: Yvonne Schroffenegger, Wilfried Krois
: Verstopfung bei Kindern Ursachen und Therapien der chronischen Obstipation. Wie du dein Kind unterstützt - praktische Hilfe für Eltern
: Trias
: 9783432117560
: 1
: CHF 26.30
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: Erkrankungen, Heilverfahren
: German
: 152
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
<p>& t;strong>Verstopfung - ein oft unterschätztes Problem</strong></p& t;<p>Die funktionelle Obstipation, also die Verstopfung ohne organische Ursache, ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Wird sie nicht rasch erkannt und richtig behandelt, leiden betroffene Kinder oft Monate bis Jahre unter starken Schmerzen und entwickeln Angst vor dem Stuhlabsatz. Oft kommt eine Stuhlinkontinenz (Enkopresis) dazu, bei der die Kinder den Stuhl unkontrolliert in die Unterhose absetzen.</p><p>Y onne Schroffenegger, Gründerin der Patientenorganisation Knopf im Bauch e.V., weiß aus eigener Erfahrung, wie belastend die Situation für die gesamte Familie ist. Zusammen mit Dr. Wilfried Krois, dem Experten für chronische Obstipation, klärt sieüber Hintergründe und sinnvolle Behandlungsmethoden auf. Zusätzlich gibt sie praktische Tipps für den Alltag und ersetzt Mythen durch Fakten.</p><ul>&l ;li>Probiotika, Flohsamen, Laxantien… Was hilft wirklich?</li><li> Wie Eltern und Kinder am gleichen Strang ziehen: Den Alltag wieder positiv und entspannt gestalten</li><li> Kompetentes Duo: Betroffene Mutter und Facharzt für Kinder- und Jugendchirurgie</li>< /ul><p>Die Verstopfung in den Griff bekommen– damit dein Kind wieder lachen kann.</p>

Yvonne Schroffenegger hat aufgrund eigener Erfahrungen in der Familie die Patientenorganisation Knopf im Bauch gegründet, die sich speziell mit der Thematik Verstopfung bei Kindern beschäftigt. Als betroffene Mutter hat sie sich im Laufe der Zeit und auch im Rahmen der Gründung und des Betriebs der Selbsthilfeorganisation Knopf im Bauch e. V. sehr viel Wissen zur Obstipation angeeignet und zuletzt auch bei den aktuellen deutschen Leitlinien zur Therapie von chronischer Verstopfung bei Kindern mitgewirkt. Dr. Wilfried Krois ist Facharzt für Kinder- und Jugendchirurgie und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Obstipation bei Kindern. Er betreut die Spezialambulanz für anorektale Erkrankungen im Kindesalter, sowie die Spezialambulanz für Abdominalchirurgie und Motilitätsstörungen im Kindes- und Jugendalter der Medizinischen Universität Wien.

Der Lifestyle


Was versteht man unter gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung? Wie viele Ballaststoffe braucht mein Kind und wie viel soll es täglich trinken?

Was bei all diesen Punkten als »normal« anzusehen ist, hängt sehr stark vom Alter deines Kindes ab. Aber schauen wir uns das Ganze einmal genauer an:

Die Ernährung


Die WHO empfiehlt, 6 Monate voll zu stillen und dann mit der Beikost zu beginnen▶ [7]. Falls du nicht stillen kannst oder möchtest, solltest du deinem Baby alternativ dazu einen geeigneten Muttermilchersatz anbieten. Als Muttermilchersatz gelten alle Formula-Nahrungen mit den Bezeichnungen Pre, 0 und 1. Der Zeitpunkt der Beikosteinführung richtet sich jedoch nicht in erster Linie nach dem Alter deines Kindes, sondern danach, wann es alle Beikostreifezeichen erfüllt. In der Regel erreichen Babys diese Beikostreife um den 6. Lebensmonat herum, manche ein paar Wochen früher, andere ein paar Wochen später. Es ist sehr wichtig, dass du die Beikostreife abwartest, denn erst dann ist der Körper deines Kindes bereit, langsam mit fester Nahrung zu beginnen. Sollte dein Baby schon vor dem Erreichen aller Reifezeichen mit der Beikost starten, ist sein Darm höchstwahrscheinlich noch überfordert und reagiert eventuell mit Verstopfung. Falls dein Baby jedoch auch Wochen nach dem 6. Monat noch kein Interesse an Beikost zeigt oder jedes Essen aus dem Mund schiebt, solltest du es einer Kinderärztin oder einem Kinderarzt vorstellen. Ein Eisenmangel z. B. kommt häufiger vor und macht appetitlos. Nicht entdeckte orale Restriktionen wie z. B. Zungen- oder Wangenbänder können dein Baby am Essen hindern.

Wenn dein Kind alle Reifezeichen erfüllt, beginnt für euch ein neuer, spannender Lebensabschnitt. Dein Baby ist bereit, eine Fülle von neuen Lebensmitteln kennenzulernen. Bis etwa zum 9. oder 10. Lebensmonat ist Beikost dabei hauptsächlich ein Angebot an dein Kind, diese Lebensmittel zu erkunden und auszuprobieren. Wie viel Essen dabei tatsächlich in seinem Magen landet, ist erst mal unwichtig, denn sein Körper braucht Zeit, sich an die neue Form der Ernährung zu gewöhnen. Das klappt am besten, wenn du ihm immer nur kleine Portionen anbietest und nicht versuchst, Milchmahlzeiten zu ersetzen. Mehr als eine Portion pro Mahlzeit – die in eine Babyhand passt – ist dabei für die meisten Babys noch zu viel. Zusätzlich solltest du deinem Kind auch in der Zeit der Beikosteinführung vor und nach jeder Mahlzeit Muttermilch oder einen Muttermilchersatz anbieten. So hat das noch unreife System deines Babys die besten Chancen, die neuen Nahrungsmittel gut zu vertragen▶ [8]. Falls du nicht stillen kannst oder möchtest, kannst du deinem Baby auch im 2. Lebenshalbjahr weiterhin nach Bedarf einen Muttermilchersatz anbieten.

Etwa ab dem 10. Lebensmonat fangen die meisten Babys ganz von selbst an, mehr zu essen. Wichtig ist, dass du deinem Kind von Anfang an eine ausgewogene Mischkost anbietest. Womit du dabei anfängst, ist in der Tat ziemlich egal und oft von rein kulturellen Hintergründen geprägt. So starten Eltern im deutschsprachigen Raum primär mit Karotte – die übrigens bei vielen Kindern stopfende Wirkung hat. Italienische Eltern beginnen gerne mit Gemüsesuppe mit Fleisch und Parmesan, die mit Reismehl angedickt wird. In Schweden gibt es zu Beginn Kartoffelbrei, der durch Pastinake, Blumenkohl, grüne Bohnen oder anderes Gemüse ergänzt wird. In Thailand startet man traditionell mit einer Gemüsebrühe oder mit Reis. Ergänzt durch gematschte Banane, Pastinake oder Mango▶ [9]. Du siehst also: Vieles is