: Alfred Wallon
: Civil War Chronicles 02: Krieg am Mississippi
: Blitz-Verlag
: 9783757948382
: Civil War Chronicles
: 1
: CHF 4.40
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 286
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Nach der Schlacht am Antietam Creek spitzen sich die Ereignisse in dem grausamen Bürgerkrieg zwischen Nord und Süd weiter zu. General Major Ulysses S. Grant, der neue Oberkommandierende der Unionsarmee, will die Konföderation strategisch weiter schwächen. Der Mississippi, die Lebensader des Südens, ist das nächste Ziel.

Alfred Wallon wurde am 20.05.1957 in Marburg / Lahn geboren und interessierte sich schon sehr früh für das Western-Genre. Im Dezember 1981 erhielt er seinen ersten Autorenvertrag für einen historischen Western. Im Laufe der letzten 40 Jahre war Wallon auch in anderen Genres präsent. So veröffentlichte er bei verschiedenen deutschen Verlagen um die 200 Romane incl. eBooks und Neuauflagen in allen gängigen Genres der Spannungs- und Unterhaltungsliteratur. ?? Sein favorisiertes Genre ist der historische Western. So entstanden für den BLITZ-Verlag die Serien DIE FORTS AM BOZEMAN TRAIL und TEXAS RANGER, beides Serien mit historischem Hintergrund. Alfred Wallon setzte darüber hinaus die Serie KAPITÄN NEMOS NEUE ABENTEUER bei BLITZ fort und wirkte auch mit neuen Romanen bei RED ROCK RANCH und LOBO mit. Bei BLITZ erschienen auch Regionalkrimis von ihm und abgeschlossene historische Western.

Kapitel 1: In geheimer Mission


Sergeant Sean McCafferty murmelte einen leisen Fluch, als am fernen Horizont erneut graue Wolken aufzogen. Das trübe Wetter verdichtete sich zusehends und erschwerte das Vorwärtskommen. Der Big Black River war durch die Regenflut der letzten Tage zu einem reißenden Fluss geworden, und ihn zu durchqueren, stellte ein Risiko dar, das die Männer jetzt besser nicht eingehen wollten.

»Hört das denn gar nicht mehr auf?«, beklagte sich McCafferty, als der Wind ihm die ersten Regentropfen ins Gesicht blies. »Mein Gott, wie lange dauert das denn noch? In dieser feuchten Luft ist das ja kaum zum Aushalten.«

Damit sprach er genau das aus, was auch seine Kameraden dachten. Seit sie vor knapp drei Wochen Richmond verlassen hatten und einen großen Teil des Weges mit der Mississippi Central Railroad zurückgelegt hatten, war viel geschehen. Die Fahrt in einem mit konföderierten Truppen voll besetzten Zug war harmlos im Vergleich zu dem gewesen, was die Männer jetzt durchmachen mussten.

Das feuchtheiße Klima, das in diesen Landstrichen vorherrschte, setzte ihnen arg zu. Ganz zu schweigen von den permanenten Regengüssen, die die Gegend in eine gigantische Sumpflandschaft verwandelt hatten. Zahlreiche Flüsse waren über die Ufer getreten und hatten teilweise sogar die Bahngleise überspült und das Gleisbett an mehreren Stellen zerstört.

»Denk einfach, du wärst in der Wüste, Mac«, konnte sich Lieutenant Jay Durango einen ironischen Kommentar nicht verkneifen. »Dann empfindest du den Regen sogar noch als Wohltat.«

Die Soldaten Tom Higgins, Neil Vance, Frank Porter und Ben Fisher grinsten, als sie die Worte des Lieutenants hörten. Ein Scherz in dieser ungemütlichen Umgebung war genau richtig, um die schlechte Laune zu vertreiben. Denn seit sie die Eisenbahnlinie nördlich des Big Black River verlassen hatten, war ihnen mit jedem weiteren Tag immer deutlicher bewusst geworden, was es bedeutete, während der großen Frühjahrsstürme in Mississippi unterwegs zu sein.

»Ich bin ja schon still«, brummte McCafferty und zog sich den Kragen seines Mantels etwas höher. Aber das half auch nicht viel, denn der Mantel war noch feucht vom letzten Regenguss, der die Soldaten heute Morgen heimgesucht hatte. Und jetzt regnete es schon wieder, nein, es goss wie aus Kübeln.

»Da drüben!«, rief Lieutenant Durango und zeigte auf eine Gruppe besonders dicht wachsender Bäume. »Wir warten dort ab, bis der Regen nachlässt!«

Die Soldaten lenkten ihre Pferde in die betreffende Richtung. Aber bevor sie die schützenden Wipfel der Bäume erreichen konnten, hatte der Wolkenbruch schon eingesetzt und durchnässte die Männer im Nu bis auf die Haut. Trotzdem atmeten sie erleichtert auf, als das Prasseln des Regens wenigstens zum Teil von den dichten Baumkronen abgehalten wurde. Das bedeutete Zeit zum Aufatmen, und das hatte jeder von ihnen dringend nötig.

»Ich weiß schon, weshalb ich niemals zum Mississippi wollte«, meinte Vance und wischte sich einige Regentropfen aus dem Gesicht. »Wenn Gott gewollt hätte, dass ich hier leben soll, dann hätte er mir Schwimmhäute verpasst.«

»Du siehst doch sowieso schon schlimm genug aus«, meinte Higgins und erntete dafür einen wütenden Blick seines Kameraden. »Schon gut, Neil«, fügte er deshalb rasch hinzu. »Sollte nur ein kleiner Scherz sein. Ist mir aber wohl nicht so gut gelungen, wie?«

»Ich habe schon bessere Witze gehört«, kommentierte Vance diese flapsige Bemerkung und schaute hinauf zu den dichten Baumkronen der großen Bäume, die an zahlreichen Stellen mit Moos und Flechten bewach