: Johann Simons
: Herr Heiland und das entführte Christkind Provinz-Krimi. Folge 15
: beTHRILLED
: 9783751741415
: Herr Heiland ermittelt
: 1
: CHF 4.50
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 135
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Folge 15 - Herr Heiland hat mörderischen Weihnachtsstress: Es weihnachtet sehr in Sonntal am See. Doch während Pfarrer Heiland das feierliche Hochamt plant und der Frauenverein den ersten Sonntaler Weihnachtsmarkt aller Zeiten organisiert, kommt es zu einem bestürzenden Zwischenfall: Wer hat die Puppe des Jesu-Kinds aus dem Diorama vor dem Altar stibitzt? Und warum taucht der entführte Heiland - also die Puppe, nicht der Pfarrer - ausgerechnet auf dem Weihnachtsmarkt wieder auf, im Arm des ermordeten Glühwein-Verkäufers Werner Zeitinger? Die Ermittlungen führen den cleveren Dorfpfarrer und Polizist Kern hinter die Kulissen einer gewaltigen Intrige ... und zum wahren Geist der Weihnacht.

Über die Serie: Der gemütliche Dorfpastor Klaas Heiland wagt einen Neuanfang im bayrischen Touristenidyll Sonntal am See. Dabei muss er nicht nur mit seiner resoluten Haushälterin, dem überambitionierten Bürgermeister und den eigenwilligen Traditionen der Sonntaler zurechtkommen: Nein, hier in der Provinz geben sich die Mörder die Klinke in die Hand! Und im Gegensatz zum sympathischen Dorfpolizisten Tobias Kern hat der friedliebende Heiland ein Talent zur Lösung von Kriminalfällen ...

Herr Heiland - ein himmlischer Wohlfühl-Krimi für alle Fans von gemütlichen Ermittlungen.

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.


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<p><strong>Joha n Simons</strong> ist ein deutscher Autor, der bereits viele Romane unter vielen Namen verfasst hat. Unter diesem Pseudonym lebt er seine Vorliebe für gemütliche Krimis mit charmantem Schmunzelhumor aus.</p>

Kapitel 2


Gut kopiert ist halb gewonnen


Das Licht weniger Straßenlaternen erhellte den Dorfplatz. Er war kreisrund und lag ziemlich genau im Zentrum von Sonntal. Nahezu alle wichtigen Gebäude und Einrichtungen des Ortes grenzten unmittelbar an ihn – vom Rathaus angefangen, in dessen Obergeschoss die Praxis des Allgemeinmediziners Loibl lag, bis hin zum Haupteingang von St. Hilarius. Direkt gegenüber der Kirche lag zum Beispiel die Bäckerei, an die der vermutlich kleinste Supermarkt der Welt angrenzte. Am unteren Ende des Platzes befand sich die Gaststätte, schräg gegenüber wartete der Brunnen, und daneben stand der kleine Kiosk, der von Biene Wieland betrieben wurde.

Heiland und Fräulein Dimpel hatten sich die Mäntel angezogen. Nun spazierten sie durch sanften Schneefall auf die hell erleuchteten Fenster derstolzen Kaiserkrone zu. Diestolze Kaiserkrone gehörte zu Sonntal wie der nahe Wald, die Kuhweiden auf den Hängen und die weiß-blauen Fahnen vor dem Rathaus. Betrieben wurde der Gasthof mit den schmucken Fensterläden vom Wirtsehepaar Gerd und Gerda Söhnchen, deren Tochter Monika schon in jungen Jahren höchst erfolgreich mit dem damals nicht minder jungen Tobias Kern angebandelt hatte – anfangs sehr zum Leidwesen ihrer Eltern. Die Söhnchens führten ihr Haus mit ebenso strenger wie effizienter Hand. In derstolzen Kaiserkrone blieb niemand hungrig oder durstig, der das nötige Kleingeld mitbrachte, und an Gerd Söhnchens langem Tresen waren alle willkommen, die sich zu benehmen wussten – erst recht an Sonntagvormittagen, wenn der Frühschoppen auf das Hochamt folgte, oder bei den diversen Stammtischen, die im Schankraum tagten.

In diesem herrschte aktuell Hochbetrieb. Heiland staunte nicht schlecht, als er den Raum an Dimpels Seite betrat. Sämtliche Tische waren belegt, und an der hölzernen Theke war kein Sitzplatz mehr frei. Außerdem drang Weihnachtsmusik aus dem Saal herüber, die sich anhörte wie live gespielt.

»Was ist denn hier los?«, murmelte die Haushälterin. »Und warum haben alle noch die Mäntel an?«

Magdalena Schönbach zählte zu den Personen, die am Tresen ausharrten – und das gleich neben der Tür. Sie hörte Dimpel und drehte sich sofort zu ihr um.

»Wegen des Musikvereins, Elvira«, wusste die Sonntaler Dame. »Der probt im Saal und ist noch nicht fertig. Wir müssen daher wohl warten.«

»Noch nicht fertig ist gut«, schaltete sich Erich Bender ein. Der Betreiber des DorfkinosRoxy zählte – ganz im Gegensatz zu Frau Schönbach – zu den vertrauteren Gesichtern am Tresen des Gasthofs. »Den Musikverein trifft gar keine Schuld. Soweit ich weiß, hat Gerd den Saal für heute gleich doppelt vergeben – an den Vereinund an Moritz Mindenfeld.«

»Das ist mal wieder typisch«, schimpfte Schönbach leise. »Gerd hat wohl nicht geglaubt, dass es tatsächlich zu dieser Planungssitzung kommt. Aber kassiert hat er trotzdem.«

»Du kennst doch Gerd«, stimmte Bender ihr zu. »Bevor der Gefahr läuft, niemanden im Saal zu haben, vergibt er ihn lieber einmal zu oft. Nur zur Sicherheit. Ein leerer Saal bestellt kein Bier.«

Heiland begriff. Der stets geschäftstüchtige Wirt war offenbar auf Nummer sicher gegangen und hatte ebenso wenig an einen Sonntaler Weihnachtsmarkt geglaubt wie Heiland selbst.

»Nun«, wandte sich der Pastor an Schönbach und den Kinobesitzer. »Dann warten wir eben. Bürgermeister Mindenfelds Sitzung läuft uns ja nicht weg und …«

Er kam nicht dazu, den Satz zu beenden. Denn Moritz Mindenfeld erschien im Durchgang zum großen Saal des Lokal