: Klaus Eidenschink
: Die Kunst des Konflikts Konflikte schüren und beruhigen lernen
: Carl-Auer Verlag
: 9783849784621
: Beratung, Coaching, Supervision
: 4
: CHF 24.40
:
: Angewandte Psychologie
: German
: 208
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Die Kunst des Konflikts' von Klaus Eidenschink ist ein tiefgründiger und praxisorientierter Ansatz zur Konfliktdynamik und -regulation.' Annette Bauer 'Ein augenöffnendes Werk mit wertvollen Inhalten zur Gewinnung einer anderen, mit sich selbst achtsameren, Perspektive auf einen zentralen Bestandteil sozialer Verbindungen.' Michael Lehmann-Pape '5 von 5 Sternen - Für alle, die Konflikte nicht nur bewältigen, sondern wirklich verstehen wollen.' Dr. Christa Schaefer, Lbib.de Aus dem Vorwort von Prof. Dr. Fritz B. Simon: 'Die Kunst des Konflikts besteht darin, Konflikte so zu regulieren, dass sie sich als Ressource nutzen lassen und ihre Risiken begrenzt werden. Klaus Eidenschink liefert ein Methodenrepertoire dafür, die eigenen Verhaltens- und Erlebensmuster zu reflektieren und Alternativen durchzuspielen. An Beispielen aus der Praxis verdeutlicht er, worum es bei der Regulation von Konflikten geht.' Keine Panik vor Dynamik! Das Leben ist voller Konflikte, und nicht alle lassen sich lösen. Klaus Eidenschink beschreibt die Kunst des Konflikts als Fähigkeit, sinnvolle Konflikte zu eröffnen, nutzlose zu beenden und die restlichen klug zu regulieren - nach dem Motto: Wenn man weiß, wie man einen Konflikt schüren kann, kann man auch lernen, ihn zu beruhigen. Aufbauend auf seiner jahrzehntelangen Erfahrung als Coach und Organisationsberater, vermittelt Eidenschink, was man für einen souveränen Umgang mit Konflikten wissen muss: welche Funktionen Konflikte haben; wie sich Konflikte bilden und dann selbst erhalten; welche Formen und Verformungen sie annehmen können. Für jede Dimension - sachlich, sozial und zeitlich - beschreibt er, welche Haltung die Konfliktdynamik günstig oder ungünstig beeinflusst. Die zweite Hälfte des Buches ist der Praxis der Konfliktregulierung gewidmet: Welche Kompetenzen braucht es, um in Konflikten frei bleiben zu können? Welche Konflikte sollte man anzetteln und auskämpfen, von welchen sollte man lieber die Finger lassen? Wie bewegt man sich in Konflikten variantenreich und emotional intelligent? Auch in diesem Teil illustrieren plastisch beschriebene Fallbeispiele aus den unterschiedlichsten Bereichen das Beschriebene. Der Autor: Klaus Eidenschink; Studium der Theologie, Philosophie und Psychologie; Organisationsberater, Coachingausbilder, Exekutive-Coach; Senior Coach im Deutschen Bundesverband Coaching e. V. (DBVC); Gründer und Leiter von Hephaistos, Coaching-Zentrum München; in der Geschäftsleitung des Gestalttherapeutischen Zentrums Würmtal. Arbeitsschwerpunkte: Beratung und Coaching des Top-Managements von großen Konzernen und mittelständischen Unternehmen in Fragen der Konfliktbewältigung, Changemanagement und der Entwicklung von Vorstands- und Geschäftsführerteams; Coaching von Manager:innen in komplexen Entscheidungssituationen; Teamentwicklungen mit sogenannten 'schwierigen' Teams; Klärung von Konflikten zwischen Gruppen und Abteilungen. Veröffentlichungen u. a.: Die Kunst des Konflikts. Konflikte schüren und beruhigen lernen (4. Aufl. 2025), Es gibt keine Narzissten! Nur Menschen in narzisstischen Nöten. Ein Handreichung für alle und jede(n) (2. Aufl. 2024), Das Verunsicherungsbuch. Warum das Gute auch schlecht ist. Für Coaches und andere Mutige (2024).

Klaus Eidenschink; Studium der Theologie, Philosophie und Psychologie; Organisationsberater, Coachingausbilder, Exekutive-Coach; Senior Coach im Deutschen Bundesverband Coaching e. V. (DBVC); Gründer und Leiter von Hephaistos, Coaching-Zentrum München; in der Geschäftsleitung des Gestalttherapeutischen Zentrums Würmtal. Arbeitsschwerpunkte: Beratung und Coaching des Top-Managements von großen Konzernen und mittelständischen Unternehmen in Fragen der Konfliktbewältigung, Changemanagement und der Entwicklung von Vorstands- und Geschäftsführerteams; Coaching von Manager:innen in komplexen Entscheidungssituationen; Teamentwicklungen mit sogenannten 'schwierigen' Teams; Klärung von Konflikten zwischen Gruppen und Abteilungen. Veröffentlichungen u. a.: Die Kunst des Konflikts. Konflikte schüren und beruhigen lernen (3. Aufl. 2024), Es gibt keine Narzissten! Nur Menschen in narzisstischen Nöten. Ein Handreichung für alle und jede(n) (2. Aufl. 2024).

Für einen guten Start der Lektüre


»Auch Konflikttheoretiker hängen oft, und selbst wenn sie das Gegenteil beteuern, dem Traum einer konfliktfreien Gesellschaft an.«

Niklas Luhmann

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen mit anderen Menschen in einem Park. Eine Straßencombo mit Gitarre und Kongas platziert sich dort, und es erklingt beschwingte, fröhliche Musik. Was wird geschehen? Sie und die anderen werden in ihrer persönlichen Art und Weise in Resonanz gehen. Vielleicht wippen Sie mit dem Fuß, trommeln mit den Fingern oder wiegen sich leicht im Takt. Oder aber Sie werden innerlich abgelenkt, in ihren Gedanken gestört und sind genervt von der Berieselung. Wie Sie Ihre Resonanz gestalten, liegt an Ihnen selbst, aber die Musik ergreift Sie in der einen oder anderen Weise. Mehr oder weniger. So oder anders. Die Musik ruft in Ihnen Ihre »Musikperson« auf. Diese ist bei jedem anders, und doch gleichen wir Menschen uns in den grundlegenden Mustern, wie wir mit Musik in Resonanz gehen. Diese Reaktionen beeinflussen wiederum die Umwelt. Wenn alle aufstehen und tanzen oder mitsingen, wird das auf die Musik und die Musiker anders wirken, als wenn alle gelangweilt weghören. Aber keiner kann allein bestimmen, welchen Verlauf diese Szene im Park nimmt. Sie lässt sich beeinflussen, aber nicht bestimmen, weder kontrollieren noch voraussehen.

Lesen Sie in diesem Buch weiter, dann lassen Sie sich auf den Gedanken ein, dass Konflikte der Musik ähnlich sind. Was wäre, wenn Konflikte uns ebenfalls in Resonanz versetzen? Was wäre, wenn sie ein Eigenleben hätten, das wir Menschen beeinflussen, aber nicht ausmerzen oder kontrollieren können? Was wäre, wenn in Konflikten jeder nicht als Normalmensch, sondern mit seiner »Konfliktperson« an der Kommunikation teilnimmt? Was, wenn man Konflikte als untilgbares und unersetzliches Phänomen des Lebens und sozialen Miteinanders begreifen würde? Dann ginge es in Konflikten nicht darum, sie zu lösen, sondern sie in ihrer Funktion zu verstehen, sie zu gestalten, zu nutzen, zu verstärken oder zu verringern.Es wäre dann wichtig, die Fähigkeit zu haben, Konflikte zu regulieren, statt sie zu lösen. Regulieren würde bedeuten, dass man Konflikte genauso schüren wie beruhigen können muss, dass man ebenso gelassen bleiben kann wie aggressiv oder drohend. Konflikte müssten wir dann sowohl als nützlich wie als schädlich ansehen. Ebenso könnte es richtig oder falsch sein, sie anfangen oder beenden zu wollen. Konfliktvermeidung könnte dann so destruktiv sein wie Streitlust. Wenn Sie sich für diese Möglichkeiten und Gedankengänge interessieren, lohnt sich das Weiterlesen.

Ich möchte in diesem Buch ein Verständnis von sozialen Konflikten entfalten, das es ermöglicht, sie nicht zu bekämpfen – was ja auch schon wieder Konflikt wäre! –, sondern sie zu nutzen und zu gestalten. Der Traum vom ewigen Frieden, von unendlicher Harmonie und von Dauerkonsens im sozialen Bereich weicht so einer Vorstellung vom Leben in und mit Konflikten. Sozialer Frieden erscheint in einer solchen Denkart als eine spezielle, zeitbegrenzte Form der Konfliktgestaltung! Die Grundlage aller Überlegungen ist also die These, dass der Konflikt das »Gegebene« und Erwartbare ist, wohingegen Konsens, Frieden und Verständigung Zustände sind, die wir Menschen für eine gewisse Zeit, für bestimmte Themen und in einem konkreten sozialen Feld mit viel Achtsamkeit und sozialen Rahmenbedingungen erzeugen können. So gesehen hängen die persönliche Lebenszufriedenheit wie ein gedeihliches Miteinander entscheidend davon ab, in welchem Ausmaß und in welcher Form man Konflikte gestalten kann. Wird man von ihnen vereinnahmt und dominiert, dann ist das Leben angespannt, angstgetrieben und anstrengend. So läuft Konfliktkompetenz auf die Frage zu:Habe ich einen Konflikt oder hat der Konflikt mich? Dieser Fokus zieht sich von Anfang bis Ende durch das Buch.

Der Gewinn, den es hat, wenn man Konflikte als Phänomene begreift, die uns Menschen ergreifen und verändern können, ist erheblich. Man kann dann verstehen, warum man selbst und andere von jetzt auf gleich ganz anders denken, fühlen und handeln können. Wer die eigene »Konfliktperson« kennt, kann sich selbst von anderen »Zuständen«1 unterscheiden und damit anfangen, seine Möglichkeiten auszubauen, in Konflikten viel