Die Kommissarin
„KOK Krause!“
Alina benutzte den schneidenden Befehlston ihrer Stimme als Ventil. Sie hatte noch nicht einmal Zeit gefunden, sich ihren Morgenkaffee von der Maschine zu holen, als das Telefon schon das erste Mal klingelte. Ein Mord am frühen Morgen war immer der denkbar schlechteste Start in den Tag. Und es war Saschas Pech, dass sie ihre üble Laune so gut an ihm auslassen konnte.
Sascha kannte sie. Wenn sie auf diese Art durch das Büro schrie, dann hieß das meistens Außeneinsatz. Er war wie üblich schon eine Stunde vor ihr am Arbeitsplatz und hatte sich um diese Uhrzeit bereits in die anstehenden Aufgaben eingefunden, wichtige Emails gecheckt und überprüft, ob Berichte aus den Laboren oder von den Technikern vorlagen. Sie beneidete ihn dafür, dass er ein so fröhlicher Morgenmensch war. Alina selbst war zumindest bis zum ersten Kaffee nicht zu gebrauchen, und das hieß heute, dass sie wahrscheinlich bis zum Mittag schlechte Laune haben würde.
Sascha schnellte aus seinem Bürostuhl, griff sich seine Jacke und hatte nur zwei Sekunden