Mahé
Die nach dem französischen Kolonialbeamten Mahé de Bourbonnais benannte Insel ist so etwas wie der Klassenprimus unter den 115 Inseln der Seychellen. Sie ist nicht nur die mit 157 km² größte Insel, mit rund 87.000 Menschen wohnen hier auch gut 90 % der Gesamtbevölkerung des Inselarchipels.
Gut ein Drittel davon leben in derHauptstadt Victoria, der einzigen wirklich erwähnenswerten Stadt auf den Seychellen. Sie beherbergt den internationalen Flughafen, sowie die einzige Universität des Landes. Im internationalen Rahmen sind beide dann jedoch auch wieder winzig klein – kein Grund also, sich nun auf einmal im Ruhme all der Superlative zu sehr aus dem Fenster zu lehnen.
Das tun die Seychellois jedoch auch gar nicht, dazu sind sie viel zu bescheiden. Im Übrigen kann die Insel für sich dennoch sehr zu Recht internationale Spitzenwerte, ja Weltklasse-Status in Anspruch nehmen. Nämlich dann, wenn man die überbordende Natur und die einzigartige Schönheit als Maßstab nimmt. Schon die ersten Siedler waren von ihrer natürlichen Schönheit derart eingenommen, dass sie sie voller Ehrfurcht „Insel des Überflusses“ (Isle d’Abondance) nannten. Die die Insel umlaufenden, schneeweißen Strände sind fast schon zu kitschig-schön, um wahr zu sein; und die tropische Natur mit ihrer einzigartigen Fauna und Flora im gebirgigen Inselinneren könnte geradezu aus einem Dschungelbuch stammen.
Kein Wunder also, dass der Großteil der internationalen Besucher Mahé als Ausgangsort oder Schlusspunkt des Seychellen-Urlaubs wählt. Dementsprechend gibt es eine sehr gute touristische Infrastruktur, wobei die beliebtesten Strände im Norden und Osten der Insel liegen. Der tiefe Süden ist fast gar nicht erschlossen, während sich an der äußerst attraktiven Südwest- und Westküste die touristische Entwicklung speziell durch die Eröffnung einiger Luxusresorts deutlich zugenommen hat. Der türkisfarbene Ozean mit seinen Korallenriffen und einer faszinierenden maritimen Welt ist geradezu ideal zum Schwimmen, Schnorcheln und Tauchen. Die Postkartenstrände wiederum laden zum süßen Müßiggang ein. Das ideale Kontrastprogramm hierzu bildet das ebenso gebirgige wie dichtbewachsene Inselinnere. Selbst Wandermuffel sollten hier zumindest einmal während ihres Urlaubs die Wanderschuhe schnüren und entlang wunderschöner Pfade umgeben von duftenden Blumen und riesigen Tropenbäumen die tollen Aussichten auf die Buchten und umliegenden Inseln genießen.
So hat der Klassenprimus seinen Ruf als Tropeninsel per excellence wahrlich verdient, bietet er doch vom faulen Nichtstun über faszinierende Tauchgänge bis zum schweißtreibenden Wandern inmitten tropischen Urwalds alles, was man sich nur wünschen kann.
Hauptstadt Victoria
Klein, überschaubar, gemütlich, unspektakulär, sympathisch, charmant – das sind wohl die von Touristen am häufigsten genannten Attribute für die Hauptstadt der Seychellen.
Victoria, die mit ihren 25.000 Einwohnern mit Abstand bevölkerungsreichste Stadt der Seychellen ist eine der provinziellsten Hauptstädte der Erde. Schnellstraßen, Menschenmassen, Hektik und Lärm wird man hier ebenso vergebens suchen wie Reklameschilder, Einkaufszentren und ein ausgeprägtes Nachtleben. Dafür empfängt den von westlicher Hektik geprägten Touristen eine Stadt, in der das Bummeln der Einheimischen den Rhythmus vorgibt. Victoria ist so ziemlich das genaue Gegenteil von spektakulär. Es ist provinziell-charmant und davon sollte man sich anstecken lassen.
Insel-„Metropole“: Victoria (017se Abb.: ©Unclesam,stock.adobe.com)
Beginnen wir unseren Stadtrundgang dort, wo das einheimische Herz der Stadt schlägt. Genauer gesagt am Sir Selwyn Selwyn Clark