: Jennifer Taylor
: Niemals mehr die Liebe erleben?
: Cora Verlag
: 9783751527415
: Bianca
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 160
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Als der Feuerwehrmann Ross Tanner mit einer Rauchvergiftung in die Notaufnahme eingeliefert wird, funkt es sofort zwischen ihm und der diensthabenden Ärztin Heather Cooper. Doch sie lässt ihn abblitzen. Nachdem ihr Verlobter bei einem Brand ums Leben gekommen ist, hatte sie geschworen, sich nie wieder zu verlieben ...



Jennifer Taylor ist Bibliothekarin und nahm nach der Geburt ihres Sohnes eine Halbtagsstelle in einer öffentlichen Bibliothek an, wo sie die Liebesromane von Mills& Boon entdeckte. Bis dato hatte sie noch nie Bücher aus diesem Genre gelesen, wurde aber sofort in ihren Bann gezogen. Je mehr Bücher Sie las, desto mehr wollte Sie selber welche schreiben. So entstand ihr erstes Buch 'Bilder einer Liebe', das prompt im September 1988 veröffentlicht wurde. Daraufhin schrieb sie 20 weitere klassische Liebesromane. Dann entdeckte die Autorin Medical Romances, als sie in der Bücherecke ihres Supermarktes stöberte. Sie war sofort gefesselt von der Mischung aus moderner Medizin und emotionsgeladener Romantik und beschloss selber einen Ärzteroman zu schreiben. 1998 wurde schließlich 'War alles Lüge, Dr. Matthew?' veröffentlicht. Seither hat Jennifer Taylor 40 Medical Romances geschrieben, aber sie verspricht, dass sie noch viele Geschichten im Kopf hat, die nur darauf warten, erzählt zu werden. Jennifer Taylor lebt in einem kleinen Dorf im wunderschönen Nordwesten von England. Ihre Familie ist inzwischen erwachsen und sie und ihr Mann nutzen die Zeit, um Reisen zu unternehmen. Zu Hause verbringen sie Zeit im Garten, gehen mit ihrem Hund 'Toby' spazieren oder genießen es einfach, nach einem netten Essen mit Freunden am Tisch zu sitzen und sich zu unterhalten.

1. KAPITEL

Der Notruf ging kurz vor Schichtende in der Feuerwehrzentrale ein. Bis dahin war es ungewöhnlich ruhig gewesen, obwohl normalerweise am Samstag die Sirenen pausenlos heulten. Gerade mal ein Alarm am Nachmittag, weil Jugendliche auf dem Parkplatz des Supermarktes einen zurückgelassenen, mit Müll gefüllten Container angezündet hatten.

Innerhalb von einer Stunde brachte die Mannschaft der Feuerwache von Hexton die Flammen unter Kontrolle und veranlasste die Entsorgung der verkohlten Überreste. Die Männer fuhren bereits zurück zur Wache, als sie der zweite Notruf erreichte. Allen wurde schlagartig klar, dass es sich bei diesem Alarm nicht um eine Lappalie handelte. Wenige Minuten später trafen sie am Einsatzort ein.

Das Feuer war im Keller eines heruntergekommenen, im viktorianischen Stil gebauten Haus ausgebrochen und hatte sich schnell über alle vier Stockwerke ausgebreitet. Der Löschmannschaft bot sich ein Bild des Schreckens. Rotgelbe Flammen schossen meterhoch in den Himmel, eine dicke Rauchwolke legte sich wie ein dunkler Mantel über die Umgebung.

Jede Sekunde zählte, und außer der Mannschaft von Hexton waren Feuerwehren von benachbarten Stadtteilen alarmiert worden. Routiniert stülpte Ross Tanner einen Helm mit Atemschutzmaske über den Kopf, während ein Kollege die Sauerstoffflasche prüfte. Ross nickte und hob beide Daumen – okay, er war einsatzbereit. Ungeduldig wartete er, dass die Ausrüstung seines Partners Terry Green gecheckt wurde. Sie durften keine Zeit verlieren, denn es bestand die Gefahr, dass das Feuer auf angrenzende Gebäude übergriff. Doch Ross Tanner beunruhigte noch etwas anderes. Angeblich war ein dreijähriges Kind in dem brennenden Haus eingeschlossen.

„Ich will nicht, dass einer von euch da drinnen irgendetwas riskiert. Die oberen Stockwerke können jeden Moment einstürzen, und wenn ihr dafür auch nur das kleinste Anzeichen entdeckt, müsst ihr euch so schnell wie möglich in Sicherheit bringen.“

Mike Rafferty, der verantwortliche Einsatzleiter, gab in letzter Minute noch einige Anweisungen. Ross hörte aufmerksam zu. Als Chef der Wache von Hexton kannte er seine Truppe und wusste, dass keiner der Männer fahrlässig sein Leben riskieren würde – mit einer Ausnahme: Sobald ein Kind in Gefahr war, dachte jeder an sich selbst zuletzt. Kein Feuerwehrmann würde sich zurückziehen, wenn es auch nur die geringste Chance gäbe, den kleinen Jungen, der noch in dem brennenden Haus sein sollte, zu retten.

Sekunden später stand Ross direkt vor dem lodernden Inferno. Links und rechts von ihm schoss Wasser aus dicken Schläuchen auf die Flammen. Seine Ausrüstung war zwar schwer und sperrig, und er hatte wenig Bewegungsfreiheit, aber die immer gleichen, stundenlangen Übungen in der Wache zahlten sich wieder einmal aus. Ross spürte weder die Sauerstoffflasche auf dem Rücken noch die enge Schutzmaske auf dem Gesicht. Je näher er kam, desto unerträglicher wurden die Hitze und der dichte Rauch. Vorsichtig arbeitete er sich vom Eingang zur hinteren Treppe vor.

Ross ahnte, was ihn erwartete, und wusste, was er zu tun hatte. Er war seit zehn Jahren bei der Feuerwehr und hatte schon unzählige Brandherde erfolgreich bekämpft. Doch hier ging es um mehr als reine Schadenbegrenzung. Er musste in dem Flammenmeer ein Kind finden und es in Sicherheit bringen …, lebend.

„Bin ich froh, wenn diese Schicht vorbei ist. Sollte noch einer eingeliefert werden, der mit seinem Hobby Selbstzerstörung im fortgeschrittenen Stadium betreibt, schreie ich!“

Heathe