1. KAPITEL
„Ich glaube, ich habe einen perfekten Partner für die junge Dame!“, erklärte Maizie Sommers, noch ehe Cilia und Theresa Maizies gemütliches, sonnendurchflutetes Haus betreten hatten.
Cilia hatte ihre Freundinnen vor etwa einer Stunde angerufen und sie gefragt, ob sie sich zu einer Runde Poker treffen könnten. Maizie war sofort einverstanden gewesen. Nicht, dass sie tatsächlich spielten. Aber so hatten sie etwas in den Händen, während sie sich über mögliche Partner Gedanken machten.
Maizie hatte die Ankunft ihrer Freundinnen kaum erwarten können, so aufgeregt war sie bei der Aussicht, zwei verwandte Seelen zusammenführen zu können.
Cilia war verblüfft. „Ich habe dir doch noch gar nicht erzählt, weshalb ich das Treffen vorgeschlagen habe.“
Maizie ging zu dem kleinen Spieltisch, auf dem bereits Karten und Chips lagen und drei Gläser Limonade standen.
„Das musstest du auch gar nicht“, meinte Maizie. „Wir wissen doch alle, worum es geht, wenn du eine Pokerrunde vorschlägst.“ Sie lächelte, während sie sich setzten. „Wenn Ruth nämlich nur deinen Reinigungsservice in Anspruch hätte nehmen wollen, hättest du mich bestimmt nicht gefragt, ob wir uns heute Abend zum Pokern treffen.“
„Maizie hat recht“, sagte Theresa, während sie die Karten austeilte. „Wir spielen immer nur dann, wenn wir uns Gedanken über passende Partner machen, weil eine von uns von besorgten Eltern darum gebeten worden ist – meistens von der Mutter“, fügte sie grinsend hinzu und schaute Cilia an. „Das stimmt doch, oder?“
„Natürlich“, sagte Cilia. „Ich wollte euch nur bewusst machen, wie dringend das Anliegen ist.“ Sie schaute die Frau an, die ihren außergewöhnlichen Club gegründet hatte. „Normalerweise bringt Maizie immer jemanden mit einem Partnerwunsch, oder du, Theresa. Ich wollte einfach auch mal diejenige sein, die jemandem Sorgen abnimmt.“
Theresa legte die restlichen Karten zurück. „Sorgen?“, fragte sie voller Mitgefühl.
„Ruth ist also immer noch nicht über den Verlust ihres Mannes hinweg?“, fragte Maizie mitleidig und fuhr gleich fort: „Howard ist seit fast einem Jahr tot. Ruth hat zwar lange Zeit gehabt, um sich auf das Unvermeidliche vorzubereiten, aber wir alle wissen, dass es trotzdem schwer ist, auch wenn man das Ende lange hat kommen sehen.“
„Du hast ja recht“, sagte Cilia. „Aber dieses Mal ging es um Lizzie.“
„Tatsächlich? Ich dachte, dass Lizzie nun endlich aufs College geht“, erwiderte Maizie etwas verwirrt.
Cilia schaute ihre Freundin erstaunt an. „Du weißt darüber Bescheid?“
Maizie sagte: „Ich bin im Immobiliengeschäft tätig, da hört man so manches.“
„Offensichtlich“, sagte Cilia seufzend. „Auf jeden Fall fühlt sich Ruth schuldig, weil Lizzie ihr Leben pausiert hat, um ihr zu helfen, die Rechnungen zu bezahlen, die durch Howards Krankheit aufgekommen sind. Anscheinend war es eine sehr hohe Summe.“
„Hätte sie doch bloß vorher mit uns darüber gesprochen, dann hätten wir doch für sie Geld gesammelt. Damit hätte sie wenigstens einen Teil der Kosten bestreiten können.“
Maizie winkte ab. „Du weißt doch, dass sie dafür zu stolz ist, und nun ist es sowieso zu spät. Wir können jetzt nur noch jemanden suchen, der diese selbstlose junge Frau wirklich verdient. Ich denke, ich weiß sogar genau den richtigen jungen Mann für Lizzie.“
Cilia schüttelte lachend den Kopf. „Natürlich hast du schon jemanden im Auge!“
„Weil ich so gute Laune habe, überhöre ich jetzt mal den leichten Sarkasmus in dei