: Heather Levy
: Der süßeste Tod Kriminalroman
: Polar Verlag
: 9783948392802
: 1
: CHF 11.70
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 368
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Schon in jungen Jahren wusste Sam Mayfair, dass sie anders war. Wie jedes junge Mädchen entwickelte sie Verliebtheit und Lust - aber ihre Begierden waren immer von Dunkelheit getränkt. Dann, als Sam sechzehn war, wurde ihr Leben von einem ihr nahestehenden Täter zerstört. Und sie traf eine schockierende Entscheidung, deren Auswirkungen ihr ganzes Leben lang nachhallen würden. Jetzt, fünfzehn Jahre später, erfährt Sam, dass ihr Schänder ermordet wurde. Der Tod des Mannes, der jahrelang ihre Träume geplagt hatte, hätte der Folter eigentlich ein Ende bereiten sollen, die sie erlitten hat. Doch als ihr Stiefbruder Eric zum Hauptverdächtigen wird, wird Sam zurück in die Hölle ihrer ländlichen Kindheit in Oklahoma geschleudert. Während Sam versucht, Eric zu entlasten, muss sie erschreckende Wahrheiten über ihre Vergangenheit vor den Ermittlern verbergen. Doch als mehr und mehr Details des Mordes ans Licht kommen, erfährt Sam schnell, dass einige Leute, sie selbst eingeschlossen, alles tun werden, um ihre Geheimnisse tief zu vergraben. 'Walking Through Needles' ist ein fesselnder und unbeirrbarer Blick auf Gewalt, Sexualität und Verlangen von einer überzeugenden und unvergesslichen neuen Stimme: Heather Levy.

Heather Levy, geboren und aufgewachsen in Oklahoma, ist eine Autorin, die es liebt, die dunkle Seite der Menschheit zu erforschen. Sie ist Absolventin des Red Earth MFA-Programms für kreatives Schreiben der Oklahoma City University, wo sie von der Edgar-Award-Gewinnerin Lou Berney betreut wurde. WALKING THROUGH NEEDLES ist ihr Debütroman. Er war in der Pitch Wars-Auswahl von 2019 und wurde für den Anthony, den amerikanischen Krimipreis, nominiert. Sie lebt mit ihrem Mann, zwei Kindern und drei mörderischen Katzen in Oklahoma.

Kapitel 1: Sam, 1994


Sam verdrillte ihre alte, gelbe Decke mit dem Entenmuster, von der ihre Grandma erzählt hatte, dass sie nach der Geburt darin eingewickelt gewesen war, und band sie sich so fest um den Hals, bis es ihr die Luft abschnürte.

Langsam zählte sie. Sie dachte an Arrows schlaksigen Körper, der ausgestreckt im Nachbarzimmer lag, dem Raum, der jahrelang das unberührte Gästezimmer gewesen war. Sie glitt mit den Fingern zwischen ihre Beine, fand die Stelle, und das vertraute Kribbeln steigerte sich. Sie schaffte es bis dreiundsiebzig, doch der Maiabend war zu warm und schwül, die Laken um sie herum zu klamm. Sie konnte sich nicht genügend konzentrieren, damit das Kribbeln in einer heißen Explosion endete, die durch ihren Körper fuhr, also nahm sie die Decke vom Hals, kuschelte stattdessen damit und versuchte, nicht schon wieder zu weinen.

Sam wünschte sich Regen und Donner, damit die Fenster des heruntergekommenen Farmhauses erzitterten und das Glas im Takt mit ihrem Puls ratterte. Sie hatte keine Angst vor Sturm, aber Arrow schon. Er würde bereits beim winzigsten Blitz eine Ausrede erfinden, um in ihr Zimmer zu kommen. Sie würde sehen, wie er bei jedem Aufblitzen vor ihrem Fenster ein bisschen zusammenzuckte und in dem Wissen lächeln, dass sie ihn damit immer in der Hand hatte, egal wie groß er war. Er mochte fast sechzehn sein, doch sie war ein Jahr älter und größer als die meisten Jungs auf ihrer Schule. Manchmal vergaß sie se