: Jan Eik
: Die schwarze Dorothea: Historischer Krimi
: Hallenberger Media Verlag
: 9783957642257
: Fahrenholtz ermittelt
: 1
: CHF 4.50
:
: Historische Kriminalromane
: German
: 256
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Fri drich Wilhelm, der Große Kurfürst, liegt im Sterben und die Frage seiner Nachfolge bewegt das Volk. Seine zweite Frau, genanntDie schwarze Dorothea, steht im Ruf, für ihre Kinder das Erbe zu beanspruchen. Ihr wird nachgesagt, sich mit Hilfe von Gift bereits der beiden ältesten Söhne ihres Mannes aus erster Ehe entledigt zu haben.
In der Klosterstraße wird währenddessen Sigismund von Wedell zum Suizid gezwungen. Ein vermummter Mann zwingt ihn auf ein Papier mit TinteIch bin ein Sodomit zu schreiben und anschließend Gift zu trinken. Der Tote wird von Elisabeth Jenisch gefunden, die nach dieser Entdeckung erschrocken aus dem Haus flieht und dabei von dem jungen Barbier Jakob Fahrenholtz gesehen wird.
Als Elisabeth Jenisch von einem Besuch bei der Kurfürstin zurückkehrt und anscheinend vergiftet stirbt, brodelt die Gerüchteküche. Hatte dieschwarze Dorothea ihre Finger im Spiel? Jakob Fahrenholtz beginnt seine Ermittlungen...

Prolog: Der Große Kurfürst


 

Ein schlimmer Monat, der Oktober. Schlimmer noch als all die vergangenen, in denen es die Sonne mit einem Todkranken besser meinte, den der reißende Schmerz in den Gelenken schier umbringen wollte. Seit Jahren ging das so. Zuletzt hatte er im Februar hilflos und in Erwartung des Todes daniedergelegen. Kaum ein halbes Jahr später konnte er in der Neumark wieder dem geliebten Jagdvergnügen nachgehen und fühlte sich leidlich wohl dabei. Heute jedoch schlug das Herz dumpf in der mächtigen Brust, die längst nicht mehr genug von der Herbstluft aufnehmen wollte. Von der Spree wehte es feucht herauf.

Schwer rang der alte Mann nach Atem und versuchte sich aufzurichten. Nein, das war kein Leben mehr für einen einst so kräftigen Mann wie ihn. Hilflos und elend lag er, Friedrich Wilhelm, den die Welt in Ehrfurcht und Anerkennung den Großen Kurfürsten nannte, in seiner Residenz und wartete darauf, dass ihn der HERR aus diesem irdischen Jammertal abrief. All die Kuren in Pyrmont und an der neu entdeckten Quelle im märkischen Freienwalde hatten ihm auf Dauer keinerlei Erleichterung verschafft. Und ebenso wenig der Königsteiner Sauerbrunnen, den er sich gleichsam eimerweise einverleibt hatte.

Ächzend drehte er den schweren Leib im Lehnstuhl zur Seite und griff nach der Teetasse. Wie gern wäre er für einen Augenblick aufgestanden und ans Fenster getreten, doch die von der Wassersucht stark angeschwollenen Beine wollten ihm nicht gehorchen und nach der Dienerschaft mochte er nicht läuten. An solchen Tagen sah er am liebsten niemanden um sich, nicht einmal seine Frau, die treue Dorothea, die ihm jeden Wunsch von den Augen ablas und ihm doch so viel Kummer bereitete.

Bereut hatte er es nie, sie nach dem allzu frühen Tod seiner ersten Frau geheiratet zu haben, ohne jeden Prunk und großes Beilager ü