: Lena Kiefer
: Coldhart - Deep& Shallow
: Lyx
: 9783736321168
: Coldhart
: 1
: CHF 8.80
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 480
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

SOLLTE ICH NUN DERJENIGE SEIN, DER IHR DAS WIEDER WEGNAHM?

SOLLTE ICHIMMER DERJENIGE SEIN, DER SIE UNGLÜCKLICH MACHTE?

Vier Monate ist es her, dass Elijah die Frau von sich gestoßen hat, die ihm alles bedeutet. Und auch wenn sich jeder Gedanke an Felicity anfühlt wie ein Stich mitten ins Herz, bereut er nicht, es getan zu haben, denn es war der einzige Weg, sie zu beschützen. Jetzt verfolgt Elijah nur noch ein Ziel: denjenigen zu finden, der ihn vor dreizehn Jahren entführt hat und ihm das Leben seitdem zur Hölle macht. Doch er kann Felicity nicht vergessen, vor allem nicht, als er ihren Vater als seinen Entführer entlarvt. Mit einem Mal steht er vor der Entscheidung, Felicity weiterhin in dem Glauben zu lassen, er hätte nie etwas für sie empfunden - oder ihr die Wahrheit zu sagen und damit alles zu riskieren ...

'COLDHART enthält für mich absolut alles, was ich an Lenas Büchern liebe. Die Geschichte hat sich so echt, nah und tief angefühlt. Es ist die Sorte Buch, die das eigene Herz beim Lesen ein bisschen verändert - auf bestmögliche Art und Weise.' CHARLIE_BOOKS

Band 2 derCOLDHART- eihe von Platz-1-Spiegel-Bestseller-Au orin Lena Kiefer

DieCOLDH RT-Reihe:

1. Coldhart - Strong& Weak

2. Coldhart - Deep& Shallow

3. Coldhart - Right& Wrong (24.09.2024)



<p><strong>Lena Kiefer</strong> hat bereits mehrere Reihen in den Bereichen New Adult und Fantasy veröffentlicht, mit denen sie es wiederholt auf die SPIEGEL-Bestseller-Liste schaffte. Sie lebt mit ihrem Mann in der Nähe von Bremen.</p>

1


Elijah


Das Old English Arms in Blackwood sah genauso aus, wie man sich ein Pub am Ende der Welt vorstellte: rußschwarze Fassade, schmutzige Fenster und ein windschiefer Schornstein auf einem Dach, das seine besten Zeiten vermutlich vor dem Zweiten Weltkrieg gesehen hatte. Das Schild mit dem Namen quietschte an seinen rostigen Ketten, als würde es eher heute als morgen herunterfallen. Und natürlich regnete es. In England regnete es schließlich immer.

Ich hatte den Kragen meines Mantels zum Schutz vor dem kalten Wind aufgestellt, leider half das nicht gegen die Wassermassen, die vom dunklen Himmel fielen und mich längst durchnässt hatten. Es war mir egal. Mir war so vieles egal, seit ich vor vier Monaten New York verlassen hatte und zu meiner Mission aufgebrochen war. Im Grunde alles, was nicht dazu führte, dass ich den Mann fand, der mich vor mehr als dreizehn Jahren entführt hatte. Den Mann, der jeden bedroht hatte, der mir etwas bedeutete – zuletzt das Mädchen, das alles für mich hätte sein können.

Der Gedanke an Felicity durchdrang für einen Moment meine Mauer aus Gefühllosigkeit und bescherte mir ein scharfes Ziehen im Magen. Ich drängte es brutal weg, drängtealles weg, was mich an sie erinnerte. Sie war Vergangenheit geworden, noch bevor ich sie zu meiner Gegenwart hatte machen können. Und in ihrer Zukunft würde ich keine Rolle mehr spielen, dafür hatte ich gesorgt. Ich hatte ihr wehgetan, mit voller Absicht, und hätte ich nicht meine Gefühle abgeschaltet, als wäre ich ein verdammter Vampir in dieser Serie mit den zwei Brüdern, wäre ich vermutlich unter der Last meiner Schuld zusammengebrochen. Aber ich hatte keine Wahl gehabt. Matilda zu bitten, die Farce um unsere angebliche Beziehung auf die Spitze zu treiben, war meine einzige Chance gewesen, Felicity aus der Schusslinie zu nehmen. Ich bereute es nicht, das getan zu haben. Ich bereute jedoch, dass es nötig gewesen war.

Die Tür zum Pub war ebenso unansehnlich wie die ausgebleichten Speisekarten, die in dem Kasten daneben hingen. Dennoch ging ich hinein. Ich war nicht hier, um etwas zu essen. Ich war hier, um Informationen zu bekommen.

Mich empfing der Geruch nach Frittierfett, Ale und feuchtem Holz – das war ebenfalls eine Mischung, die man in England sehr oft antraf. Ich hatte mich in den letzten Wochen allerdings auch selten in guten Gegenden aufgehalten. Schließlich war ich auf der Suche nach einem Typen, der zum Abschaum der Menschheit gehörte. Dem Typen, der mir mit seinem beschissenen Sturmfeuerzeug meine Narben zugefügt hatte. Und der mir als Einziger verraten konnte, wer ihn beauftragt hatte.

Im Pub war nicht viel los, zwei ältere Männer saßen am Tresen, drei weitere an einem Tisch in der Ecke. Ich strich mir das Wasser aus den Haaren und ging auf den Barkeeper zu, der gerade ein Bier zapfte.

»Haben Sie sich verlaufen?«, fragte er in stärkstem westbritischen Dialekt, eine Augenbraue hochgezogen. Ich konnte ihm die Skepsis nicht verübeln, schließlich war ich eindeutig nicht von hier. Hätte ich es gewollt, wäre ich sicherlich in der Lage gewesen, mein Äußeres genauso an diese Gegend anzupassen wie meinen Akzent, aber wozu? Ich wollte keine Freundschaften schließen.

Eher das Gegenteil.

»Nein«, antwortete ich kühl. »Ich suche jemanden.«

»Und wen könnten Sie wohl bei uns suchen?«

»Tom Baker. Mir wurde gesagt, dass er öfter hier ist.«

Die beiden Männer am Tresen begannen zu tuscheln, aber der Barkeeper verzog keine Miene. »Tom Baker? Nie von ihm gehört.« Sein a