: Bronwyn Scott
: Historical Saison Band 100
: Cora Verlag
: 9783751517973
: Historical Saison
: 1
: CHF 5.20
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 448
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Heiraten? Das kommt für Eaton Falmage, Marquess of Lynford, eigentlich nicht in Frage. Der bezaubernden jungen Witwe Eliza Blaxland kann er allerdings nicht widerstehen. Und plötzlich sehnt er sich nach mehr. Doch das würde bedeuten, sein Geheimnis zu offenbaren - und zu riskieren, sie für immer zu verlieren!
DER LORD UND DIE SCHÖNE FREMDE VOM JAHRMARKT von BRONWYN SCOTT
Was für eine wundervolle Frau! Cassian Truscott, Lord Trevethow, kann die schöne Fremde, die er auf dem Jahrmarkt kennengelernt hat, einfach nicht vergessen. Dumm, dass er heiraten muss - und zwar die zurückgezogen lebende Lady Penrose Prideaux, die niemand seit Jahren gesehen hat ...



Bronwyn Scott ist der Künstlername von Nikki Poppen. Sie lebt an der Pazifikküste im Nordwesten der USA, wo sie Kommunikationstrainerin an einem kleinen College ist. Sie spielt gern Klavier und verbringt viel Zeit mit ihren drei Kindern. Kochen und waschen gehören absolut nicht zu ihren Leidenschaften, darum überlässt sie den Haushalt am liebsten ihrem Ehemann, der früh morgens und spät abends am College unterrichtet, sodass er tagsüber als Hausmann glänzen kann. Nikkis ganzes Leben steht im Zeichen des Schreibens. Schon in der vierten Klasse nahm sie an Nachwuchsautoren-Konferenzen der Schule teil und ist immer noch sehr stolz auf ihren ersten Roman, den sie in der sechsten Klasse fertigstellte - ein mittelalterliches Abenteuer, das ihre Mutter auf einer elektrischen Schreibmaschine für sie abtippte. Mittlerweile besucht sie RWA-Konferenzen und besitzt natürlich ihren eigenen Computer. Sie ist sehr an Geschichte interessiert, recherchiert gern, immer auf der Suche nach Stoff für neue Geschichten. Es macht ihr viel Spaß, sich mit anderen Autoren und LeserInnen über ihre Lieblingsbücher und den Prozess des Schreibens auszutauschen.

Prolog


London, 18. Juni 1823

Der Tod hatte in Mayfair Einzug erhalten. Richard Penlerick, Duke of Newlyn, und seine Duchess wurden zu Grabe getragen. An dem Begräbnis nahmen an diesem Morgen die höchsten Kreise teil, getrieben von der Hoffnung, mit der Tragödie abschließen zu können, die ihre erhabene Welt seit einer Woche lähmte: Zwei Angehörige des Hochadels – keine Geringeren als ein Duke und seine Gattin – waren nach einer abendlichen Theatervorstellung auf einer Allee erstochen worden.

Eaton Falmage, Marquess of Lynford, schloss die Haustür hinter den letzten Trauergästen und wünschte, er könnte damit auch die Schrecken der letzten Woche bannen – denen zuliebe, die im Stadthaus der Newlyns am Portland Square zurückblieben. Doch für sie hatte die Zeit des Schmerzes erst begonnen. Nun, da das Begräbnisspektakel vorbei war und die Penlericks und die, die ihnen am nächsten standen, ihren Gefühlen freien Lauf lassen konnten, begann die wahre Trauer.

Eaton fand den innersten Zirkel, den er seit seiner Kindheit kannte und liebte, in der Bibliothek versammelt. Es handelte sich um eine eingeschworene Runde mächtiger Männer, deren Unterstützung in dieser Woche uneingeschränkt Vennor Penlerick, dem Erben, gegolten hatte.

Vennor stand neben dem Kredenztisch und schenkte Eaton und sich ein Glas Brandy ein, dessen leuchtend helle Farbe in einem Zimmer voller dunkelhaariger und schwarz gekleideter Männer ins Auge sprang. Fragend blickte er in Eatons Richtung.

„Ja, sie sind alle fort“, sagte Eaton leise. „Die Bediensteten haben nachgesehen, ob sich im Haus noch Nachzügler befinden.“ Zur Vergewisserung drückte er Vennors linken Unterarm. „Wir sind ganz unter uns. Endlich.“

Es war für sie alle eine albtraumhafte Woche gewesen, doch niemand hatte mehr als Vennor gelitten, was sich nicht übersehen ließ. Trotz seiner makellosen Aufmachung standen ihm die Anspannung und der tiefe Schmerz ins Gesicht geschrieben. Ohne jede Vorwarnung die geliebten Eltern zu verlieren, war auch in einem Alter von achtundzwanzig Jahren niederschmetternd. Vennor war die ganze Woche über stark geblieben, ein Musterbild von einem Erben und ein vollendeter Gastgeber für jene, die ihm ihre Gesellschaft und ihren eigenen Kummer aufzwangen. Eaton ergriff zwei Gläser. „Komm, setz dich. Uns musst du nichts vorspielen.“

Die Runde hatte sich vor dem unbefeuerten Kamin versammelt. Einer von ihnen, vermutlich Inigo, hatte Stühle aus dem benachbarten Zimmer dorthin getragen, sodass die ganze Gruppe, die man in der feinen Gesellschaft als „Die Dukes aus Cornwall“ kannte, Platz gefunden hatte. Es handelte sich um die Oberhäupter von vier traditionsreichen herzoglichen Familien, die zusammen in den wilden Weiten Cornwalls aufgewachsen waren, genau wie ihre vier Söhne. Der Bund dieser Väter und ihrer Söhne war legendär, ebenso wie die Treue, mit der sie einander zur Seite standen.

Diese eingeschworene Gemeinschaft hatte in der vergangenen Woche in London erneut demonstriert, dass es nichts gab, was sie nicht füreinander tun würden.

Nun leerten die Väter ihre Gläser, standen auf und zogen sich mit einem aufmunternden Nicken zurück, um ihre vier eng befreundeten Söhne ungestört trauern zu lassen, ebenso wie sie es zweifellos an einem anderen Ort gemeinsam tun würden. Die Väter hatten ihren geliebten alten Freund verloren. Eaton, Inigo und Cassian trauerten um einen Mann, der ihnen Onkel, Mentor und Freund gewesen war. Vennor hatte es am schlimmsten getroffen: Auf einen Schlag hatte er Vater und Mutter verloren.

„Ich danke dir, Eaton. Ich bin froh, dass die Trauergäste fort sind.“ Vennor nahm den Brandy und ließ sich auf den Stuhl neben Inigo sinken. Er schenkte ihnen ein müdes Lächeln. „Ich hatte keine Ahnung, dass die Bekannten meines Vaters so viele Töchter in heiratsfähigem Alter haben. Natürlich wusste ich, was mir bevorsteht. Ich hatte bloß gehofft, die Leute würden den Anstand haben, erst nach d