: Lisa Jackson
: Nur für eine Mondnacht
: Cora Verlag
: 9783751522977
: Digital Edition
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 130
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Nur der silbern leuchtende Mond schaut zu, als Nicole und Thorne am Flussufer ihrer zärtlichen Leidenschaft füreinander nachgeben. Siebzehn Jahre haben sie einander nicht gesehen, doch die alte Anziehungskraft zwischen ihnen ist sofort wieder aufgeflammt. Aber in siebzehn Jahren hat sich viel geändert: Thorne McCafferty hat sich in einen eiskalten Geschäftsmann und Millionär verwandelt, für den feste Bindungen ein Fremdwort sind. Nicole dagegen trägt die Verantwortung für zwei süße Töchter - und das schließt eine Affäre aus. Egal, was ihr Herz sagt ...



<p>Ihre Schwester animierte Lisa Jackson zum Schreiben. Mittlerweile zählt sie zu den amerikanischen Top-Autorinnen, ihre Romane erobern regelmäßig die Bestsellerlisten. Die Schriftstellerin hat zwei erwachsene Söhne und lebt im Bundesstaat Oregon.</p>

2. KAPITEL

Oh, Gott, das kann unmöglich Randi sein. Thorne sah auf die kleine, reglose Gestalt auf dem Bett. Ihr Körper war mit Monitoren und Apparaten verbunden. Von ihrem Kopf sah man kaum etwas außer dem Verband, und ein Bein in Gips hing erhöht an einer Schlaufe.

Ihr Anblick schnürte ihm die Kehle zu. Sie lag in einer Stoffkabine, die zur Schwesternstation hin geöffnet war. Während er am Fußende des Bettes stand und hilflos die Fäuste ballte, entbrannte eine stille, erdrückende Wut in seiner Seele. Wie hatte das geschehen können?

Beunruhigt sah er auf diese Fremde, die seine Stiefschwester war. Ein Dutzend Erinnerungen schossen durch seinen Kopf. Nach Randis Geburt war er zwar zunächst neidisch und böse auf sie gewesen, hatte es jedoch nie fertiggebracht, sie nicht zu mögen.

Randi war immer so vertrauensvoll und lebendig gewesen. Ihre Augen strahlten vor Übermut, und ihr Lachen war ansteckend. Ein Mädchen, das sein Herz auf der Zunge trug. Arglos und in dem Glauben, dass sie zweifellos das Recht hatte, die kleine Prinzessin ihres Vaters zu sein, hatte sich Randi Penelope McCafferty ihren Weg durchs Leben gebahnt und dabei die Herzen fast aller erobert – auch die ihrer ablehnenden, missgünstigen Stiefbrüder.

Schon während der Schwangerschaft ihrer Stiefmutter hatten sie sich geschworen, das Baby zu verschmähen, denn in ihren jungen Augen war dieses Kind der Grund, warum sich ihre Eltern hatten scheiden lassen.

„Du kannst mit ihr sprechen“, sagte eine weiche Stimme. Er sah auf und erblickte Nicole, die ihn mitfühlend ansah. Ihre warmen, braunen Augen, umgeben von dichten Wimpern, schienen direkt in seine Seele zu blicken. Genauso wie damals, als er zweiundzwanzig war und sie gerade mal siebzehn.

„Niemand weiß, ob sie dich hört oder nicht, aber es kann bestimmt nicht schaden.“ Ihre Lippen formten sich zu einem zärtlichen, ermutigenden Lächeln, und obwohl er sich dumm vorkam, nickte er. Nicht nur die Tatsache, dass sie sich zu einer reifen Frau entwickelt hatte, überraschte ihn, sondern ebenso sehr, dass sie eine Ärztin war.

Eine Ärztin, die mit der gleichen Vehemenz sowohl Befehle erteilen als auch einfühlsam flüstern konnte. Dies war Nikki Sanders, das Mädchen, das beinahe sein Herz erobert und ihn fast dazu gebracht hätte, in Grand Hope zu bleiben und sein Leben auf der Ranch zu bestreiten. Es war schwierig gewesen, sie zu verlassen. Doch er hatte es getan. Er hatte es tun müssen.

In der Annahme, dass er in diesem Moment ungestört