Zug des Grauens
von Stefan Hensch
Über dem Acker erschien eine lila-schwarz leuchtende Ellipse.
»Das muss das Portal sein, das der Geisterzug nutzt«, erklärte Zamorra fasziniert.
Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, war das charakteristische Stampfen und Schnaufen eines sich schnell nähernden Zuges zu hören. Urplötzlich brach eine Dampflok samt angehängter Waggons durch das Portal in die Wirklichkeit herein. Bremsen quietschten, und das geisterhafte Abbild einer Dampflokomotive wurde langsamer, bis es schließlich stehen blieb. Zischend stieß die Lokomotive den Dampf aus. Zamorra konnte nicht anders, als den Zug anzustarren ...
19. Juni 1815, Waterloo im Königreich der Vereinigten Niederlande
Über der Scheune lag ein beständiger Klangteppich aus Stöhnen, Wehklagen und Schreien. Vor ein paar Stunden hatten sie einem Kameraden das Bein oberhalb des Kniegelenkes amputiert. Der Verletzte lag seitdem auf dem Rücken und starrte zur Decke, wo Staubpartikel im Sonnenlicht tanzten, das durch das beschädigte Dach hereinfiel. Donvel wusste, das