Kapitel 1
Selbst der Nebel hatte sich gegen mich gewendet. Um diese Jahreszeit stieg er eigentlich zuverlässig bei Einbruch der Dämmerung vom Seine-Ufer auf und bewegte sich dann langsam durch die gewundenen engen Gassen der Hauptstadt. Nicht so an diesem Abend.
Lange hatte ich im Schatten der Bäume gestanden, dicht bei der Mauer und hatte beobachtet, wie die Straße sich leerte.
Bewaffnete begannen zu patrouillieren. Hatte ich zunächst noch gehofft, sie würden sich mit jeder neuen Runde abwechseln, so sah ich mich bald getäuscht, denn es waren immer die gleichen Männer mit schiefsitzenden Mützen und verdreckten, gestreiften Hosen, die an mir vorbeikamen.
Nachdem ich offensichtlich begonnen hatte, ihr Interesse zu wecken, musste ich mir etwas überlegen. Ich musste eine gute Begründung …
»He … Bürgerin! Was machst du denn da?«
Wie überrascht wandte ich mich zu den beiden um, die hinter meinem Rücken stehen geblieben waren. »Bitte?«
»Ich beobachte dich schon eine ganze Zeit lang. Stehst hier an der Mauer und schaust nur.«
Ihm fehlte ein Schneidezahn. Sein rötlich-blondes Haar trat struppig unter seiner roten Mütze hervor. Er sah aus wie die Hunderte von Männern, die seit Monaten die besseren Viertel von Paris bevölkerten. Sein Kamerad hingegen hatte ein sauber rasiertes Ki