: Stefan Moster
: Bin das noch ich
: mareverlag
: 9783866488250
: 1
: CHF 13.10
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 272
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Musik ist Simons Beruf und seine Berufung. Doch eines Tages auf einer Sommertournee durch Finnland, als er in einer Kirche Bartóks Solosonate für Violine spielt, passiert es: Zwei Finger der linken Hand verweigern ihren Dienst, Simon muss das Konzert abbrechen. Er ahnt, dass es sich nicht um einen einmaligen Aussetzer handelt, sondern um einen nicht heilbaren Defekt. Während er noch unter Schock steht, bietet eine Musikerkollegin an, ihm für eine Weile ihr Ferienhäuschen auf einer Schäreninsel zu überlassen, damit er Klarheit über seine Lage gewinnen kann. Ganz allein macht Simon sich mit der Natur der kleinen Insel vertraut, dem Meer, den Bäumen, den Möwen, lernt Bootfahren und Holzhacken. Und sucht nach einer Antwort auf die Frage, was er ohne seine Geige sein kann.

Stefan Moster, geboren 1964 in Mainz, lebt als Autor und als Übersetzer aus dem Finnischen in Berlin und im finnischen Porvoo. 2022 wurde er mit dem Helmut-M.-Braem-Übersetzerpre s für seine übersetzerische Gesamtleistung geehrt, besonders für die Übertragung von Volter Kilpis »Im Saal von Alastalo« (mare 2021), die zudem für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und mit dem Jane-Scatcherd-Preis ausgezeichnet wurde. Bei mare erschien zuletzt 2022 Stefan Mosters Essay »Das Fundament des Eisbergs: Eine arktische Sehnsucht«.

Am Flughafen, beim Übergang vom luftseitigen in den landseitigen Bereich, hat er insgeheim auf eine persönliche Begrüßung gehofft, sich aber vergeblich nach einem Schild oder Bildschirm mit der AufschriftSimon Abrameit umgesehen und eine leichte Enttäuschung nicht leugnen können. Jetzt, da er nach einer Fahrt mit der S-Bahn in die Innenstadt aus dem Bahnhofsgebäude in den hellen Mittag tritt und an der Haltestelle für die Charterbusse tatsächlich bekannte Gesichter vor sich sieht, zögert er, auf sie zuzugehen. Es hat mit seiner linken Hand zu tun. Sie ist unzuverlässig geworden, aber die lachenden Menschen vor