Ich gebe es offen zu: Ich bin ein riesigerMindset-Fan. Ich benutze den Begriff so häufig, dass meine Fokussierung auf den Erfolgsfaktor der inneren Haltung mittlerweile sogar schon auf meine Familie abfärbt. So teilte mir meine neunjährige Tochter Elisabeth vor ihrer letzten Mathearbeit mit: «Das Lernen der Formeln ist gar nicht so wichtig, Papa. DasMindset ist viel entscheidender.» Aber was genau verbirgt sich eigentlich hinter diesem Begriff, der sich immer mehr verbreitet und mittlerweile sogar an der Arnold-Zweig-Grundschule in Berlin-Pankow angekommen zu sein scheint?
Die wohl bekannteste Forschungsarbeit zum ThemaMindset geht auf die amerikanische Verhaltensforscherin Dr. Carol Dweck zurück, die in ihrem BuchMindset – Changing the way you think to fulfil your potential von einem «Fixed Mindset» und einem «Growth Mindset» spricht. Beim «Fixed Mindset» (starr, unflexibel) gehen Menschen laut Dweck davon aus, dass ihre Talente, Fähigkeiten und Denkweisen fixe Eigenschaften sind, die entweder vorhanden oder auch nicht vorhanden, auf keinen Fall jedoch veränderbar sind. Beim «Growth Mindset» (geprägt durch Wachstum, Entwicklung) hingegen sind die Menschen davon überzeugt, dass die beschriebenen Faktoren veränderbar und ausbaufähig sind, wenn man nur ausreichend trainiert, lernt und an sich arbeitet.
Auf Deutsch ist der aus dem Englischen stammende BegriffMindset schwer zu übersetzen, denn für das englische Wort «Mind» gibt es leider kein entsprechendes Synonym. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird es daher oft mit «Einstellung», «Haltung», «Mentalität» oder «Denkweise» verwendet, während das Online-Lexikon Wikipedia dasMindset als «[…] eine vorherrschende psychische Persönlichkeitseigenschaft (Prädisposition) im Sinne eines Denk- und Verhaltensmusters einer Person oder sozialen Gruppe»6 definiert.
Für mich geht diese Definition allerdings noch nicht weit genug. Wenn wir im Laufe dieses Buches daher den BegriffMindset verwenden, dann steht er für Folgendes:
Das Mindset basiert auf unserer Identität und ist die Summe unserer Werte, Überzeugungen, Erfahrungen, Fähigkeiten, Persönlichkeitseigenschaften, Gewohnheiten, Entscheidungsstrategien und unserer generellen Attitüde dem Leben gegenüber. Es ist weniger das, was wir tagtäglich tun, sondern vor allem die Art und Weise, wie wir es machen und der Purpose (emotionaler Grund), also das Warum und Wofür.
Dieser Satz klingt Ihnen zu kompliziert? Wie wäre es dann mit folgender Metapher:
Ihr M