: Nadine Wilmschen
: Paper Hearts Für immer vielleicht
: Romance Edition Verlag
: 9783903413764
: 1
: CHF 5.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 346
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Als ihr bester Freund Reed sie bittet, ihm zu zeigen, wie man eine Frau für eine feste Beziehung gewinnt, fallen Poppy tausend Gründe ein, ihm nicht zu helfen. Reed ist Kapitän der Uni-Eishockeymannschaft, attraktiv, beliebt und hat ihre Unterstützung nie gebraucht, wie die lange Liste seiner One-Night-Stands beweist. Zu allem Überfluss ist Poppy seit Ewigkeiten heimlich in ihn verliebt und weiß, dass sie sich nicht auf diese verrückte Idee einlassen sollte. Da er nicht lockerlässt, willigt sie schließlich ein und findet sich plötzlich in Situationen wieder, die nichts mehr mit der platonischen Freundschaft der beiden gemeinsam haben. Kann Poppy am Ende Reeds Herz gewinnen oder bricht er ihres?

Aufgewachsen in den 80ern, entstanden Nadine Wilmschens erste Texte stilecht an einer Schreibmaschine, die sie sich zu ihrem achten Geburtstag gewünscht hatte. Waren es damals noch lustige Tiergeschichten, sind es heute zumeist Love Storys, die sie zu Papier bringt. Wenn sie nicht gerade ihre eigenen Protagonisten vor immer neue Herausforderungen stellt, findet man sie im Kino oder mit der Nase tief in einem Buch vergraben. Nadine wohnt in der Nähe des Ruhrgebiets und arbeitet dort für einen großen Konzern im Social-Media-Bereich.

1. Kapitel


»Have you ever been in love?

Horrible isn’t it?It makes you so vulnerable.

It opens your chest and it opens up your heart

and it means that someone can get inside you

and mess you up.«

Neil Gaiman, The Sandman

Deer Valley University – Salt Lake City, Utah

Reed:Wie läuft dein Date, Peanut?

Mein Handy vor mir auf dem Holztisch leuchtete mit einer neuen Nachricht auf und vibrierte leise.

Blitzschnell griff ich nach dem Telefon und steckte es in die Tasche meiner Jeans, ehe Spencer auf das Display sah. Dabei stieß ich beinahe mein Wasserglas um, das gefährlich schwankte.

»Alles okay?« Spencer warf mir über den Rand seiner dunklen Brille einen besorgten Blick zu. »Schlechte Neuigkeiten?«

»Nein, nein. Das war nur ...«Der nervigste Mensch der Welt. Mein neugieriger bester Freund. Reed Hamilton, die Uni-Legende. Der Kerl, wegen dem ich hier bin. Es gab viele Möglichkeiten, Spencers Frage zu beantworten. Ich entschied mich für die einfachste. »Es war nicht wichtig.«

Das schien meinem Date zu genügen. Spencer wandte sich wieder der Speisekarte zu, in der er bereits seit zehn Minuten blätterte. Was verwunderlich war. Immerhin hatte er das indische Restaurant mit dem klangvollen NamenSpice Haven vorgeschlagen. Ich war davon ausgegangen, dass er den Laden kannte.

»Weißt du schon, was du essen möchtest?«

»Mhm.« Ich nickte. »Das Kokos-Curry.«Mit Kokos machteich vermutlich nicht viel falsch. »Und du?«

Spencer schob sich eine Strähne seines blonden Haares aus der Stirn, ehe er aufsah. »Entweder das Butter Chicken oder gefülltes Naan.«

»Klingt beides prima.« Ich versuchte mich an einem freundlichen Lächeln. Denn genau das tat man bei einem Date. Man lächelte freundlich, machte Small Talk und lernte sich besser kennen. Nur dass es kaum etwas gab, das ich nicht bereits über Spencer wusste. Wir kannten uns seit meinem ersten Semester aus diversen Vorlesungen und Seminaren. Im vergangenen Sommer hatten wir sogar gemeinsam an einem Gruppenprojekt gearbeitet. Spencer warnett. Ein rundum netter Kerl, der genauso wie ich im nächsten Jahr seinen Abschluss in Innenarchitektur machen würde. Seine Eltern wohnten in der Nähe, sodass er jeden Morgen zur Uni pendelte und nicht auf dem Campus lebte. Seine zwei älteren Schwestern hatten bereits vor einigen Jahren ihre Abschlüsse gemacht und der Name seines braun-weißen Hundes war Spock.In seiner Freizeit las er leidenschaftlich gern Comics oder sah sich Superhelden-Filme an. Alles, was ich über Spencer Thompson wusste, machte ihn zu einem rundherumnetten Menschen. Vermutlich war das der Grund gewesen, warum ich mich auf dieses Date eingelassen hatte. Einnetter Abend in dernetten Gesellschaft einesnetten Kerls. Vielnetter konnte es nicht werden.

Ich hatte versucht, mir Mühe zu geben. Diese Verabredung so ernst wie möglich zu nehmen. Meine blonden Locken waren sorgfältig geglättet, ich trug Make-up und hatte sogar ein Oberteil angezogen, das man bügeln musste. Wenn es eine Frau gab, die bereit für den Abend ihres Lebens war, dann ich.

In diesem Moment vibrierte das Handy in meiner Hosentasche und erinnerte mich mit fast schon gruseliger Präzision daran, dass ich mich selbst belog. Es war nicht Spencers Nettigkeit, die mich an einem Donnerstagabend insSpice Haven geführt hatte. Vielmehr war der Grund ein Meter neunzig groß, besaß