: Jack London
: Jack London: Wolfsblut
: Books on Demand
: 9783756866748
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 176
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Jack London: Wolfsblut | Neu editierte Ausgabe 2022 | Wolfsblut ist ein junger Wolf, der am Klondike River in Kanada zur Zeit des großen Goldrauschs 1890 geboren wird. Seine Mutter ist, wie sich später herausstellt, kein reinrassiger Wolf, sondern zur Hälfte Hund. Das hilft Wolfsblut, sich halbwegs an die Menschen zu gewöhnen, als er entkräftet vor Hunger in eisiger Landschaft von Indianern aufgenommen wird. Er wird als Schlittenhund eingesetzt, wegen seiner Stärke und Schlauheit sogar als Leithund, was dazu führt, dass die anderen Tiere eifersüchtig rebellieren. Später tauscht ihn sein Besitzer gegen ein paar Flaschen Whiskey an einen Weißen, der seine Tiere brutal in blutigen Hundekämpfen verheizt. Wolfsblut geht wegen seiner Stärke immer siegreich hervor, bis er auf eine monströse Bulldogge trifft. Der Kampf verläuft schlimm ...

Kaum ein Schriftsteller hat in so kurzer Lebensspanne (1876-1916) so großen literarischen Ruhm erworben, wie Jack London. - Er schrieb nicht nur über Abenteuer, er führte auch ein abenteuerliches Leben. Schon im Alter von 15 Jahren kauft er sich von geborgtem Geld ein Schiff, fährt später mit Robbenjägern zur See und zieht als Goldsucher zum Klondike. Als er im Alter von 23 Jahren seine schriftstellerische Karriere beginnt, wird er binnen kürzester Zeit zum Bestseller-Autor.

— TEIL II —


1. KAPITEL – KAMPF MIT
DEN ZÄHNEN

DIE ROTHAARIGE WÖLFIN hatte zuerst den Klang von Menschenstimmen und das Gebell der Schlittenhunde gehört, und sie war auch zuerst von dem Mann im Flammenkreis weggesprungen. Die anderen Wölfe hatten nur zögernd die Beute, der sie so lange gefolgt waren, aufgegeben, und sie verweilten noch ein paar Minuten lang und versicherten sich erst der Töne, bevor sie ihrem Beispiel folgten.

An der Spitze des Rudels lief ein großer, grauer Wolf, einer der vielen Führer. Er zwang die andern, den Spuren der Wölfin zu folgen, und er knurrte drohend oder schnappte zu, wenn die jüngeren Glieder des Rudels ihn überholen wollten. Auch beschleunigte er den Schritt, als er ihr, die langsam über die Schneefläche trabte, nahekam.

Sie lief neben ihm her, als sei das der ihr gebührende Platz, und hielt mit dem Rudel Schritt. Er knurrte sie nicht an, noch zeigte er ihr die Zähne, wenn sie zufällig einen Satz ihm voran machte. Im Gegenteil behandelte er sie freundlich, für ihren Geschmack sogar zu freundlich, denn er drängte sich gern an sie heran, und dann zeigte sie ihm knurrend die Zähne, und einmal biss sie ihn sogar in die Schulter. Er bezeigte keine Empfindlichkeit, sondern sprang nur zur Seite und machte steifbeinig ein paar linkische Sätze, wobei er in Haltung und Benehmen einem verlegenen jungen Burschen vom Lande glich.

Dies war sein einziger Verdruss, wie er so mit dem Rudel dahinlief, allein sie hatte deren mehr. Auf ihrer anderen Seite lief ein h