: Rachael Thomas
: Heißer Kuss, kaltes Herz
: Cora Verlag
: 9783751522687
: Baccara
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 160
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

s ist die Story ihres Lebens! Als Journalistin Emma über den geheimnisvollen Nikolai Cunningham schreiben will, sprühen zwischen ihr und dem Banker heiße Funken. Eine süße Winternacht gibt sie sich ihm bedingungslos hin - doch anschließend ist Nikolai plötzlich kalt wie Eis ...



<p>Vor über zwanzig Jahren wählte Rachael Thomas Wales als ihre Heimat. Sie heiratete in eine Familie mit landwirtschaftlichem Betrieb ein und konnte in ihrem neuen Zuhause endlich Wurzeln schlagen. Sie wollte schon immer schreiben; noch heute erinnert sie sich an die Aufregung, die sie im Alter von neun Jahren empfand, als eine ihrer Kurzgeschichten in der Schule als positives Beispiel vor der Klasse gelobt wurde. Doch erst als sie erwachsen war und ihre beiden Kinder in die Schule kamen, fing Rachael damit an, ihren Traum ernsthaft zu verfolgen. Sie trat einer lokalen Schreibgruppe bei und tauschte sich hier jeden Montagnachmittag mit Gleichgesinnten aus - das gab ihr den richtigen Antrieb! Da Liebesgeschichten seit jeher ihr liebstes Genre sind, verfasste sie nach zahlreichen Kurzgeschichten endlich auch ihren ersten romantischen Roman. Ihr gefällt es vor allem, mit ihren Figuren neue Ufer zu erkunden, indem sie zum Beispiel in deren glamouröse Welt eintaucht und alle Emotionen mitfühlt, die ihre Helden und Heldinnen durchleben, während sie sich ineinander verlieben.</p>

1. KAPITEL

Der Wind seines Heimatlandes blies Nikolai Cunningham eisig ins Gesicht, während er auf den Zug wartete, mit dem Emma Sanders eintreffen sollte. Die am Himmel hängenden schweren grauen Wolken versprachen noch mehr Schnee und passten zu seiner Verärgerung darüber, dass sich eine wildfremde Person in sein Leben einmischte und ihn zwang, nach so vielen Jahren wieder nach Russland zurückzukehren. Als er mit seiner Mutter nach New York ausgewandert war, war er zehn Jahre alt gewesen, und bis zum heutigen Tag wurde sein Leben von den Ereignissen überschattet, die diesem Umzug vorausgegangen waren.

Während der Zug rumpelnd in den Bahnhof einfuhr, machte er sich auf ein paar schlimme Tage gefasst. Sein Leben spielte sich in New York ab, und er hatte nie vorgehabt, jemals wieder nach Vladimir zurückzukehren. Bis seine Großmutter wie ein Geist aus der Vergangenheit aufgetaucht war und der ZeitschriftWorld in Photographs ihre Familiengeschichte angeboten hatte.

Auf der Suche nach einem Gesicht, das Ähnlichkeit mit dem Foto aufwies, das er im Internet von Miss Sanders gefunden hatte, beobachtete er, wie die Reisenden ausstiegen. Und dann entdeckte er sie, dick eingemummelt gegen die Kälte, auf dem Kopf eine tief in die Stirn gezogene Mütze aus Kunstpelz und um den Hals einen dicken Schal. Nervös blickte sie sich um, wobei sie mit einer behandschuhten Hand den Griff ihres kleinen Rollkoffers umklammerte. Schnell schlug er seinen Mantelkragen gegen die Kälte hoch und ging ihr entgegen, entschlossen, diese Sache möglichst schnell hinter sich zu bringen.

„Miss Sanders.“ Direkt vor ihr blieb er stehen und registrierte, dass sie fast so groß war wie er, was er seltsam erfreulich fand.

„Mr. Petrushov?“ Ihre Stimme war frisch und klar wie ein kalter Wintermorgen, während ihre moosgrünen Augen Erinnerungen an die dichten russischen Sommerwälder in ihm weckten. Völlig in ihren Anblick versunken, bemerkte er erst jetzt, dass sie ihn angesprochen hatte.

Die Dame hatte offenbar ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Nikolais Verärgerung nahm zu. Bereits vor siebzehn Jahren hatte er seinen Geburtsnamen abgelegt und hieß seitdem Cunningham wie sein Stiefvater.

„Cunningham“, korrigierte er sie schroff. „Nikolai Cunningham. Ich hoffe, Sie hatten eine gute Reise?“

„Oh, entschuldigen Sie … ja, danke, die Reise war gut, Mr. Cunningham.“ Obwohl er sah, dass sie irritiert die dunklen Augenbrauen zusammenzog, dachte er gar nicht daran, ihr zu erklären, wie er als gebürtiger Russe zu einem typisch amerikanischen Nachnamen kam. Das ging sie nichts an.

Er musterte die junge Frau, von deren Gesicht nur die obere Hälfte mit den strahlend grünen Augen sichtbar war, während die Mundpartie weitgehend von ihrem dicken Schal verdeckt wurde. „Und Sie müssen Miss Sanders vonWorld in Photographs sein.“ Die vorhat, in der Vergangenheit meiner Familie herumzuwühlen, fügte er in Gedanken hinzu.

„Bitte, nennen Sie mich Emma.“ Sie streckte ihm eine behandschuhte Hand hin, die er jedoch übersah, immer noch abgelenkt von ihren Augen.

In seine Verärgerung mischte sich Irritation. Er fühlte sich doch nicht etwa zu ihr hingezogen? Unmöglich. Sie wäre wirk