2. KAPITEL
Zwei Tage später
Aubrey blinzelte ins Helle und schloss die Augen dann schnell wieder. In ihrem Kopf hämmerte es. Aber es war kein normaler Kopfschmerz, der auftauchte, weil man zu lange am Computer gesessen oder auf der falschen Seite gelegen hatte. Nein, es fühlte sich an, als würden die Nerven in ihrem Kopf explodieren oder jemand würde mit einem Hammer auf ihre Stirn schlagen.
Vorsichtig befühlte sie ihre Schläfen. Ein Verband bedeckte offensichtlich irgendeine Art von Verletzung. Außerdem war sie nicht in ihrem eigenen Schlafzimmer, sondern in einem Krankenzimmer.
Ihre Mutter saß an ihrem Bettrand und beugte sich besorgt über sie. Zwischen ihren Augen hatte sich eine steile Falte gebildet.
„Aubrey, wie hast du geschlafen?“
„Hm.“ Aubrey versuchte sich so gut es ging umzusehen. „Was ist passiert?“ Sie sah ihre Mutter ratlos an.
Auf der anderen Seite des Betts stand ihr Vater, der sie zärtlich anlächelte. „Du bist gefallen, Schätzchen“, erklärte er. „Nichts Schlimmes, nur ein kleiner Schlag auf den Kopf. Aber wir konnten ja nicht vorsichtig genug sein.“
„Oh.“ Aubrey konnte sich beim besten Willen nicht erklären, was er meinte. Wieso war sie gefallen? Sie versuchte sich aufzusetzen. Sofort schoss ein heftiger Schmerz durch ihren Schädel. Stöhnend umfasste sie ihren Kopf mit beiden Händen und atmete tief ein, während sie registrierte, dass sie ein Nachthemd in der gleichen grünen Farbe wie die Bettdecke trug.
„Ich kann mich an gar nichts erinnern“, klagte sie. „Wie schrecklich.“
„So schlimm ist das doch nicht“, sagte die Frau, die soeben den Raum betrat. Sie war groß, hatte ein freundliches Gesicht und lange schwarzglänzende Haare. In der Hand hielt sie ein iPad.
„Ich bin Dr. Mitchell. Wie geht es Ihnen?“, wandte sie sich an Aubrey.
„Mein Kopf tut weh und ich kann mich nicht erinnern, dass ich gestürzt bin. Ist etwas gebrochen?“
„Nein. Und die Verletzung an ihrem Kopf wird in ein paar Tagen kaum noch zu spüren sein. Der Verband kann auch bald ab.“ Dr. Mitchell summte leise vor sich hin, während sie auf ihr iPad sah. „Es war wohl ein Unfall bei der Poolparty im TCC. Sie haben den Kochwettbewerb moderiert?“
„Ja, ich war bei der Charity Party“, murmelte Aubrey. Noch immer wollte die Erinnerung nicht zu ihr durchdringen. „Ich glaube, ich sollte die Gewinner ansagen.“
Dr. Mitchell nickte. „Die Bühne ist zusammengebrochen, als Sie gerade oben waren. Sie sind ohnmächtig geworden, aber alle unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass nichts Ernsthaftes passiert ist. Es ist normal, dass Sie noch Erinnerungslücken haben. Das geht wahrscheinlich bald vorbei.“
„Ich bin zur Lehrerin des Jahres gewählt worden“, sagte Aubrey, ohne nachzudenken.
Dr. Mitchell lächelte breit. „Das ist toll. Herzlichen Glückwunsch. Aber jetzt müssen Sie sich ausruhen.“
„Ich kann nicht“, protestierte Aubrey. „Das Schuljahr hat gerade erst begonnen. Alle verlassen sich auf mich.“
„Du hast doch gehört, was Dr. Mitchell gesagt hat“, griff Aubreys Mutter ein. „Zeit, sich auszuruhen.“
Dr. Mitchell nickte. „Bevor Sie nicht wirklich gesund sind, kann ich Sie nicht in die Schule lassen. Warum bleiben Sie nicht einfach in der nächsten Zeit bei Ihren Eltern? Sie haben mir versichert, dass dort jede Menge Platz ist.“
„Ich habe erst vor kurzem das Gästezimmer renoviert“, zwitscherte Mary Collins.
„Danke, Mom, aber ich bleibe lieber in meinem Appartement.“
Die Ärztin sah Aubrey entschuldi