: Günter Huth
: Der Schoppenfetzer und das dunkle Geheimnis Erich Rottmanns dreizehnter Fall
: Echter Verlag
: 9783429065348
: 1
: CHF 8.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 192
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der Kommunalwahlkampf in Würzburg plätschert eher flau dahin - bis über Nacht eine bisher unbekannte Gruppierung auftaucht, die alle Parteien in Würzburg aus ihrem Dornröschenschlaf aufrüttelt. Diese Aktionisten starten auf dem Unteren Markt eine nächtliche Verbrennungsaktion der viel zu vielen Wahlplakate, mit denen die Stadt zugepflastert ist. Fast zeitgleich mischt sich die Nichtwählervereinigung Würzburg NWW in das Geschehen ein, eine von Stadtrat Duwe Golgatha gegründete Gruppe, die sich als Sprachrohr der Würzburger Nichtwähler bezeichnet. Kaum zur Wahl zugelassen, erhält die NWW so enormen Zulauf, dass die etablierten Parteien die Notbremse ziehen wollen. Plötzlich verschwindet Duwe Golgatha von der Bildfläche. Zur gleichen Zeit kommt ein Schwede nach Würzburg. Er will ein dunkles Geheimnis seiner Familie aufklären, dessen Ursprung in der Gründungszeit des Würzburger Ringparks und in der Person seines Schöpfers Jöns Person Lindahl liegt. Ist Duwe Golgatha in diese Angelegenheit verstrickt? Ist er deshalb abgetaucht? Erich Rottmann wird von Stadtrat Fettschräuble und dem Schweden gebeten, nach dem Verbleib von Duwe Golgatha zu fahnden. Dabei stößt Öchsle am Main überraschend auf eine Wasserleiche. Wer ist der Tote? Ist er ein Opfer des inzwischen mit harten Bandagen geführten Kampfes um den Würzburger Oberbürgermeistersessel? Dieser Krimi endet genauso überraschend, wie das Ergebnis der Wahl ...

Günter Huth, geboren 1949, war Rechtspfleger von Beruf und ist Autor zahlreicher Jugend- und Sachbücher. Mit der Regional-Krimi-Reihe 'Der Schoppenfetzer' begeistert er seit Jahren seine Leser. Darüber hinaus zeigt er mit seinen Mainfranken-Thrillern, dass er auch mit spannungsgeladenen und härteren Stoffen fesseln kann.

Dienstag, der 25. Februar


Die mondlose Nacht legte sich wie eine schwarze Decke über Würzburg. Die Straßenbeleuchtungen sorgten allerdings dafür, dass es darunter nicht allzu finster wurde. So hatten auch die letzten Nachtschwärmer keine Probleme, den Heimweg zu finden. Es war Ende Februar und für die Jahreszeit eindeutig zu mild. Der Winter hatte die Mainfranken dieses Jahr recht wenig im Griff. Leichte Nebelschwaden, die vom Main heraufwaberten, hielten sich in den Seitengassen, so als wollten sie sich dort vor der leichten Brise über dem Fluss verstecken, die sie zu zerstreuen drohte.

Es war weit nach Mitternacht und die allermeisten Lokale der Stadt waren längst geschlossen. So konnten die Bürger der Mainmetropole friedlich und ungestört in ihren Federn liegen und den Schlaf der Gerechten pflegen … jedenfalls die meisten von ihnen.

Kurz nach halb drei näherten sich zwei Geländewagen mit mäßiger Geschwindigkeit aus verschiedenen Richtungen der Stadtmitte. Jedes der Fahrzeuge war mit jeweils fünf dunkel gekleideten, maskierten Männern besetzt und zog einen offenen Anhänger. Die Kennzeichen waren mit Schmutz unkenntlich gemacht. In den Autos herrschte Schweigen. Die Insassen folgten einem Plan und wussten genau, was zu tun war.

Das erste Fahrzeug kam aus Richtung Ottostraße und fuhr über die Balthasar-Neumann-Promenade auf den Stadtkern zu. Wann immer es dem Fahrer angebracht erschien, hielt er kurz an. Dann sprangen seine vier Beifahrer wie auf Kommando aus dem Wagen und verteilten sich auf dem Gehsteig. Es gab leise knackende Geräusche, als hektisch Kabelbinder durchtrennt wurden, dann landeten die von Pfosten und Laternenpfählen abgetrennten Wahlplakate scheppernd auf der Ladefläche des Anhängers und die Fahrt ging weiter bis zum nächsten Stopp. Nervös hielt der Fahrer die Straße im Auge und suchte nach Streifenwagen. Doch die Ordnungshüter ließen sich nicht blicken.

Ähnlich verhielt sich der zweite Wagen, der vom Röntgenring in die Theaterstraße einbog. Auch hier häuften sich immer mehr Wahlplakate und Plakatständen auf dem Anhänger. Als bei beiden Fahrzeugen die Hänger so beladen waren, dass die Fracht nur noch mit Gummibändern gebändigt werden konnte, verständigten sich die Fahrer kurz über Mobiltelefon.

Ihr nächstes Ziel war der Untere Markt. Sie trafen in de