Öchsle machte einen erschrockenen Satz zur Seite und ließ einen verhaltenen Beller hören. Der fuchsfarbene Wallach, eines der beiden Pferde, die den gummibereiften Planwagen zogen, hatte den buschigen Schweif angehoben und einige lautstarke Blähungen in die frische Waldluft entlassen. Umgehend folgte eine größere Ladung Pferdeäpfel, die auf den grasigen Waldweg fielen. Für den Rüden, einen ausgesprochenen Stadthund, der mit den Geräuschen von Straßenbahnen und Omnibussen keinerlei Probleme hatte, Pferde aber offenbar für gefährliche Wesen hielt, eine ausgesprochen neue Erfahrung. Das Verhalten des Hundes löste bei den Männern auf dem Planwagen heftiges Gelächter aus.
„Ich dachte eigentlich, dein Öchsle ist als abgehärteter Polizeihund schussfest“, lästerte Ron Schneider.
„Ist er auch“, gab Erich Rottmann zurück, „aber das sind ja biologische Waffen.“
Ron Schneider hob sein Weinglas. „Auf Öchsle!“, rief er und die anderen stimmten mit ein.
Ron Schneider, der ehemalige Leiter einer großen Würzburger Anwaltskanzlei, feierte einen runden Geburtstag und hatte am Sonntag aus diesem Anlass einen pferdegezogenen Planwagen gemietet, auf dessen Ladefläche Tische und Bänke montiert waren, so dass die Mitglieder des StammtischesDie Schoppenfetzer bequem Platz fanden. Zunächst glaubten sie, die Fahrt könne wegen des Orkans nicht stattfinden. Aber der Veranstalter hatte nach dem Sturm die geplante Strecke mit dem Geländewagen geprüft und mit der Motorsäge einige auf dem Weg liegen