: Dirk van den Boom
: Sternkreuzer Proxima - Piraten! Folge 14
: beTHRILLED
: 9783751738651
: Proxima
: 1
: CHF 2.60
:
: Science Fiction
: German
: 118
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Der Frachter Eliza ruft im Onyx-System um Hilfe. Die Proxima, gerade in der Nähe, erhält den Auftrag, sich darum zu kümmern. Offenbar wurde die Eliza von Piraten überfallen. Hamilton und seine Techniker sollen das Schiff wieder flott machen, von Kampen kümmert sich um die Verletzten. Doch da wendet sich das Blatt ...

Zadiya Ark hat mittlerweile die freie Raumstation Ursa erreicht. Dort gibt es einen fähigen Chirurgen, der bereit ist, das Geld des Widerstands zu nehmen und Ark in eine Kopie ihrer Halbschwester zu verwandeln. Doch leider hat auch ihr alter Feind Captain Kraus mit seinem Kreuzer Anaconda gerade dort angelegt ...

Über die Serie:

Eine verzweifelte Mission im Kampf um den Frieden ...

Der Sternkreuzer Proxima hat Zuflucht im randständigen Onyx-System gefunden. Doch es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis aus dem instabilen Frieden der Nachkriegszeit ein neuer Brandherd entsteht. Denn die von den ehemaligen Kolonialen übernommene Regierung auf Terra stellt immer stärkere Allmachtsansprüche. Auch im Outback der besiedelten Galaxis nimmt die Bedrohung zu ... und militärisch haben die Gegner der Neuen Republik kaum Chancen.

Da bietet sich eine Möglichkeit, den Aggressor zu destabilisieren und eine ausgeglichene Nachkriegsordnung zu schaffen, die den Frieden sichert: Zadiya Ark soll Terra infiltrieren - und Ricardus Bonet ermorden! Denn der ehemalige Admiral ist nicht nur ein alter Bekannter von Ark - er ist auch zu einer zentralen Figur des neuen Regimes aufgestiegen. Und eine seiner engsten Vertrauten ist ausgerechnet Zadiyas Halbschwester Laya ...

Die neue Staffel von 'Sternkreuzer Proxima' von Dirk van den Boom: Spannende Military-Action und eine Undercover-Mission tief ins Herz des Feindes!

eBooks von beBEYOND - fremde Welten und fantastische Reisen.



<p>Dirk van den Boom (geboren 1966) hat bereits über 100 Romane im Bereich der Science-Fiction und Fantasy veröffentlicht. 2017 erhielt er den Deutschen Science Fiction Preis für seinen Roman"Prinzipat". Dirk van den Boom ist darüber hinaus Berater für Entwicklungszusammenarbeit, Migrationspolitik und Sozialpolitik sowie Professor für Politikwissenschaft. Er lebt mit seiner Familie in Saarbrücken.</p>

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Man hätte denken können, dass sich Captain Zadiya Ark vor der Crew derAnaconda versteckte. Aber tatsächlich versteckte sie sich vor jedem.

Und das ging ihr gewaltig auf die Nerven.

Ihr Hotelzimmer war klein, vielleicht zehn Quadratmeter, und das Bett schmal, schmaler, als sie es gewöhnt war. Die Einrichtung war, zugegeben, funktional und sauber, aber wirklich sehr überschaubar. Ein in die Wand eingelassener Tisch aus angelaufenem Plastik, ein Stuhl aus dem gleichen Material, ein durchgetretener Teppichboden, ein virtuelles Fenster, das sich nur auf »Strand, Hawaii, Sonnenuntergang« einstellen ließ. Ein flacher Bildschirm für das hiesige Unterhaltungsangebot, von dem sich Zadiya Ark keineswegs unterhalten fühlte. Die Nasszelle erfüllte zwar ihre Funktion, war aber so eng, dass sie nur auf der Toilette sitzen konnte, wenn sie ihre Füße in die Duschmulde steckte.

Vom Gang und den Nachbarzimmern hörte sie vulgäre Streitgespräche, miese Musik und hin und wieder schlechten Sex oder zumindest schlecht geschauspielerten. Dass hier die Räume eher stundenweise vermietet wurden, erschien ihr naheliegend. Sie hatte keine Vorurteile. Sie hatte nur ein überbeanspruchtes Nervenkostüm.

Smith, ihr Kontakt zum Widerstand, machte es ihr nicht einfacher. Er tauchte hin und wieder auf und brachte ihr eine Mahlzeit, die genauso schwer zu verdauen war wie die Neuigkeiten. Denn die Privatklinik, auf deren Dienste sie sich verlassen mussten, um aus Ark ihre eigene Halbschwester zu machen, erwies sich als nicht ganz so kooperativ, wie Smith erwartet hatte. Es gab Terminprobleme, und nicht alle Fragen der Diskretion waren geklärt. Smith hatte den Verdacht, dass dies nur ein Vorspiel war, das dazu diente, Probleme aufeinanderzutürmen, die man anschließend nur mit einer erhöhten Gebühr aus dem Weg räumen konnte. Dass der Widerstand nicht über unbegrenzte Geldmittel verfügte, hatte er Ark mehrfach deutlich gemacht. Aber bis auf Weiteres war er Herr der Verhandlungen, und sie sollte einfach nur warten.

Das war aber nicht so »einfach«. Schon am zweiten Tag hätte sie die Wände hochgehen können. Oder vielleicht sollte man eher sagen: Ark fiel die Decke auf den Kopf.

Bereits am zweiten Tag verließ sie deshalb – entgegen dem Ratschlag ihres Begleiters – das Hotel und behielt diese Gewohnheit auch an den folgenden Tagen bei. Erst wenn auf Ursa die offizielle Nacht eingebrochen war und man die Beleuchtung um einige Grade abdimmte, brach sie auf. Es war die Zeit, in der all jene, die keinen Schichtdienst hatten, sich nächtlichen Vergnügungen vom simplen Schlafen bis zu billigen Sex-Schauspielen hingaben. Dann waren die Gänge relativ leer, und einige nicht automatisierte Geschäfte hatten sogar ein paar Stunden geschlossen.

Ark wagte sich in Gegenden vor, die auf Landgang befindliche Flottensoldaten eher mieden – weitab der üblichen Etablissements in den eher langweiligen Bereichen des mächtigen Habitats. Nur um sich die Füße zu vertreten und nicht ständig auf die leicht gelblichen Plastikwände starren zu müssen. Selbst die Auslagen und holografischen Werbeplakate waren interessanter, obgleich Ark nichts kaufen wollte und nicht einmal großen Hunger verspürte. Sie brauchte lediglich ein Ventil für die tiefe Ruhelosigkeit, die sie ergriffen hatte.

Und so war es auch heute Abend. Dieser hatte deprimierend genug begonnen. Die Nachrichtenkanäle des Habitats berichteten einigermaßen neutral über die Unruhen und Gewalttaten im von Menschen besiedelten Raum. Es hatte sich dort nichts beruhigt oder gebessert, eher im Gegenteil: Diese »neue« Republik trat immer unverschämter auf, mischte sich überall ein, drohte und lockte, intervenierte, erpresste, manipulierte … irgendwann nach der dritten oder vierten Meldung waren Ark die Flüche ausgegangen.

Das Resultat war immer das gleiche: Destabilisierung, Umstürze, schwankende Regierungen, die plötzlich ihre Neutralität aufgaben – oder die sich erst recht in das sich allmählich formierende Gegenlager begaben, was auf einen neuen, alles umfassenden Krieg hinwies. Onyx, das wusste Ark aus ihren Gesprächen mit der dortigen Administration, fiel in letztere Kategorie. Der Geruch von Blut lag wieder in der Luft, und Zadiya Ark, Soldatin seit fast zwanzig Jahren, war es leid.

Dass es notwendig war, einen entscheidenden Schlag gegen das Regime zu führen, wurde mit jeder weiteren N