: Dirk van den Boom
: Sternkreuzer Proxima - In den Untergrund Folge 13
: beTHRILLED
: 9783751738644
: Proxima
: 1
: CHF 2,60
:
: Science Fiction
: German
: 121
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

< >Eine verzweifelte Mission im Kampf um den Frieden ...

Der Sternkreuzer Proxima hat Zuflucht im randständigen Onyx-System gefunden. Doch es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis aus dem instabilen Frieden der Nachkriegszeit ein neuer Brandherd entsteht. Denn die von den ehemaligen Kolonialen übernommene Regierung auf Terra stellt immer stärkere Allmachtsansprüche. Auch im Outback der besiedelten Galaxis nimmt die Bedrohung zu ... und militärisch haben die Gegner der Neuen Republik kaum Chancen.

Da bietet sich eine Möglichkeit, den Aggressor zu destabilisieren und eine ausgeglichene Nachkriegsordnung zu schaffen, die den Frieden sichert: Zadiya Ark soll Terra infiltrieren - und Ricardus Bonet ermorden! Denn der ehemalige Admiral ist nicht nur ein alter Bekannter von Ark - er ist auch zu einer zentralen Figur des neuen Regimes aufgestiegen. Und eine seiner engsten Vertrauten ist ausgerechnet Zadiyas Halbschwester Laya ...

Über diese Folge:

Captain Ark bekommt eine verschlüsselte, persönliche Nachricht: Die Widerstandsbewegung in der Republik berichtet von einem geplanten Angriff auf die Flüchtlinge im Onyx-System, persönlich befohlen von ihrem Erzfeind Ricardus Bonet. Der hat Arks Schiff offenbar ausfindig gemacht und will sie mit allen Mitteln vernichten.
Der Widerstand macht Ark ein verlockendes Angebot: Sie soll inkognito nach Terra zurückkehren und an einer Kommandoaktion teilnehmen, um nicht nur das gegnerische Militär zu sabotieren, sondern auch, um einen Anschlag auf Admiral Bonet durchzuführen. Doch was wird aus der Proxima und ihrer Crew, wenn Ark von Bord geht?

Die neue Staffel von 'Sternkreuzer Proxima' von Dirk van den Boom: Spannende Military-Action und eine Undercover-Mission tief ins Herz des Feindes!

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<p>Dirk van den Boom (geboren 1966) hat bereits über 100 Romane im Bereich der Science-Fiction und Fantasy veröffentlicht. 2017 erhielt er den Deutschen Science Fiction Preis für seinen Roman"Prinzipat". Dirk van den Boom ist darüber hinaus Berater für Entwicklungszusammenarbeit, Migrationspolitik und Sozialpolitik sowie Professor für Politikwissenschaft. Er lebt mit seiner Familie in Saarbrücken.</p>

1


»Das ist ja alles furchtbar alt.«

Ein unwilliges Grunzen war die Reaktion des Mannes, der neben Marcus Hamilton im flachen Wartungszugang lag und mit der Taschenlampe auf den Kabelbaum leuchtete, an dem sichtlich der Zahn der Zeit genagt hatte. »Was wollen Sie damit sagen, Sie Jungspund?«, schimpfte er. »Alt ist verbraucht? Alt ist verzichtbar? Ich bin zweiundsiebzig und stecke Sie dreimal in die Tasche! Das Alter sagt gar nichts aus! Ich werde hier noch Kabel reparieren, wenn Sie Ihre Urenkel auf den Knien wippen!«

Es war Johann Pesken, der dies mit einer dünnen Fistelstimme von sich gab. Sie hatte in etwa so viel Substanz wie sein dürrer Leib. Marcus hütete sich, ihm einen zweifelnden Blick zuzuwerfen. Der Technikmeister dieser Kolonialstation war sicherlich ein fähiger Mann, aber er war ein bisschen zu stolz für diese heruntergekommene Gegend, zu stolz auf vergammelte Kabelbäume und auch zu stolz auf sich und seine Fähigkeiten.

Aber natürlich hatte Pesken in einem Punkt recht: Er würde so lange arbeiten, bis er eines Tages in einem Wartungsschacht in Ohnmacht fiel und dort vergessen wurde. Er würde selbst zu einem Teil seines großen Werkes werden, das niemals abgeschlossen wurde. Ein technischer Sisyphos, den irgendwann sein Stein überrollen würde. Und es schien, als wollte er es gar nicht anders.

Dennoch, das hier war nicht akzeptabel.

»Das dort ist ein Sicherheitsrisiko«, erklärte Marcus. »Denn das kann alles jederzeit durchschmoren und einen Kaskadenfehler im ganzen System auslösen. Schauen Sie sich doch die Isolierung an! Mein Gott, wann ist hier wohl das letzte Mal eine Grundüberholung durchgeführt worden? Das ist nicht einfach nur alt, das hier ist lebensgefährlich, und zwar für alle Bewohner der Station!«

»Erzählen Sie mir nichts über Kaskadenfehler«, murrte Pesken. »Ich kenne hier jede Ecke und jede Leitung beim Namen. Ich habe sie verlegt, ich besuche sie, wenn es ihnen nicht gut geht. Sehen Sie die blaue Verteilerstelle mit der Notkappe da vorne? Das ist Trudy.«

»Wie bitte?«

»Meine Trudy hat mich noch nie enttäuscht. Nicht wahr, Kleine?«

Die Verteilerstelle antwortete nicht. Marcus war überzeugt davon, dass sie zu sehr damit beschäftigt war, jeden Moment in ihre chemischen Bestandteile zu zerfallen, sodass ihr für ein Gespräch die Kraft fehlte.

»Wir sollten sie austauschen«, schlug er nun behutsam vor. Trudy schien dem alten Mann irgendwie am Herzen zu liegen, tatsächlich wusste Marcus nicht so recht, wie er damit umgehen sollte. Auf jeden Fall sanft. »Ein modernes Kristallmodul hält ewig. DieProxima hat ein Dutzend davon gespendet. Trudy könnte man … na ja in die Werkstatt geben zur … Erhol…, äh Generalüberholung.«

Empathisch und zugewandt, das war die richtige Taktik. Der Wutausbruch blieb aus.

»Modernes Zeugs. Kristalldingens. Das ist doch Firlefanz. So was haben wir hier noch nie gebraucht. Das wäre ja noch schöner.« Das Gemurmel wurde leiser. Dem alten Mann war trotz der schlechten Beleuchtung anzusehen, was er davon hielt. Mit einem Vertreter dieser verwerflichen Modernität in diesem Schacht zu liegen, musste für ihn ähnlich sein, wie wenn ein Priester mit einem Ketzer eingesperrt würde. Seine schlechte Laune war da nur allzu verständlich.

Für Marcus aber war es auch nicht leicht. Formell war er hier eine Art Gast, solange der genaue Status derProxima noch nicht verhandelt worden war. Die Verhandlungen waren schon weit gediehen und durch die Zwänge der Wirklichkeit eigentlich nur noch eine Formsache: Das System brauchte den Kreuzer, der Kreuzer brauchte das System.

Pesken war in dieser konkreten Situation aber gewissermaßen der Gastgeber und besaß somit das Hausrecht. Wenn er also der Ansicht war, dass Trudy zur Familie gehörte, waren Marcus die Hände gebunden. Er konnte sie nicht einfach dorthin verfrachten, wo sie seiner Ansicht nach hingehörte: in die Recyclinganlage. Er glaubte nicht einmal, dass sie noch allzu viele Rohstoffe hergeben würde, aber vielleicht ja wenigstens ein paar hilfreiche Bakterien, die beim Zersetzen halfen. Hier waren die kleinen Biester mit ihrer Arbeit jedenfalls bald fertig.

»Ich kann das natürlich nicht entscheiden«, wagte er sich vorsichtig vor.

Der alte Mann nickte sofort triumphierend. »Ganz richtig.«

»Aber schauen wi