Kapitel 3
Strönd bestand aus kaum mehr als einer Baðstofa am Wasser, den Nordgiebel gegen den Wind gestemmt, den anderen nach Süden weisend; ein äußerst kurzer Gang und eine angebaute Küche trugen das Ihre dazu bei, den Grassodenbuckel ein Haus nennen zu dürfen. Es war nicht die übelste Behausung auf der Eyri-Halbinsel, aber auch nicht die beste. Den größten Nachteil stellte die Nähe des Meeres dar, dessen Brandung dem neuen Leben seinen Rhythmus vorgab, sie war die Uhr, die jede Minute einläutete. Selbst an den windstillsten Tagen konnte eine unsichtbare Welle mit solchem Krachen am Ufer brechen, dass die alte Grandvör auf ihrem hohen Kissen zusammenschrak, weil sie es für das Donnern einer Lawine hielt.
Regelmäßig überspülte die Flut das Ufer, und das Haus verwandelte sich in das Schiff, von dem Gestur träumte. Aus den Betten traten sie in knöchelhohes Eiswasser. Das Ufer war voll Seetang, langhalsiger Rhizoide. Zwar hatten die Isländer ihr Land von jeglichem Wald gesäubert, doch das Meer schien zwischen Grund und Ufer