: Teresa Zukic, Eva-Maria Popp
: Vergiss das Schöne nicht! Mit Lebensfreude Krisen meistern
: Verlag Herder GmbH
: 9783451830617
: 1
: CHF 12.60
:
: Christliche Religionen
: German
: 176
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In jedem Leben gibt es Zeiten, die uns herausfordern, die uns an unsere Grenzen bringen, die uns spüren lassen, dass wir nicht allmächtig sind. Das kann der Verlust der Arbeitsstelle, eines geliebten Menschen, der Heimat oder der Gesundheit sein. Schwester Teresa Zukic und Eva-Maria Popp widmen sich diesen Verlusten: Auf eine kurze ermutigende Impulsgeschichte von Schwester Teresa folgen Tipps und praktische Anregungen von Eva-Maria Popp, Coach und Erfinderin der 'Glücksklee-Strategie', wie wir auch in schwierigen Zeiten wieder zurück zu mehr Lebensfreude finden können. 

Sr. Teresa Zukic, geb. 1964, ist Gründerin der 'Kleinen Kommunität der Geschwister Jesu' und eine der bekanntesten Ordensschwestern Deutschlands. Sie ist eine gefragte Rednerin und Autorin von Bestsellern wie 'Die Seele braucht mehr als Pflaster' (Herder 2017). Als sie 2020 an Krebs erkrankte, entschied sie sich dafür, in den Sozialen Medien offen über die Höhen und Tiefen ihrer Erkrankung zu berichten. Da sie täglich viele Menschen über die sozialen Medien ermutigt, wird sie auch liebevoll 'Instasister' genannt. Das Engagement für Vereine wie die 'Initiative mit Krebs leben' ist ihr ein Herzensanliegen. Im Juli 2023 wurde sie mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.

Einleitung


Suchet der Stadt Bestes


Schwester Teresa Zukic

Das Leben ist ein Geschenk! Wie wahr das ist, erfuhr ich, als einige fiese, schnellwachsende Krebszellen in der Gebärmutter meinem Leben 2020 ein Ende setzen wollten. Sie rissen mich aus dem Alltag heraus und katapultierten mich in den Status einer Krebspatientin. Dieses bösartige schnellwachsende Ungeheuer zeigte mir die Zähne und biss erbarmungslos zu. Mein Gegner war unfair und heimtückisch, aber er rechnete nicht mit meinem Arzt, dem besten Chirurgen, der mich operieren konnte, einem unerschütterlichen Glauben und Vertrauen auf Gott, einer unbändigen Lebensfreude und rasch wiedergefundenem Humor, dem auch eine Krankheit nicht gewachsen war.

Humor hat der Teufel sicher nicht. Seine Waffen sind Angst, Verwirrung, Zwietracht, Hass, Ablehnung, schlecht reden und machen, Zerstörung, Traurigkeit, Verzweiflung, Sinnlosigkeit und Verderben, chronische Unzufriedenheit und vor allem das Jammern auf hohem Niveau.

Jammern hält gefangen


Häufig sind es die kleinen Probleme des Alltags, über die wir jammern. Als hätten wir nicht schon genug Probleme gehabt mit dem Dauerbrenner Covid. Nein, ich will nicht all die Krisen aufzählen, die uns in den letzten drei Jahren geplagt haben und manche gar nicht mehr aus der negativen Gefühls- und Denkspirale herauskommen ließen. Der allgemeinen Missstimmung und Unzufriedenheit gibt es kaum etwas entgegenzusetzen. Aber es gibt sie noch, die nicht klein zu kriegenden Optimisten und Lebenskünstlerinnen, die sich nicht in das Dauerjammern einreihen.

Manche Menschen leiden an chronischer Unzufriedenheit. Sie macht nicht nur einsam, strapaziert auf Dauer die Umgebung und wirkt sich sehr negativ auf unser Gehirn und Wohlbefinden aus. Robert Sapolsky, Professor für Biowissenschaften an der Stanford University, hat bereits im Jahr 1996 in einer Studie herausgefunden, dass »chronische Unzufriedenheit« den Hippocampus verkleinert. Diese Gehirnregion ist für unsere Gedächtnisleistung verantwortlich. Chronisches Jammern kann demnach zu Vergesslichkeit führen. Wen wundert es, dass permanentes Jammern den Stresslevel dauerhaft hochhält? Dieser Dauerstress kann für niemanden gesund sein. Es ist »die« Form von Energieverschwendung, die unsere Lebensfreude schrumpfen lässt. Und dabei brauchen wir jede Menge Lebensenergie, um uns den neuen Herausforderungen zu stellen und jeder Form von Veränderung und Verlusten gewachsen zu sein.

Sicher ist es auch meiner überstandenen Krebserkrankung geschuldet, dass ich gerne in die Welt hinausschreien möchte: »Vergesst das Positive nicht«, oder noch besser: »Vergesst das Schöne nicht!« All das Gute, das Schöne, das Wertvolle, das Glücklichmachende, das immer noch vorhanden ist.

Jeder Tag ist ein Geschenk


Überseht das Wichtigste nicht: die Liebe! Sie ist immer noch da und im Überfluss vorhanden. Trotz aller Bedrohungen und Krisen! Die Liebe durfte ich neu entdecken, als mein Leben mit der Krebserkrankung auf den Kopf gestellt wurde. Auch kopfüber war sie zu finden! So brutal die Krebserkrankung auch war, schmerzhaft und lebensbedrohlich, mit schweren Stunden verbunden, gab es genauso wunderschöne Stunden, glanzvolle Begegnungen und himmlischen Trost und die Erfahrungen von Getragensein. Es war eine der größten Herausforderungen meines Lebens. Täglich musste ich meinem Gehirn beibringen, an das Schöne zu denken und daraus Kraft zu schöpfen. Ich musste mich immer wieder daran erinnern, mich nicht auf die Defizite zu konzentriere