: Papst Franziskus
: Gemeinsam gehen Die wichtigsten Texte zur Zukunft der Kirche
: Verlag Herder GmbH
: 9783451839696
: 1
: CHF 16.70
:
: Christliche Religionen
: German
: 240
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
»Kirche« bedeutet für Papst Franziskus, gemeinsam als Volk Gottes in der Geschichte unterwegs zu sein. Wohin die Reise geht und wie dieses gemeinsame Wandern aussehen soll, macht dieses Buch deutlich. Es versammelt die wichtigsten Texte und Aussagen zur Synodalität seit Beginn des Pontifikates und zeigt eine dynamische Vision von Kirche, die in die Zukunft weist. Denn für Franziskus ist »Synodalität« der Weg, den Gott von der Kirche des dritten Jahrtausends erwartet - und indem wir ihn gemeinsam gehen, sind wir alle Teil dieses Weges.

Papst Franziskus, Jorge Mario Bergoglio, geboren am 17. Dezember 1936, war vom 13. März 2013 bis zu seinem Tod Bischof von Rom. Der argentinische Jesuit war Sohn einer siebenköpfigen Familie italienischer Auswanderer und war von 1973 bis 1979 Provinzial der argentinischen Jesuiten. Von 1998 bis 2013 war er Erzbischof von Buenos Aires, er wurde 2001 zum Kardinal ernannt. Franziskus starb am 21. April 2025.

3. Mit dem Blick eines Schülers1


Ich danke dem Herrn für diese Gelegenheit, mit euch sprechen zu können, liebe Mitbrüder im bischöflichen Dienst und Verantwortliche des CELAM im Quadriennium 2011–2015. Seit 57 Jahren dient der CELAM den 22 Bischofskonferenzen Lateinamerikas und der Karibik, indem er eine Zusammenarbeit nach dem Prinzip der Solidarität und der Subsidiarität anbietet, um die bischöfliche Kollegialität sowie das Miteinander unter den Kirchen dieser Region und ihren Hirten zu fördern, anzuregen und ihr Dynamik zu verleihen.

Wie ihr, so bin auch ich Augenzeuge des starken Impulses des Geistes während der V. Generalversammlung der Bischöfe Lateinamerikas und der Karibik in Aparecida im Mai 2007 – ein Impuls, der immer noch die Arbeiten des CELAM für die so sehr ersehnte Erneuerung der Teilkirchen belebt. Diese Erneuerung ist in einem Großteil von ihnen bereits im Gang. Ich möchte dieses Gespräch auf das reiche Erbe konzentrieren, das aus jener brüderlichen Begegnung hervorgegangen ist und dem wir alle den Namen Kontinentalmission verliehen haben.

Besondere Merkmale von Aparecida


Es gibt vier ganz eigene Merkmale der V. Generalversammlung. Sie sind wie vier Säulen der Entwicklung von Aparecida und verleihen ihr ihre besondere Originalität.

Anfang ohne Dokument


Medellin, Puebla und Santo Domingo begannen ihre Arbeiten mit einem Weg der Vorbereitung, der in einer ArtInstrumentum laboris gipfelte, auf dessen Basis sich die Diskussion, die Reflexion und die Approbation des Schlussdokuments entwickelte. Aparecida hingegen förderte die Teilnahme der Teilkirchen als Weg der Vorbereitung, der in einem zusammenfassenden Dokument gipfelte. Obwohl während der V. Generalversammlung auf dieses Dokument Bezug genommen wurde, wurde es nicht als Ausgangspunkt übernommen. Die anfängliche Arbeit bestand darin, die Sorgen der Hirten zusammenzutragen angesichts des Wandels der Zeiten und der Notwendigkeit, das Leben als Jünger und Missionar zu erneuern, mit dem Christus die Kirche gründete.

Umfeld des Gebetes mit dem Volk Gottes


Es ist wichtig, an das Umfeld des Gebetes zu erinnern, das von der täglichen Gemeinsamkeit in der Eucharistie und den anderen liturgischen Momenten ausging, wo wir immer vom Volk Gottes begleitet wurden. Andererseits bestand dadurch, dass die Arbeiten im Tiefparterre des Heiligtums stattfanden, die »Hintergrundmusik«, die sie begleitete, aus den Gesängen und den Gebeten der Gläubigen.

Ein Dokument, das mit dem Engagement der Kontinentalmission in der Zeit weiterwirkt


Aus diesem Kontext von Gebet und Glaubensleben erwuchs der Wunsch nach einem neuen Pfingsten für die Kirche und das Engagement der Kontinentalmission. Aparecida schließt nicht mit einem Dokument, sondern setzt sich in der Kontinentalmission fort.

Die Gegenwart von Maria, der Mutter Amerikas


Es ist die erste Versammlung der Bischöfe von Lateina