: Christopher Wimmer
: Die Marginalisierten (Über-)Leben zwischen Mangel und Notwendigkeit
: Beltz Juventa
: 9783779971092
: 1
: CHF 21.30
:
: Sozialstrukturforschung
: German
: 302
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Christopher Wimmer blickt nach »ganz unten«. Seine These trifft den Kern der deutschen Gegenwart: Ein - wenn nicht sogar das zentrale - Ergebnis kapitalistischer Vergesellschaftung besteht in der Marginalisierung von Menschen in sozialen, politischen und kulturellen Zusammenhängen. Wimmer zeigt, wie sich Marginalisierung konkret auswirkt. Er beschäftigt sich mit der Sozialisation der Marginalisierten und stellt daraufhin ihre Arbeitssituation, ihr Alltagsleben und ihre sozialen Beziehungen ins Zentrum. Überall dort zeigen sich Auswirkungen ihrer sozialen Position. Doch auch das Bewusstsein der Marginalisierten ist von ihrer Lage beeinflusst. All dies hat Folgen für eine Politik, die sich mit sozialer Marginalisierung auseinandersetzen will.

Christopher Wimmer, geboren 1989, ist Soziologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er forscht zu sozialer Ungleichheit, Armut sowie politischer Mobilisierung. Außerdem schreibt er regelmäßig für verschiedene Tages- und Wochenzeitungen.
Inhalt6
Vorbemerkung10
I Einleitung11
II Klasse und Klassenbewusstsein als theoretischer Rahmen16
2.1 Karl Marx: Klasse als Strukturbegriff?17
2.2 Sozialstruktur und Klassenbewusstsein in der Bundesrepublik25
III Klassenanalyse mit Pierre Bourdieu und Edward P. Thompson34
3.1 Pierre Bourdieu: Klasse und habituelle Dispositionen34
3.2 Edward P. Thompson: Klasse als gelebte Erfahrung41
3.3 Soziale Klasse als Forschungsansatz47
IV Klassengesellschaft im Wandel und die Klasse der Marginalisierten50
4.1 Die Entstehung einer »unwürdigen« Armut50
4.2 Die Nachkriegszeit und das vermeintliche Verschwinden der Erwerbslosen53
4.3 Ökonomische Krisen und neue Armutsformen56
4.4 Soziale Ungleichheit im vereinigten Deutschland60
4.5 Gegenwärtige Debatten um Armut und Marginalisierung68
V Über die Forschungspraxis75
5.1 Datenerhebung75
5.2 Datenauswertung83
VI Wege in die Marginalisierung90
6.1 Grundlagen: Klassenposition der Herkunftsfamilie91
6.2 Zweiteilung des Primärhabitus109
6.3 Erweiterungen: Kindheit und Jugend112
6.4 Verfestigungen: Berufswahl und Ausbildung122
6.5 Ankunft: Gesellschaftliche Selbstpositionierungen127
VII Die Arbeitssituation der Befragten135
7.1 Vergangenheit der Lohnarbeit135
7.2 Gegenwart der Erwerbslosigkeit146
7.3 Arbeitsformen jenseits der Lohnarbeit154
7.4 Erweiterung des Arbeitsbegriffs160
VIII Die marginalisierte Klassenposition im Alltag162
8.1 Leben in Armut162
8.2 Die Verwundbarkeit des Körpers171
8.3 Leben ohne Wohnung177
8.4 Kriminalität185
8.5 Subjektive Folgen des prekären Alltags187
IX Marginalisierung sozialer Beziehungen196
9.1 Wiederholungen: Die eigenen Familien196
9.2 Diskrepanzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit: Freundschaften206
9.3 Instrumentalität: Beziehungen im Arbeitskontext211
9.4 Vereinzelung und Homogenität214
X Marginalisierung im Bewusstsein216
10.1 Das dichotome Gesellschaftsbild216
10.2 Gespaltenes Klassenbewusstsein und die Schwelle der Respektabilität226
10.3 Individuelles Bewusstsein zwischen Meritokratie und Fatalismus237
10.4 Bewusstsein als widersprüchliche Prozesskategorie269
XI Zwischen Entwürdigung und Handlungsmacht274
11.1 Soziale Herkunft, Zusammensetzung und Gegenwart der Marginalisierten274
11.2 Die Beständigkeit des Kampfs um Respektabilität277
11.3 Politische Handlungsmacht der Marginalisierten279
Literatur286