Dan
Acht Jahre zuvor, Queens, New York
Ich sehe zu meinem Bruder Jordan rüber und seufze lautstark, als wir das abgefuckte Wohnhaus in Queens betreten. Ich sage ihm seit Jahren, dass er sich von diesem Gesindel fernhalten soll, und seit Jahren kommt er immer wieder zu ihnen zurück. Ich weiß nicht, an welchem Punkt in seinem Leben Jordan beschlossen hat, dass Junkies, Dealer und Nutten seine besten Freunde werden. Dabei ist er so verdammt schlau, studiert Jura und wird in die Kanzlei unserer Eltern einsteigen. Die wilden Jahre müssen endgültig hinter ihm liegen.
»Ich verstehe nicht, dass du immer wieder auf diese Partys zurückkommst«, nörgle ich und rümpfe im selben Moment die Nase, als die erste zugedröhnte junge Frau auf mich zustürzt. Ich kann sie gerade noch abfangen und wieder gerade hinstellen, bevor sie sich aufs Maul legt.
»Ich bin beruflich hier«, erwidert Jordan, und ich stöhne gequält auf. »Mach dich locker.«
»Ich will doch nur, dass du keinen Ärger bekommst«, beharre ich und lege ihm meine Hand auf die Schulter. »Auch wenn du … beruflich hier bist.« Verdutzt sehe ich ihn an, und er nickt.
Jordan und ich sind von Grund auf unterschiedlich, obwohl uns nur fünf Minuten trennen. Wir sind eineiige Zwillinge und als diese von unseren Eltern auch liebevoll aufgezogen worden. Bis ungefähr zur Middle School klappte das auch sehr gut, aber mit dem Wechsel zur Highschool veränderte Jordan sich. Er trieb sich immer mehr in Queens rum, statt zu Hause in Manhattan, und darüber hinaus widersetzte er sich allem, was unsere Eltern sagten. Bis heute weiß ich nicht, ob und welche Drogen er ausprobiert hat. Er sagt, er habe nur mal Gras geraucht, aber ich weiß nicht, ob ich ihm glauben kann.
In der Highschool habe ich angefangen, Football zu spielen, und es stellte sich schnell heraus, dass ich ein großes Talent habe. Schnell riss sich der Coach um mich, und mit de