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Die Grundtechniken
Wie Sie dieses Kapitel am besten für sich nutzen
Um eine Methode anzuwenden, muss man ihre Techniken beherrschen. Das gilt auch für die Massage. In diesem Kapitel werden wir Ihnen die in der traditionellen Massage am häufigsten angewandten Arbeitsweisen vorstellen: 22 Techniken, gestaffelt nach Schwierigkeitsgrad.
Lesen Sie sich die Instruktionen gründlich durch. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die einzelnen Abläufe optimal einsetzen. Je mehr Erfahrung Sie mit den einfacheren Techniken sammeln, desto eher können Sie die komplexeren Methoden einsetzen. Halten Sie sich an das hier vorgestellte Stufenmodell.
So sind die Seiten aufgebaut
Effleurage
Zielsetzung
Die Effleurage ist eine Streichtechnik, bei der es um die Kontaktaufnahme geht. Sie berühren zum ersten Mal den Körper der massierten Person. Hier ist der erste Eindruck noch wichtiger als sonst, und zwar für beide Beteiligten.
Beschreibung
Legen Sie die Hand flach auf den Körper der behandelten Person. Entspannen Sie Ihre Hände, sodass Sie den maximalen Kontakt mit der Haut und der massierten Körperregion haben. Der Druck bleibt schwach, aber gleichmäßig. So lassen Sie Ihre Hände in eine Richtung gleiten und kehren dann zum Ausgangspunkt zurück. Versuchen Sie, so flächig wie möglich zu arbeiten. Sobald Sie sanft über die ganze Region hinweggestrichen haben, können Sie zu einer anderen Technik übergehen.
Varianten
Diese Bewegung lässt sich endlos abwandeln. Sie können die Richtung des Streichens ändern und die Region, über die Ihre Hände wandern. Streichen Sie zunächst mit beiden Händen über den ganzen Körper, dann abwechselnd mit der einen und der anderen Hand. Oder machen Sie Kreisbewegungen (im Uhrzeigersinn). Oder Sie arbeiten mit dem Unterarm, ohne jedoch großen Druck auszuüben. Mit dem Streichen signalisieren Sie, welche Körperpartien Sie massieren werden.
Was Sie spüren: Ein sachtes Streichen, ohne Druck, fast wie ein Streicheln. Konzentrieren Sie sich auf die Informationen, die Ihre Hand Ihnen liefert: Wärme, Hautbeschaffenheit, Muskelspannung.
Was die behandelte Person spürt: Eine warme, freundliche Hand ohne besondere Absichten, welche die Grenzen des Massagebereichs verdeutlicht.
Körperpartien: ganzer Körper
Wann und wo: Diese Technik wird zu Beginn und zum Ende jeder Massage eingesetzt. Zwischendrin vermittelt sie die Übergänge zwischen neuen Bereichen oder neuen Techniken.
TIPP:Vermeiden Sie jedes Kitzeln, das in diesem Moment unangebracht ist. Passen Sie sich der vor Ihnen liegenden Person und dem zu massierenden Körperbereich an. Es sind nicht alle Körperbereiche beziehungsweise Menschen gleich sensibel.
Gleitender Druck
Zielsetzung
Das ist eine der häufigsten Techniken bei der Massage. Sie ist einfach anzuwenden und wird von der massierten Person meist genossen. Je nach Stärke des Drucks erzielen Sie verschiedene Wirkungen: Entspannung, Anregung oder Entwässerung. Überlegen Sie sich gleich zu Beginn, welche Wirkung Sie beabsichtigen. Diese lässt Sie den richtigen Druck schnell finden.
Beschreibung
Diese Technik hat zwei Phasen: eine Druck- und eine Gleitphase. Die Druckphase ist wichtig, weil sie die Tiefenwirkung der Massage bestimmt und damit die angesprochenen Gewebeschichten. Behalten Sie den Druck auch während der Gleitphase bei. Letztere legt die Richtung fest und die behandelte Körperfläche bei der Massage. Bei dieser Technik wird langsam gestrichen. Ihre Hände liegen flach auf dem Körper der massierten Person und decken die maximale Fläche ab.
Varianten
Sie können diese Technik auch mit dem Unterarm ausführen, vor allem am Rücken der massierten Person, der flächigere Bewegungen zulässt.
Was Sie spüren: Ihre Hand gleitet frei i