: Ulrike Fach-Vierth
: Abenteuer Heimat Außergewöhnliche Kurztrips von Extremsportlern und Reiseprofis
: Delius Klasing Verlag
: 9783667127204
: 1
: CHF 21.40
:
: Deutschland
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Vor der Tür beginnt das Abenteuer: Urlaub vom Alltag in Deutschland Die Wanderung durch den Wald nebenan, die Radtour über die Felder um die Ecke, der Kurztrip mit dem Auto in die Alpen oder an die Ostsee: Das Mikroabenteuer wartet gleich hinter der Haustür! Bekannte Magaziniker, Reiseblogger und Autoren erzählen von ihren Urlauben zu Hause, von aufregenden Outdoor-Aktivitäten und außergewöhnlichen Kurzabenteuern. Ihre Texte inspirieren zu Reisen, Wochenendtrips und Ausflügen, für die man die Heimat gar nicht verlassen muss.• Inspirierender Reiseführer für Mikroabenteuer vor der eigenen Haustür• Anregungen für Wanderungen, Radreisen, SUP-Touren und Kurztrips in ganz Deutschland• Insider-Tipps für Freizeitaktivitäten und Wochenendreisen in der Heimat• Ideen für interessante und günstige Kurztrips im Inland• Ein ideales Geschenk für alle Reiselustigen, die ihre Heimat neu entdecken wollen Einfach raus! Praktische Tipps und ungewöhnliche Ideen für Mikroabenteuer und Auszeit Das Gute liegt oft so nah: Statt langer und umständlicher Anreise beginnt der Urlaub schon beim ersten Schritt aus der Tür. Neben Geschichten und Texten über die größten kleinen Abenteuer finden Sie in diesem besonderen Reisebuch auch spannende Insidertipps für jede Tour, die sich hervorragend zum selbst Ausprobieren eignen!. Ob Jahresurlaub, Wochenendreise oder Tagesausflug, ob zu Fuß, mit dem Rad, SUP, Boot, Auto oder Van - hier findet jeder einmalige Inspiration für seine nächste kleine Flucht aus dem Alltag.

Von lila Kühen, erschossenen Höhlen und einer Nacht am Strand


Sarah Bauer

Es ist kurz nach 4 Uhr morgens, als ich mit meiner Kamera in der Hand eine dunkle, nasse Wiese hinaufschleiche. Rechts und links von mir liegen große, braune Fellhaufen in der Dämmerung. Kühe. Dezent verwundert, was Mensch um diese infernalische Uhrzeit hier will. Ich bin Mensch, und ich will das Schloss Neuschwanstein im Sonnenaufgang fotografieren. Noch während ich mich über das laute Scheppern einer Kuhglocke direkt neben mir erschrecke und mich beunruhigt frage, ob Kühe wirklich nur Gras oder vielleicht doch Fleisch fressen – besonders um kurz nach vier –, rutsche ich beinahe auf einem noch warmen Fladen auf dem Boden aus. Große Kacke.

Das ist auch der Begriff, mit dem sich das Jahr 2020 ziemlich gut beschreiben lässt. Ein Jahr, das wirklich nichts ausgelassen hat und am besten verboten oder wenigstens mit einer Unvergnügungssteuer belegt werden sollte. Dennoch hat mich genau dieses Jahr auf eine große und wundersame Reise durch Deutschland geführt. 4.000 Kilometer und einen Monat lang bin ich allein unterwegs. Von meiner Hood – den Ruhrgebietshalden – in die Alpen und von einer Sommernacht in Dresden zur Strandnacht auf Rügen.

Nicht, dass irgendetwas davon geplant gewesen wäre. Eigentlich würde ich nämlich jetzt mit meinem Partner, der Amerikaner ist und in den Vereinigten Staaten lebt, auf seiner Terrasse im nördlichen US-Bundesstaat Wyoming sitzen und heißen Kakao mit Marshmallows trinken. Doch die Grenzen sind dicht wegen der internationalen Reisebeschränkungen durch Corona. Familienangehörige und Partner fallen meist in die Kategorie »nicht essenzieller Tourismus« und sind damit von der Einreise ausgeschlossen.

Ich habe meinen Lebensgefährten nun schon vier Monate lang nicht sehen dürfen und drehe fast am Schla