: Dirk Rossmann, Ralf Hoppe
: Das dritte Herz des Oktopus Thriller
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783751748261
: Die Oktopus-Reihe
: 1
: CHF 8.90
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: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 700
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Das Jahr 2032, die Weltregierung kämpft gegen die Klimakatastrophe. Aber immer noch sperren und sträuben sich auf der Welt viel zu viele Menschen - wie kann man sie überzeugen, zur Einsicht bringen? Oder sogar - ändern? Ein ehrgeiziger Wissenschaftler hat eine Lösung: Ein Parasit, der unser Denken verwandelt, der uns zu besseren Menschen macht. Doch als ein Verbrecher diesen Parasiten für seine skrupellosen Ziele benutzen will, liegt unser aller Schicksal in den Händen eines kleinen Beamten und einer temperamentvollen Millionärin.



<p><strong>Dirk Rossmann</strong> ist erfolgreicher Unternehmer und Schriftsteller, unter anderem Mitgründer der"Deutschen Stiftung Weltbevölkerung". Alle seine Bücher standen auf Platz 1 der<i><b>SPIEGEL& t;/b></i>-Bestseller iste. Dirk Rossmannsetzt sich intensiv für den Klimaschutz ein.</p>

Marianengraben, Pazifischer Ozean


Elf Grad nördlicher Breite, hundertzweiundvierzig Grad östlicher Länge – die Koordinaten beschreiben, bei aller Exaktheit, dennoch einen Ort im Nirgendwo, definieren im Undefinierbaren, anders gesagt: in der Leere und Weite des Pazifischen Ozeans.

Hier auf dem Meer hört scheinbar alles auf. Weiter entrückt von der Zivilisation, weiter entfernt vom Festland, von Menschen und Städten kann man nicht sein.

Ein einsamer Schiffbrüchiger, der hier vorbeitriebe, in einem Rettungsboot etwa, hätte nichts, woran sein Auge sich festhalten könnte, keine Insel, keine Orientierung, keine Horizontlinie. Das nächste Eiland, Guam, das zu Mikronesien gehört, zur »Welt der kleinen Inseln«, liegt Hunderte von Seemeilen entfernt. Unser Mann in seinem Boot sähe nur Himmel und Meer, ein blaues Panorama, so weit man schaut. Gewaltig und atemberaubend, unendlich und meistens friedlich.

Zwar gibt es gelegentlich Stürme hier, die wochenlang brüllen und toben, aber die meisten Tage sind warm und freundlich, daher hat der Pazifik auch seinen Namen, das Meer des Friedens. Meist weht eine milde Brise. Die Luft ist seidig, die Himmelskuppel ziseliert mit weißen Federwölkchen, das Plätschern der Wellen ist einlullend.

Der Pazifik, inklusive seiner Nebenmeere, ist mit Abstand die größte Wasserfläche auf der Erde. Mehr als die Hälfte allen Wassers auf dem Planeten befindet sich hier, mehr als ein Drittel der Erdoberfläche wird vom Pazifik bedeckt. Aber wirklich erfassen lässt sich die Gewalt und Größe dieses Meeres weder mit Zahlen noch mit Worten – und für den Menschen wahrscheinlich gar nicht.

Bei aller Verlorenheit ist diese eine, ganz bestimmte Position nördlicher Breite und östlicher Länge dennoch besonders, dennoch geheimnisvoll, nicht nur als Schauplatz dieser Erzählung.

Ihr Geheimnis liegt in der Tiefe, in dem, was mannicht sieht.

*

Steigen wir also hinab. In die Tiefe, wo der Ursprung allen Lebens ist, und auch der Beginn dieser Geschichte.

Hier, an diesen Koordinaten, verläuft nämlich der sogenannte Marianengraben, hier ist der tiefste Punkt der Erde. Hier ist die See nicht etwa nur durchschnittlich 52 Meter tief, wie in der Ostsee, oder 1 450 Meter, wie im Mittelmeer – nein, hier geht es mehr als zehn Kilometer tief hinab. In eine Welt immerwährender Dunkelheit, die nichts gemein hat mit der Welt da oben. Würde man den Mount Everest in seiner Majestät auf den Grund der Rinne verfrachten, läge der Gipfel immer noch zwei glatte Kilometer unter Wasser.

Der Marianengraben ist, wissenschaftlich ausgedrückt, eine Senkung des Meeresbodens, ein tiefer, eingepresster Sichelabdruck, so lang wie die Entfernung zwischen Berlin und Madrid. Über der tektonischen Spalte liegt die gewaltige Kraft der Wassersäule. An der bisher gemessenen tiefsten Stelle liegt der Druck bei etwa 1 093 Bar. Für den menschlichen Körper, ausgerichtet auf ein Tausendstel dessen, bedeutet das, dass etwa siebzehn Millionen Kilo auf ihm la