: Patrick Burow
: Inside Strafjustiz Ein Richter packt aus
: ecoWing
: 9783711053428
: 1
: CHF 16,70
:
: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft
: German
: 280
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Recht und Ordnung bei Gericht? Einblicke in den Alltag eines Richters Wie steht es wirklich um die deutsche Strafjustiz? Prozesse dauern immer länger, die Kritik an angeblichen »Kuschel-Urteilen« wird lauter. Der Justizapparat ist überlastet, Richter und Staatsanwälte fehlen. Was motiviert jemanden, nach dem Jura-Studium nicht den Weg Richtung eigene Anwaltskanzlei einzuschlagen, sondern Richter im öffentlichen Dienst zu werden? Patrick Burow ist Krimi-Autor, promovierter Jurist und seit über 27 Jahren Strafrichter am Amtsgericht Dessau-Roßlau. In diesem erzählenden Sachbuch berichtet er, wie es hinter den Kulissen wirklich abläuft. Dabei wird deutlich, dass er seinen Beruf auch nach vielen Jahren immer noch aus absoluter Überzeugung ausübt: Das Amt des Richters ist eine Berufung, nicht nur ein Job! - Arbeitsplatz Gericht: Engagement zwischen Aktenbergen und Bürokratie - Einblick in ein Strafverfahren: Ablauf, Beteiligte und mögliche Hindernisse - Warum Täter:innen keine Gerechtigkeit wollen und ordentliche Kleidung strafmildernd wirkt - Rechtspraxis aus Sicht des Richters: Freunde und Feinde der Strafjustiz - True Crime: Mit vielen wahren Geschichten und spannenden juristischen Infos Jurafakten: Ein authentischer Bericht über die Arbeit an deutschen Gerichten Es läuft nicht immer alles glatt bei Gericht: Angeklagte kommen zu spät (oder gar nicht) zur Verhandlung und auch Richter sind nicht unfehlbar. Dennoch würde Patrick Burow nicht tauschen wollen. Tag für Tag trifft er Entscheidungen, die unsere Welt ein bisschen sicherer machen und im Idealfall Schuldige zur Einsicht bewegen. Wenn er von seinem Berufsalltag erzählt, spricht die Leidenschaft und Überzeugung für seine Tätigkeit aus jeder Zeile. Mit einem Augenzwinkern ergänzt er sein Buch um die 25 geheimen Regeln des Strafprozesses - schließlich sollen Sie als Leser:in im Akutfall gerüstet sein!  

Dr. jur. Patrick Burow ist amtierender Strafrichter mit über 27 Jahren Erfahrung. Zudem ist er als Sachbuchautor erfolgreich und hat zahlreiche Juristenhumorbücher veröffentlicht, u.a. den Spiegel-Bestseller Jurafakten.Verbotene Süßigkeiten, erlaubte Morde und andere Kuriositäten aus Recht und Gesetz.

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Gewaltmonopol& Gerechtigkeit


Gewaltmonopol statt Blutrache – warum wir eine effektive Strafverfolgung brauchen


Stellen Sie sich vor, Sie würden im Jahr 500 n. Chr. leben. Sie sind das Oberhaupt eines Stammes und haben eine wunderschöne Tochter namens Amalaberga. Theuderich, der älteste Sohn des Anführers eines Nachbarstammes, sucht eine Frau, findet aber keine. Kurzerhand entführt er mit ein paar Männern Amalaberga. Was machen Sie nun als Stammesoberhaupt? Es gibt keine Gesetze, Gerichte und Richter. Wenn jemand Ihnen oder einem Angehörigen ein Leid zufügt, bleibt Ihnen nur die Selbstjustiz. Also nehmen Sie sich ein paar Krieger und machen sich auf zum Nachbarstamm. Doch Theuderich will seine neue Eroberung nicht so einfach hergeben. Es kommt zum Kampf, wobei Theuderich stirbt. Daraufhin schwört dessen Vater Blutrache. Er fällt mit ein paar Kriegern in Ihr Dorf ein und tötet Ihren ältesten Sohn und noch ein paar Ihrer Männer. Nach dem Prinzip »Auge um Auge, Zahn um Zahn …« rächen Sie sich an dem Stammesfürsten und seiner Familie. Diese schreitet wiederum zur Vergeltung. Gewalt führt zu noch mehr Gewalt. Zwei Ihrer Söhne sterben, der dritte wird verkrüppelt. Schon bald wird das Leben beider Stämme davon beherrscht, sich gegenseitig auszurotten. Bei dieser blutigen Sippenfehde gilt einzig das Recht des Stärkeren. Würden Sie gerne in so einer Welt leben?

Das Zusammenleben in einer Gemeinschaft erfordert Regeln. Die Aufgabe des Strafrechts besteht darin, Frieden und Sicherheit zu gewährleisten, indem es sozialschädliche Verhaltensweisen verbietet. Durch die Androhung von Strafe sollen potenzielle Täter abgeschreckt werden, Straftaten zu begehen. Kommt es dennoch zu Straftaten, sollen diese aufgeklärt werden. Der Schuldige ist zu bestrafen, der Unschuldige freizusprechen. Dies dient auch der Genugtuung der Opfer, die erlittenes Unrecht nicht selbst rächen dürfen, sondern dies dem Staat überlassen müssen. Der durch die Tat gestörte Rechtsfried