KAPITEL 1
Beipackzettel Eine kurze Gebrauchsanweisung zu diesem Buch
Ich danke Martin Morgenstern für die Durchsicht einzelner Kapitel und für seine Bereitschaft, die Entstehung des Buches kritisch zu begleiten.
Robert Zimmer
Dieses Buch hat eine Gebrauchsanweisung, weil es nicht im üblichen Sinne gelesen, sondern benutzt werden will. Es ist ein Philosophiebuch, aber keine philosophische Abhandlung. Es ist auch kein Lehrbuch, was aber nicht heißt, dass man nichts mitnehmen und lernen kann. Doch das Menü muss man sich selbst zusammenstellen. Die Menükarte ist ein Angebot zum Self-Service. Wer normal lesen will, sei gleich vorgewarnt: Es gibt hier keinen vorgezeichneten Weg, keinen fortlaufenden Text, der sich in einer von der ersten bis zur letzten Seite fortschreitenden Lektüre erschließt.
Stattdessen gibt es ein vielfältiges Angebot: ein Arsenal von Informationen, Anregungen und Aufgaben, sprich: Denkmaterialien, die zwar in einer bestimmten Weise angeordnet, aber in ihrer möglichen Zusammensetzung keineswegs festgelegt sind.
Doch einfaches Zugreifen und Konsumieren genügt hier nicht. ›Denksport Philosophie‹ ist ein Werkstattbuch, das aktive Mitarbeit einfordert. Man geht hinein, wie man in eine Werkstatt geht, in der man einige gesuchte Instrumente und Arbeitsmittel zu finden hofft. Philosophieren heißt immer »Selber denken«: Man will Gedanken kennenlernen, man will sich aber auch selbst Gedanken machen. Man will nicht nur Bauanleitungen zur Verfügung gestellt bekommen, sondern auch selbst etwas bewerkstelligen, ein Problem auch auf eigene Faust lösen. Wer philosophiert, lässt sich immer auf Versuch und Irrtum, auf eigene Probe- und Werkstücke ein.
Dass ein Philosophiebuch ein Werkstattbuch sein kann, sollte einen deshalb nicht überraschen. Die Philosophie steckt voller ungelöster Fragen und Probleme. Für diejenigen, für die Denken keine Last, sondern eine Lust ist und die sich nicht nur für Kreuzworträtsel, sondern für die grundlegenden Rätsel der menschlichen Existenz