: Jim Butcher
: Die dunklen Fälle des Harry Dresden - Wandel Roman
: Blanvalet
: 9783641312138
: Die Harry-Dresden-Serie
: 1
: CHF 7.80
:
: Fantasy
: German
: 672
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Um seine Tochter zu retten, stürmt Harry Dresden das Zentrum der Macht der Vampire des Roten Hofs! Der zwölfte dunkle Fall des Harry Dresden.
Mein Name ist Harry Blackstone Copperfield Dresden, und ich mag der mächtigste Magier Chicagos sein, aber deswegen bin ich nicht allwissend. Sie können sich meine Überraschung vorstellen, als mir meine Exfreundin Susan mitteilte, dass ich eine sieben Jahre alte Tochter namens Maggie habe. Und auch jetzt sagte Susan es mir nur, weil sie meine Hilfe benötigte. Denn die Vampire des Roten Hofes hatten Maggie entführt. Was die Blutsauger mit ihr vorhatten, wussten wir nicht. Doch eigentlich war das auch egal. Ich würde so oder so alles tun, um mein Kind zu retten. Der Rote Hof würde bereuen, sich an meiner Familie vergriffen zu haben!


Die dunklen Fälle des Harry Dresden: spannend, überraschend, mitreißend. Lassen Sie sich kein Abenteuer des besten Magiers von Chicago entgehen!

Jim Butcher ist der Autor der dunklen Fälle des Harry Dresden, des Codex Alera und der Cinder-Spires-Serie. Sein Lebenslauf enthält eine lange Liste von Fähigkeiten, die vor ein paar Jahrhunderten nützlich waren - wie zum Beispiel Kampfsport -, und er spielt ziemlich schlecht Gitarre. Als begeisterter Gamer beschäftigt er sich mit Tabletop-Spielen in verschiedenen Systemen, einer Vielzahl von Videospielen auf PC und Konsole und LARPs, wann immer er Zeit dafür findet. Zurzeit lebt Jim in den Bergen außerhalb von Denver, Colorado.

1. Kapitel


Ich ging ans Telefon und hörte Susan Rodriguez sagen: »Sie haben unsere Tochter entführt.«

Ich schluckte, zählte ganz langsam bis zehn. »Wie bitte?«

»Du hast mich schon richtig verstanden, Harry.« Susan sprach ganz sanft und ruhig.

»Oh!«, sagte ich. »Na dann …«

»Diese Leitung ist nicht sicher. Ich bin heute am späten Abend oder in der Nacht in der Stadt, dann können wir reden.«

»Natürlich«, sagte ich. »In Ordnung.«

»Harry? Ich bin nicht … Ich habe nie gewollt, dass …« Susan unterbrach sich mit einem ungeduldigen Seufzen. Im Hintergrund hörte ich eine Lautsprecherstimme etwas auf Spanisch sagen. »Egal, dafür ist später noch Zeit. Ich muss los, sie haben unseren Flug bereits aufgerufen. Wir sehen uns dann in ungefähr zwölf Stunden?«

»Gut«, sagte ich, »in zwölf Stunden. Ich werde … ich bin hier.«

Susan zögerte kurz, als wolle sie noch etwas sagen, legte dann aber auf.

Ich behielt den Hörer am Ohr, unfähig, mich zu rühren, bis das Telefon sein Besetztzeichen in doppelter Geschwindigkeit von sich gab.

Unsere Tochter.

Unsere Tochter, hatte sie gesagt.

Ich legte den Hörer auf. Besser gesagt, ich versuchte es. Irgendwie landete er laut klappernd auf dem Boden.

Woraufhin sich Mouse, mein großer grauer, zotteliger Hund, von seinem angestammten Schlafplatz in der Miniküchenzeile erhob, deren sich meine winzige Kellerwohnung rühmen konnte. Er kam herübergetrottet, hockte sich neben mich und starrte mich mit besorgtem Hundeblick an. Nach einer Weile gab er einen leisen Seufzer von sich, hob mit dem Maul den Telefonhörer auf und legte ihn sorgsam dorthin, wo er hingehörte, um mich danach erneut besorgt und mitfühlend zu fixieren.

»Ich …« Ich hielt inne, versuchte, das Gehörte zu verarbeiten. »Kann sein, dass ich ein Kind habe.«

Mouse ließ einen hohen, verwirrt klingenden Laut hören.

»Was glaubst du, wie ich mich fühle?« Ich starrte die Wand an. Dann stand ich auf und griff nach meinem Mantel. »Ich … ich glaube, ich brauche was zu trinken«, sagte ich und konzentrierte mich darauf, an nichts zu denken. »Jawohl. So was … ja.«

Mouse gab einen bekümmerten Laut von sich und stand auf.

»Klar darfst du mitkommen«, sagte ich. »Kannst mich ja notfalls hinterher nach Hause fahren.«

Hupkonzerte begleiteten mich auf dem Weg zum McAnally’s, doch ich schaffte die Strecke ohne Zusammenstoß. Darauf kam es im Straßenverkehr schließlich an, oder? Ich steuerte meinen geliebten und immer noch zuverlässigen, wenn auch arg ramponierten alten Käfer auf den Parkplatz neben Macs Kneipe, stieg aus und machte mich auf den Weg zur Kneipentür.

Mouse bellte leise.

Als ich mich umdrehte, stand die Wagentür noch offen. Ich hatte vergessen, sie zu schließen. Der große Hund schob sie gerade mit der Nase zu.

»Danke«, sagte ich.

Seite an Seite gingen wir in den Pub.

In Macs Kneipe stützen dreizehn unregelmäßig im Raum verteilte und reich mit Märchenmotiven aus der alten Welt verzierte Holzsäulen die Decke. Manche der dargestellten Märchenszenen sind witzig, die meisten eher nicht. An der Decke hängen, ebenfalls unregelmäßig im Raum verteilt, dreizehn sich träge drehende Ventilatoren, drei