: Jim Butcher
: Die dunklen Fälle des Harry Dresden - Titanenkampf Roman - Erstmals auf Deutsch
: Blanvalet
: 9783641312183
: Die Harry-Dresden-Serie
: 1
: CHF 7.80
:
: Fantasy
: German
: 592
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Erstmals auf Deutsch! Der 17. dunkle Fall des Harry Dresden verändert alles, was wir über die übernatürliche Welt zu wissen glaubten.
Mein Name ist Harry Blackstone Copperfield Dresden, und als Magier habe ich bereits gegen die schlimmsten Gegner gekämpft: den Roten Hof der Vampire, die gefallenen Engel des schwarzen Denar, die Außenweltler. Doch diesmal war es anders. Ethniu war so uralt und mächtig, dass selbst die Unsterblichen vor ihr erzitterten. Jetzt hatte sie Chicago den Krieg erklärt. Ihre Armee war bislang unbesiegt, und ihre zerstörerische Macht übertraf die von Göttern. Sie war die letzte der Titanen - und ich sollte sie aufhalten ...


Die dunklen Fälle des Harry Dresden: spannend, überraschend, mitreißend. Lassen Sie sich kein Abenteuer des besten Magiers von Chicago entgehen!

Jim Butcher ist der Autor der dunklen Fälle des Harry Dresden, des Codex Alera und der Cinder-Spires-Serie. Sein Lebenslauf enthält eine lange Liste von Fähigkeiten, die vor ein paar Jahrhunderten nützlich waren - wie zum Beispiel Kampfsport -, und er spielt ziemlich schlecht Gitarre. Als begeisterter Gamer beschäftigt er sich mit Tabletop-Spielen in verschiedenen Systemen, einer Vielzahl von Videospielen auf PC und Konsole und LARPs, wann immer er Zeit dafür findet. Zurzeit lebt Jim in den Bergen außerhalb von Denver, Colorado.

1. Kapitel


Apokalypsen beginnen immer zur Geisterstunde.

Das ergibt Sinn, wenn man darüber nachdenkt. Eine Apokalypse ist von Natur aus düster und trist. Die beste Zeit, um Energie für so etwas zu sammeln, ist der tiefste, dunkelste und kälteste Teil der Nacht. Die Zeit der Stille zwischen zwei Uhr morgens und der Morgendämmerung. Es ist die Stunde, in der man schweißgebadet aus Albträumen hochschreckt. In der man vor lauter Angst vor der Zukunft aufwacht. In der man auf die Uhr starrt und sich wünscht, schlafen zu können, obwohl man weiß, dass das nicht passieren wird, und vor Müdigkeit und Verzweiflung mit bleiernen Knüppeln gegen die Türen zu den Gewölben des eigenen Geistes schlägt.

Apokalypsen beginnen immer zur Geisterstunde, und ich raste Hals über Kopf auf eine zu.

Das alte Boot meines Bruders, der Wasserkäfer, ein billiger Abklatsch der Orcas aus »Der weiße Hai«, war zu plump, um über die Wellen des Michigansees zu springen, als wir auf dem Weg in die verdunkelte Stadt Chicago waren, aber es bahnte sich immerhin seinen Weg hindurch.

Ein Feind war im Anmarsch auf meine Stadt, und was für einer! Die Nationen, die das Abkommen der übersinnlichen Gemeinde ratifiziert hatten, hatten in der Kürze der Zeit nur einen kleinen Teil ihre Streitkräfte mobilisieren können, und dieser kleine Teil war alles, was zwischen der unbekannten Macht der Fomori, angeführt von einer wahnsinnigen Göttin, und etwa acht Millionen hilfloser Menschen stand, die sich praktisch nicht verteidigen konnten.

Ich versuchte, dem alten Motor des Bootes etwas mehr Tempo zu entlocken, und er gab ein seltsames Stöhnen von sich. Ich biss die Zähne zusammen und gab klein bei. Wenn mir der Motor um die Ohren flog, würde ich gar niemanden beschützen können.

Murphy humpelte die Treppe herauf und trat zu mir ins Steuerhaus. Ich bin um die zwei Meter groß, manchmal auch leicht darüber, je nachdem, welche Schuhe ich trage, und Murph kam nur mit dicken Socken auf einen Meter fünfzig, aber trotzdem schob sie sich neben mich und drückte sich an mich.

Ich legte den Arm um sie, schloss die Augen und konzentrierte mich für einen Moment ganz darauf, sie zu spüren. Zugegeben, durch den taktischen Gürtel und die P90, die sie trug (illegal, falls das zu diesem Zeitpunkt eine Rolle spielte), fühlte sie sich ein wenig unförmiger und kantiger an, als es das Diktat der Romantik normalerweise für eine Liebesbeziehung vorschreibt, aber das machte mir nichts aus, denn alles in allem war sie warm, weich, angespannt und wachsam.

Murphy vertraute ich bedingungslos. Was auch immer kommen würde, sie würde mir den Rücken freihalten, und sie war unbeugsam und klug.

»Wie weit noch?«, fragte Murphy.

»Wenn die Lichter an wären, könnten wir die Skyline der Stadt schon sehen. Wie geht es unseren Gästen?«

»Sie sind besorgt«, antwortete sie.

»Gut. Das sollten sie auch sein.« Ich sah zu ihr hinunter und sagte: »Wenn etwas passiert, dann in der Nähe der Küste. Es ergibt am meisten Sinn, dass der Feind seine Leute oder was auch immer dort postiert. Sag besser allen, sie sollen sich bereithalten.«

Murphy sah mich stirnrunzelnd an und nickte dann. »Erwartest du Ärger? Ich dachte, diese Titanin …«

»Ethniu«, half ich aus.