: Bianca Maria Heinkel
: Happy Birth Day Wie wir mit Hypnobirthing zu Stärke, Selbstvertrauen und Gelassenheit finden - Mit Geburtsberichten, die Ängste nehmen und Mut machen
: Kösel
: 9783641308520
: 1
: CHF 10.80
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: Schwangerschaft, Geburt, Säuglinge
: German
: 208
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Zurück zur »guten Hoffnung«: Wie aus Schmerzensgeschichten wieder Herzensgeschichten werden

Die vorherrschende Emotion im Zusammenhang mit Geburt ist Angst: Angst vor Schmerzen, aber vor allem auch Angst, mit diesen Schmerzen nicht umgehen zu können, von ihnen überwältigt zu werden, sie nicht alleine meistern zu können oder nicht einfühlsam und hilfreich durch diese Schmerzen begleitet zu werden. Risiko-, Problem- oder Angstschilderungen prägen die Berichterstattung – und so berechtigt Aufklärung über Gewalt unter der Geburt ist, so verunsichernd und verängstigend ist sie für Schwangere. Alles, was wir mental aufnehmen, bewusst wie unbewusst, nimmt Einfluss auf uns, ganz besonders in der hochsensiblen Zeit einer Schwangerschaft.

Die erfolgreiche Kösel-Autorin Bianca Maria Heinkel beobachtet den Wunsch nach Schmerzreduktion als Hauptmotivation in ihren und den Kursen der von ihr ausgebildeten Kursleiterinnen. Ihr zweites Buch stellt daher Ängste rund um Geburt und Geburtsschmerz in den Vordergrund. Denn Ängste führen paradoxerweise zum Gegenteil dessen, was es für eine gute Geburtserfahrung braucht: Vertrauen, Sicherheit(sgefühl), positive Erwartungen und Entspannung. Das Buch zeigt gezielt, wie man Ängsten mit Hypnobirthing-Methoden im Vorfeld begegnen und Schmerzen unter der Geburt reduzieren kann. Dank guter und stärkender Geburtsgeschichten hilft es Schwangeren, mit Mut, Zuversicht und Vertrauen in ihre Geburt zu gehen.

Mit inspirierenden und authentischen Erfahrungsberichten von Müttern und Geburtsbegleiterinnen, um den eigenen Geburtsweg zu finden.

Bianca Maria Heinkel, geboren 1958, ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, seit 2009 Hypnobirthing-Kursleiterin sowie seit den 1980ern Geburtsbegleiterin. Sie hat darüber hinaus zahlreiche Aus- und Weiterbildungen, u.a. in Körperpsychotherapie, systemischer Familienaufstellung und Hypnose, absolviert. 2013 gründete sie mit ihrem Mann das Hypnobirthing Institut in Gaggenau, in dem sie im deutschsprachigen Raum eine Ausbildung zur Hypnobirthing-2.0-Kursleiteri anbietet.

Einfach, leicht und schön

Geburt und Gebären sind zunächst einmal ein Erfolgsprogramm, dient es doch dem Arterhalt von uns Menschen (wenn wir einmal den spirituellen Aspekt der Menschwerdung beiseitelassen). Geburt und Gebären können nur als Erfolgsprogramm gesehen werden. Seit mindestens 100 Millionen Jahren gibt es Säugetiere, Primaten seit etwa 65 Millionen Jahren, und wir sind genetisch sehr eng mit ihnen verwandt. Das kann nur bedeuten: Das Gebären muss auch in unserem menschlichen Genpool als Erfolgsprogramm, als Code, als Körperintelligenz angelegt sein, sonst wären wir längst ausgestorben. Was definitiv nicht der Fall ist. Und auch die Reihe deiner Ahninnen hat es offenbar geschafft, das Erfolgsprogramm zu nutzen, denn du bist hier.

Vom Augenblick der Empfängnis bis zur Geburt und danach ist der Körper auf Leben ausgerichtet. Unser weiblicher Körper weiß, wie Gebären geht, das muss ihm niemand beibringen. So wie das Kind im Mutterleib weiß, was es zu tun hat, um herauszukommen. Das beste Beispiel hierfür sind Frauen, die im Koma liegen und doch gebären. Ohne Intervention von außen. Ich habe Filme dazu gesehen und war zutiefst berührt, wie stark diese Wirkkräfte in uns sind, die ins Leben führen.

Im Laufe der letzten zwei bis drei Jahrhunderte hat es jedoch eine Verschiebung gegeben, wir haben unser Sein zunehmend im Kopf und immer weniger im Körper verankert. Wir denken unsere Gefühle viel mehr, als dass wir sie tatsächlich fühlen. Wir nutzen (auch in der Schwangerschaft) mehr und mehr Apps und technische Hilfsmittel, um zu erfahren, was sich in unserem Inneren gerade abspielt. Das führt oftmals dazu, dass wir uns während der Geburt überwältigt fühlen von der Intensität des Erlebens, obwohl das, was während der Geburt geschieht, in der Regel völlig natürlich und normal ist.

In unseren Kursen verwende ich oft eine Metapher aus der Computerwelt, besonders um den Männern im Kurs die heutige Situation vor Augen zu führen. Manche von uns haben so etwas wie Computerviren, Trojaner im System, die denGebärCode blockieren. Sobald es uns aber gelingt, diese zu eliminieren, indem wir unseren Denkapparat mit seinen »Was wäre, wenn …«-Szenarios aus dem Weg schaffen und die damit verbundenen Ängste befrieden, machen wir den Weg frei für den GebärCode. Und darauf ist HypnoBirthing ausgerichtet.

Worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, ob im Denken, beim Schauen eines Filmes, beim Schreiben oder Lesen, alles hat eine selbsthypnotische Wirkung. Diese verstärkt sich, je intensiver und konzentrierter wir uns mit etwas beschäftigen. Somit kannst du dich bereits durch das Lesen der Geburtsgeschichten hier im Buch auf deine Wunschgeburt einstimmen. Und findest du Passagen, die dich besonders ansprechen, tauche mit allen Sinnen in die Erfahrung ein. Setz dich an die Stelle der Frau und aktiviere in dir die Gefühle, die sie beschreibt. Tue so, als ob es deine Geburt sei, als ob du diesen Geburtsbericht geschrieben hättest. Je intensiver dir das gelingt, desto wahrer fühlt es sich für deinen Körper an. Entsprechend wird er darauf reagieren. Und dein Baby macht mit.

Jessica

Wie mein Körper das ganz allein machte und ich ihn nur »gewähren lassen« musste

Jessica kam zur Einzelvorbereitung für die Geburt ihres zweiten Kindes. Ihr älterer Sohn war damals zwei und kam auch nach HypnoBirthing-Erfahrungen zur Welt, es gab keine Geburtsverletzungen.

Zunächst hatte ich kaum Wellen oder andere starke Anzeichen, dass es bald losgehen könnte. Das Baby hatte sich die letzten Wochen aus der Beckenendlage in die ein oder andere Querlage begeben, um schließlich abSSW 39 wieder in Schädellage zu liegen. Außerdem hatte es sich ins Becken gesenkt, sodass ich gut darauf vertrauen konnte, dass dies so bleibt. Dann ein Arzttermin, dasCTG (der sogenannte Wehenschreiber) zeigte keinerlei Welle an. Als ich am Abend unseren großen Sohn gegen 20 Uhr ins Bett legen konnte, gingen die Wellen ganz plötzlich stark los.

Ich ließ mir ein Bad ein, um einerseits noch mal zu entspannen und andererseits zu überprüfen, ob es wirklich so weit war. Während meines Bades wurden die Wellen stärker und regelmäßiger. Innerlich spürte ich auch, dass es an der Zeit war, in die Klinik zu fahren.