Vorbemerkung
Die vorgelegte neue Serie »datierter Notizen« – dieser Ausdruck ist, wie ich meine, dem mißverständlichen Begriff »Tagebücher« weiterhin vorzuziehen – setzt nach dem 22. September 2013 ein, dem Tag der Wahlen zum Deutschen Bundestag, die den Auftakt zur »dritten Ära Merkel« (2013-17) geben sollten.
Das an lähmenden Folgen schwere Datum, auf das die ersten Eintragungen sich beziehen, markierte den Beginn jener von vielen als überlang empfundenen Phase der großen Koalition aus Unionsparteien undSPD, die bis in den Herbst des Jahres 2021 andauerte, als sie am Ende der »Ära MerkelIV« von der sogenannten Ampelkoalition abgelöst wurde. Vermutlich werden die Geschichtsbücher von ihr statuieren, sie sei eine Zeit sinkender politischer Libido und steigender staatsbürgerlicher Konfusion gewesen. Ich empfand sie, was die öffentlichen Zustände betrifft, als eine nicht enden wollende Lethargokratie: einen Zustand, in dem die Regierenden und die Regierten sich gegenseitig einschläfern.
Man verstünde diese Hinweise falsch, wollte man aus ihnen folgern, in der neuen Folge von Transkriptionen aus den Notizbüchern jener rund zwölfhundert Tage werde das Politische stärker betont oder heftiger ver