: Gabriele Frick-Baer, Udo Baer
: Trauma Die 99 wichtigsten Fragen und Antworten aus der therapeutischen Praxis
: Trias
: 9783432117249
: 1
: CHF 19.30
:
: Angewandte Psychologie
: German
: 176
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
<p><strong> as traumatisierte Menschen und ihre Angehörigen wissen müssen</strong>< /p><p>Wie entsteht ein Trauma und welche Folgen hat es? Kann es an Kinder und Enkel weitergegeben werden? Was ist eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)? Und wie kann man ein Trauma bewältigen?</p>< p>Diese Fragen und viele mehr beschäftigen traumatisierte Menschen.Ähnlich geht es Helfenden und Angehörigen, die diese Menschen unterstützen wollen und sich fragen: Was brauchen sie? Wie kann ich ihnen helfen?</p><p>Dr. Udo Baer und Dr. Gabriele Frick-Baer arbeiten seit vielen Jahren mit traumatisierten Menschen in ihrer therapeutischen Praxis. In diesem Buch beantworten sie 99 Fragen, die ihnen im Laufe der Jahre rund um Traumata gestellt wurden. Sie vermitteln, wie Traumabewältigung und -begleitung gelingen kann. Dieses Buch hilft, das Unfassbare zu verstehen und zuüberwinden.</p>< r />
Dr. phil. Gabriele Frick-Baer ist Diplom-Pädagogin, promovierte Erziehungswissenschaftlerin, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Kreative Leib- und Traumatherapeutin in Praxis und Ausbildung, Mitbegründerin und -entwicklerin der Zukunftswerkstatt therapie kreativ, Vorstandsmitglied der Stiftung Würde und wissenschaftliche Leiterin der Kreativen Traumahilfe. Sie hat eine Studie zum Thema"Trauma: Am schlimmsten ist das Alleinsein danach" durchgeführt, war an vielen weiteren Praxis- und Forschungsprojekten beteiligt und hat zahlreiche Bücher geschrieben. Mehr erfahren Sie unter: https://www.baer-frick-baer.d / Dr. phil. Udo Baer ist Diplom-Pädagoge, promoviert in Gesundheitswissenschaften, Heilpraktiker für Psychotherapie, Kreativer Leib- und Traumatherapeut, Mitbegründer und Wissenschaftlicher Berater der Zukunftswerkstatt therapie kreativ und wissenschaftlicher Leiter des Instituts für soziale Innovationen (ISI) sowie Vorsitzender der Stiftung Würde. Er hat zahlreiche Bücher publiziert, ist an mehreren Forschungs- und Modellprojekten beteiligt und als Referent aktiv. Er betreibt den Blog 'Trauma und Würde'. Seit vielen Jahren widmet er sich dem Thema 'Trauma', zu dem er viele Fragen von Betroffenen und Angehörigen erhält, woraus die Idee zu diesem Buchprojekt entstanden ist. Mehr erfahren Sie unter: https://www.baer-frick-baer.d /, https://www.trauma-und-wuerde de/ und kinderwuerde-udo-baer.de

Trauma und Gefühle


Traumatische Erfahrungen haben große Auswirkungen auf die Gefühlslandschaft eines Menschen; es können zum Beispiel Ängste, Panikattacken oder Schamgefühle auftreten.

23 Wie können Traumata Ängste beeinflussen?


Dass nach traumatischen Erfahrungen Ängste auftreten, ist normal. Angst ist ein Vorsichtsgefühl. Ihr Sinn besteht darin, dass wir Menschen aufpassen, uns nicht zu gefährden. Wir bemühen uns auch, andere Menschen vor Bedrohungen zu schützen, wenn wir Angst um sie haben. Da ein traumatisches Ereignis als existenzielle Bedrohung erlebt wird, muss dies Angst machen. Diese Angst hallt nach.

Panikattacken

Eine Frau erzählt, dass sie immer wieder Panikattacken erlebt. Sie erlebte in einem vollbesetzten Bus einen Unfall und sah, wie der Bus auf eine Mauer zufuhr. Sie konnte nicht fliehen, sie hatte keine Chance. Das war das Erleben, was sich in ihrer Angst wiederholte. Sie sagt: »Zum Beispiel, wenn ich in der Schlange im Supermarkt stehe und da viele Menschen um mich herum sind, dann erinnert mich das irgendwie an diese Situation. Ich weiß es nicht, auf jeden Fall entsteht Panik und ich habe den Impuls zu schreien und fluchtartig den Supermarkt zu verlassen. Immer wenn es eng wird, kann die Panik kommen …«

Der Mandelkern, das System des Schutzes und der Warnung im menschlichen Gehirn, übernimmt in solchen Situationen das Kommando und versucht den Menschen wie diese Frau dazu zu bewegen, die gefährdete Situation zu verlassen. Auch hier ist das Ziel dieses Gefühls, dass sich der Mensch schützt, auch wenn dieses Ziel nicht immer zu erreichen ist. Eine andere Folge von traumatischen Erfahrungen sind dauerhafte Ängste.

Angst als Dauergast

Herr N., der eine traumatische Erfahrung als Zeuge erlebte, ist seitdem dauerhaft ängstlich: »Ich schaue oft über meine Schulter, um zu sehen, ob mir jemand folgt. Auch an dunklen Stellen habe ich Angst, manchmal schrecke ich nachts vor Angst auf. Wenn meine Kinder, meine Frau außer Haus gehen, habe ich Angst um sie. Irgendwie ist die Angst um mich herum und in mir zu einem Dauergast geworden.«

Diffuse Ängste


Ängste, die keine Quellen in traumatischen Ereignissen haben, sind meistens konkret. Wir Menschen haben Angst davor, vom Blitz erschlagen zu werden oder einen Fehler zu machen, wir ängstigen uns, dass unser kleines Kind auf eine heiße Herdplatte fasst oder vom Stuhl fällt. Je konkreter solche Ängste zu identifizieren sind, desto eher können wir vorsichtig handeln, um für uns und für die Menschen, die uns nahestehen, Unglück zu vermeiden. Eine traumatische Angst ist existenziell, sie entspringt einer existenziellen Bedrohung. Hier hilft es nicht, die Ängste zu konkretisieren, um konkrete Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen