: Marco Di Domenico
: Das Brevier der Verwandlungen Metamorphosen im Tierreich
: Folio Verlag
: 9783990371466
: 1
: CHF 17,40
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: Naturwissenschaft
: German
: 284
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Verwandlung ist nicht nur ein Aspekt des Lebens: Das Leben selbst ist Transformation, Verwandlung.' Dass Raupen sich in Schmetterlinge, Kaulquappen in Frösche verwandeln, weiß jeder - wie ungeheuer vielfältig und verbreitet jedoch Metamorphosen im ganzen Tierreich sind, zeigt erstmals dieses Buch. Zwei oder mehr Leben zu haben, ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel: Jedes Mal entsteht dabei ein völlig neues Lebewesen. Schwämme, Medusen und Krebstiere können Klone ihrer selbst erzeugen, Austern, Kröten, Hühner nach Belieben das Geschlecht wechseln. Die Verwandlungsleistungen von Fischen und Insekten sind schier unbegrenzt. Und die Qualle Turritopsis hat sogar einen Weg zur Unsterblichkeit gefunden ... Mit einer Fülle erstaunlicher Geschichten entfaltet der passionierte Forscher ein Kaleidoskop der Lebensformen, das faszinierende Brevier überaus erfolgreicher Evolutions- und Überlebensstrategien, die bis zum Homo sapiens reichen.

Marco Di Domenico, den Biologen und Entomologen, Jahrgang 1967, mit Forschungsdoktorat an der Sapienza in Rom, hat es von dort in die Türkei und nach Sudafrika geführt. Dort spürte er vor allem der Morphologie und Ethologie der Libellen nach. Er war wissenschaftlicher Leiter des Naturmuseums in den Monti Prenestini, bevor er sich auf Biodiversität, invasive exotische Fauna und Insekten als Krankheitsüberträger fokussierte. Er hat mehrere Sachbücher verfasst.

Teil II


Chordatiere


Wir Wirbeltiere, also Tiere mit Wirbelsäule, gehören gemeinsam mit Unterstämmen, die vollkommen anders aussehen als Wirbeltiere, zum Stamm der Chordatiere. Chordatiere besitzen eine Chorda dorsalis, eine „Rückensaite“. Das allein unterscheidet sie von allen anderen Tieren. Die lange, robuste und gleichzeitig flexible Chorda dorsalis verläuft unterhalb des Neuralrohrs und stützt den Körper.

Aber gehen wir noch einmal einen Schritt zurück. Die Taxonomie in der Biologie ähnelt einer Matrjoschka, wobei in jeder Puppe eine oder Hunderte weitere stecken können. Wenn wir der Einfachheit halber bei der klassischen Taxonomie bleiben, die Tiere also ein Reich bilden, verbergen sich in der Matrjoschka „Tierreich“über 30 Puppen: die Stämme der Schwämme, Nesseltiere, Weichtiere, Ringelwürmer, Plattwürmer, Gliederfüßer, Chordatiere und so fort. In der Matrjoschka Chordatiere stecken wiederum drei: die Unterstämme der Manteltiere (Urochordata), Schädellosen (Cephalochordata) und von uns Wirbeltieren. Die Vorsilben „Uro“ und „Cephalo“ bedeuten Schwanz beziehungsweise Kopf. Manteltiere haben nur im hinteren, Schädellose auch im vorderen Körperbereich eine Chorda dorsalis. Manteltiere heißen so, weil sie von einem Mantel umhüllt sind. Und wir Wirbeltiere haben wie gesagt Wirbel. Aber was ist dann mit der Chorda? Bei Schädellosen sowie einigen einfachen, heute ausgestorbenen Wirbeltieren b