: Abby Green
: Die verführerische Rache des stolzen Spaniers
: Cora Verlag
: 9783751518550
: Julia
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Ausgerechnet Vidal Suarez! Evas Jugendschwarm ist als Einziger bereit, ihr aus finanzieller Not zu helfen, indem er das marode Castillo ihrer Familie kauft. Im Gegenzug verlangt der spanische Selfmade-Milliardär allerdings, dass sie vorübergehend seine Verlobte spielt - heiße Küsse inklusive! Natürlich nicht aus Liebe, wie er erklärt, sondern aus Rache. Offenbar hat er ihr nie verziehen, dass sie ihn einst zurückgewiesen hat. Beim Blick in seine betörend aquamarinblauen Augen, die sie ans Meer erinnern, droht Eva trotzdem schwach zu werden ...



Abby Green wurde in London geboren, wuchs aber in Dublin auf, da ihre Mutter unbändiges Heimweh nach ihrer irischen Heimat verspürte. Schon früh entdeckte sie ihre Liebe zu Büchern: Von Enid Blyton bis zu George Orwell - sie las alles, was ihr gefiel. Ihre Sommerferien verbrachte sie oft bei ihrer Großmutter in Kerry, und hier bekam sie auch ihre erste Romance novel in die Finger. Doch bis sie ihre erste eigene Lovestory zu Papier brachte, vergingen einige Jahre: Sie studierte, begann in der Filmbranche zu arbeiten, aber vergaß nie ihren eigentlichen Traum: Irgendwann einmal selbst zu schreiben! Zweimal schickte sie ihre Manuskripte an Mills& Boon, zweimal wurde sie abgelehnt. Doch 2006 war es endlich soweit: Ihre erste Romance wurde veröffentlicht. Abbys Tipp: Niemals seinen Traum aufgeben! Der einzige Unterschied zwischen einem unveröffentlichen und einem veröffentlichten Autor ist - Beharrlichkeit!

1. KAPITEL


Castillo de Santos, vor den Toren Madrids

Eva Flores fröstelte, obwohl die Sonne schien und die Temperatur frühherbstlich mild war. Sie hätte erleichtert sein sollen, glücklich sogar. Doch sie wusste gar nicht genau, wie es sich anfühlte, glücklich zu sein, denn es hatte in ihrem Leben nur selten Anlass dazu gegeben.

Anstatt weiter über diese unerfreuliche Tatsache nachzugrübeln, versuchte sie, das Gefühl der Erleichterung zu akzeptieren. Nach über einem Jahr gab es endlich einen potenziellen Käufer für das Castillo, den Ort, an dem sie aufgewachsen war – ihr Zuhause.

Vor der Vertragsunterzeichnung wollte der Käufer das Anwesen besichtigen, aber der Anwalt hatte Eva versichert, das sei reine Formsache.

Dennoch wollte Eva sich nicht zu früh freuen. Noch war der Kaufvertrag nicht unterschrieben, und bis es so weit war, gehörte das marode Mausoleum immer noch ihr, samt trostloser Erinnerungen und Schuldenberg.

Lange hatte sich das Castillo wie ein Gefängnis angefühlt, und das war es de facto auch, solange sie es nicht loswurde.

Sie schlenderte durch den weitläufigen Park, der völlig verwildert war, seit auch der Letzte ihrer ehemaligen Hausangestellten seinen Dienst quittiert hatte.

Eva zog sich der Magen zusammen. Definitiv kein Tag, an den sie gern zurückdachte. Lieber freute sie sich auf die Aussicht, die Vergangenheit bald hinter sich zu lassen und ein neues Leben beginnen zu können.

Dieser Ort beanspruchte zu viel von ihrer Zeit. Und dennoch verspürte sie den Drang, über das Gelände zu streifen, als wollte sie Geister vertreiben.Den Geist ihrer Mutter. Ein vertrautes Gefühl, unendlich komplizierter als reine Trauer, stieg in ihr auf – eine Mischung aus Trauer, Zorn und Hilflosigkeit. Ihre Mutter hatte Evas Leben so kontrolliert, dass sie erst durch deren Tod herausgefunden hatte, wer sie eigentlich war.

Am schmiedeeisernen Tor zu einem kleinen, ummauerten Garten mit Brunnen in der Mitte blieb sie stehen. Eva trat ein, und der schwere Duft der letzten Blüten stieg ihr in die Nase.

Unkraut wucherte zwischen den Pflastersteinen und in den Mauerritzen. Sie hätte ein schlechtes Gewissen haben sollen, dass sie ihn so verkommen ließ, doch sie fühlte sich einfach nur leer. Taub.

Langsam drehte sie sich zu dem reich verzierten Gartenpavillon in einer Ecke um, der vom Laub fast vollständig verdeckt war – die Laune irgendeines Vorfahren. Nicht ihres Vaters jedenfalls, der die Familie verlassen hatte, als Eva acht war.

Ihre Mutter war daraufhin verbittert geworden und hatte ihren Frust an Eva ausgelassen. Sie hatte ihre ganze Verzweiflung über den Verrat auf Eva projiziert und alles darangesetzt, dass ihrer Tochter nicht etwas Ähnliches widerfuhr. Was das betraf, hatte das Erbe ihrer Mutter bisher funktioniert.

Schließlich war es nicht so, als hätte sie je Gelegenheit gehabt, jemanden kennenzulernen, der sie hätte verletzenkönnen.

Außer …

Sie verdrängte den Gedanken an ihn, denn er löste einen Strudel an Gefühlen aus, denen Eva nicht auf den Grund gehen wollte. S