: Maren Freudenberg, Kianoosh Rezania
: Religionsökonomie Einführung für Studierende der Religionswissenschaft und Wirtschaftswissenschaften
: UTB GmbH
: 9783846359129
: 1
: CHF 24.50
:
: Religion/Theologie
: German
: 317
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die vielfältigen Zusammenhänge zwischen Religion und Wirtschaft verstehen Religion und Wirtschaft stehen seit jeher in einer engen Wechselbeziehung. Diese beleuchten Maren Freudenberg und Kianoosh Rezania detailliert aus religionswissenschaftlicher und ökonomischer Perspektive: Sie zeigen theoretische Ansätze und empirische Forschungsmethoden auf, die eine Brücke zwischen den beiden Disziplinen schlagen. Besonders gehen sie auf religiöse ökonomische Ethiken und deren sozioökonomische Auswirkungen, auf Religionen als ökonomische Akteure und auf neuere Weiterentwicklungen theoretischer Ansätze ein. Zahlreiche Leitfragen, Definitionen und Diskussionsfragen helfen beim Verständnis. Das Buch richtet sich an Studierende und Dozierende der Religionswissenschaft und der Wirtschafts- sowie Sozialwissenschaften.

Dr. Maren Freudenberg ist akademische Rätin am Centrum für Religionswissenschaftliche Studien (CERES) der Ruhr-Universität Bochum. Dort ist sie als Religionssoziologin in Forschung und Lehre tätig und auch in den Bereichen Publishing und Wissenstransfer aktiv.

1.1Zusammenhänge zwischen Religion und Wirtschaft


Was hat Religion mit Wirtschaft zu tun? Welche Zusammenhänge gibt es zwischen diesen beiden Bereichen der Gesellschaft? Antworten auf diese Fragen fallen sehr vielfältig aus, da die Verbindungen komplex und verflochten sind. Deswegen ist es wichtig, zuerst zu klären, was mit Religion und was mit Wirtschaft gemeint ist.

In diesem Lehrbuch werdenReligionund Wirtschaftals zwei ausdifferenzierte gesellschaftliche Teilsysteme verstanden. Moderne Gesellschaften zeichnen sich durch die zunehmende Differenzierung von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Gesundheit, Recht, Religion, und anderen Feldern aus; es handelt sich hierbei um jeweils separate Teilsysteme oder Handlungssphären, die nach eigenen Logiken und Rationalitäten funktionieren (→ Kapitel 2.1 und 2.2). Diese Perspektive beruht auf der vom deutschen Soziologen Niklas Luhmann entwickelten Systemtheorie, in die wir hier nur oberflächlich einführen können. Luhmann geht von sozialen Teilsystemen als Kommunikationssysteme aus, die sich jeweils einem bestimmten Gegenstand bzw. einer bestimmten Aufgabe widmen; dies ist ihre gesellschaftliche Funktion.

Die Aufgabe desTeilsystemsReligion sei dieBewältigung von Kontingenz, d. h.,