»In Ihrem früheren Erdenleben waren Sie ein Indianer«, sagte Ende der 1960er-Jahre mein anthroposophisch geprägter Schulleiter im Brustton des Wissenden zu mir – basierend auf seiner Erfahrung, dass mir die Faszination des Fremden in Gestalt des Indianers, des Blickes über den kulturellen Zaun ein Lehr- und Lebensthema zu sein schien. Seine Erfahrungen mit mir in dieser Hinsicht bezogen sich auf mehrere Ereignisse: auf meine zweite Lehramtsprüfung, in der ich Hemingways Kurzgeschichte »Indianerlager« einem neunten Schülerjahrgang präsentierte, auf Ursula Wölfels Kinderbuch »Fliegender Stern«, mit dem ich in einer vierten Primarschulklasse Furore gemacht hatte, auf das Buch des Ethnologen Julius Lips »Zelte in der Wildnis« mit der darin geschilderten schamanistischen Exekution eines Pelztierfallen-Betrügers, die mein Thema im gemeinsamen privaten Literaturzirkel gewesen war. Mein Interesse an kulturell Fremdem hatte mein damaliger Rektor als Reinkarnation vorg