Kapitel 1
Home sweet home
»Shhht! Du weckst noch deine Schwester!«
Jack versiegelte knurrend meine Lippen mit den seinen und unterdrückte so mein immer lauter werdendes Stöhnen. Es war Montag früh um halb sieben. Die Sonne versteckte sich noch immer hinter dem Horizont und selbst die Vögel schienen noch selig zu pennen. Eigentlich war ich nur aufgestanden, um ihn zu verabschieden, bevor er zur Arbeit fuhr, doch wie so oft artete unser 'Goodbye' ein wenig aus.
Mitten im Dunkeln saß ich mit blankem Hintern auf der graumelierten Arbeitsplatte der Küchenzeile und stützte mich nach hinten ab. Sein kräftiger Arm hielt mein rechtes Bein nach oben gestemmt, mein linkes hielt ich frei in der Luft, obwohl meine Muskeln bereits vor Anstrengung zitterten. Seine Zunge löste sich wieder aus meinem Mund, fuhr über meine Brust, schob mein ausgeleiertes Schlafshirt hoch und leckte sanft über mein schwarzes Nippelpiercing.
»Aahh! Nicht …Jack … Hör auf mich hinzuhalten!«, schnaufte ich wimmernd, als er daran sog, und versuchte mein flehendes Keuchen im Zaum zu halten, doch es gelang mir nur mäßig.
Der Geruch von Olivenöl schwebte im Raum, denn so spontan hatten wir nichts anderes gefunden, was wir als Gleitmittel missbrauchen konnten. Inzwischen penetrierte er mich schon mit drei seiner Finger, die er gleichzeitig in meinen Eingang schob.
»Du bist mir schon wieder zu notgeil. Wenn ich dich jetzt ficke, brüllst du das ganze Haus zusammen«, knurrte mein Lover und sah mich unter seinen strohblonden Strähnen animalisch fordernd an.
»Nein, ich … ich verspreche leise zu sein!«, säuselte ich beinahe bettelnd, denn mein ganzer Unterleib schrie nach mehr.
»Na schön.« Er löste sich von meinem Oberkörper, spreizte meine Beine an den Kniekehlen auseinander und küsste mich erneut, während er bereits seinen enormen Schwanz ansetzte. »Aber wenn du zu laut wirst, höre ich auf, verstanden?«
Ich nickte nur heftig, krallte mich in seine Schultern und biss mir auf die Lippen.
Endlich spürte ich, wie seine harte Länge quälend langsam meinen Ringmuskel durchstieß und sich nach vorn drängend in mein aufgeheiztes Fleisch schob.
Er grunzte unterdrückt in mein Ohr, als er tiefer in mich eindrang und seine Latte in wellenartigen Bewegungen vor und zurück wogte.
Alles in mir verkrampfte sich. Ich verdrehte die Augen und fühlte, wie meine Muskeln zu kontrahieren begannen. Die Haltung war furchtbar anstrengend, doch gleichzeitig auch so megageil, dass ich bereits nach wenigen Stößen am Limit war.
»Mach dich nicht so eng Baby, sonst spritze ich gleich in dir ab …«, grollte mir Jack zu und drückte mich mit dem Rücken nach hinten, gegen das Küchenfenster. Dass ich dabei Shays Kräutertöpfe plattwalzte, war ihm herzlich egal.
Plötzlich ging die Tür des Kühlschranks neben uns auf und dessen innerer Lichtschein erhellte meine Schwester, welche sich im Morgenmantel, völlig unbeeindruckt, mit einem saloppen »Moin!« die Milchpackung herausnahm.
»Darf ich mal?«, fragte sie noch, griff unter uns in die Schublade und holte einen Löffel hervor, um sich ihr Cappuccinopulver aus der Vorratsdose in die Tasse zu portionieren. »Werdet bitte bald fertig! Ich geh mich anziehen und danach will ich mit Keno noch frühstücken, bevor er zur Arbeit muss.« Dann stellte sie den Wasserkocher an und ging gähnend wieder raus.
***
»Ernsthaft, das geht so nicht weiter!«, motzte Jack, stand auf und trank den letzten Schluck seines Kaffees, bevor er die Tasse brav in die Spüle stellte.
Shay, Keno und ich saßen an dem kleinen runden Tisch in der Ecke und mampften unsere Brötchen, während Ares seine Portion Barf[Fußnote 1] aus dem Napf am Boden schlabberte.
Natürlich wusste ich, was er meinte. Andauernd wurden wir von den beiden beim Sex unterbrochen, auch wenn wir danach meistens trotzdem weitermachten. Faktisch hätten wir auch einfach jede Nummer klammheimlich im Bett meines Zimmers vollziehen können, doch darauf hatten wir absolut keinen Bock. Noch viel schlimmer war es jedoch, wenn wir Shay und Keno beim Liebesspiel erwischten, denn die hatten leider dieselbe Einstellung, auch wenn