Kapitel 1 - Geburtsschande
Diese Geschichte begann, wie so viele Geschichten, mit einer klassischen Liebe.
1735. Der junge, englische Adlige Adam Jonathan von Redford, lebte in einem angesehenen Stadtteil von London. Bei einer Geschäftsreise nach Frankreich, lernte er die schöne Französin Camille Muriel de Francois kennen.
Ihr Charme und ihre Art, die schönen Dinge des Lebens zu lieben, brachten ihn schon nach dem ersten Abend dazu, sich in sie zu verlieben. Es dauerte nicht lange und die beiden heirateten.
Sir Redford erstand mit seiner frisch Vermählten eine große Villa in der Nähe von Paris und ihr Glück wäre wohl perfekt gewesen, wenn nicht einige Straßen weiter jeden Abend ein riesiges Glücksspielhaus seine Pforten geöffnet hätte. Redford war nach wie vor ein sehr leichtlebiger Mensch und verfiel kurze Zeit später der Spielsucht.
Seiner Gemahlin ging es ähnlich und trotzdem sie kurz nach Ihrer Hochzeitsnacht erfuhr, dass sie in glücklichen Umständen war, verstärkte sich ihr Verhalten. Camille gebar einen Sohn, den sie Gabriel nannte, doch ihre Kaufsucht, die sie von Zeit zu Zeit heimsuchte, trat immer häufiger auf. Sie liebte es, sich jede Woche mit neuen Stoffen einzukleiden und mit teurem Schmuck zu behängen.
Die finanziellen Reserven der Redfords waren trotz der eigentlich gut laufenden Geschäfte nicht unendlich und so waren sie bald gezwungen, einen großen Teil ihres Hab und Guts zu verkaufen.
Gabriel war schon von Geburt an ein wenig schmächtiger als andere Jungen in seinem Alter und wurde daher oft mit einem Mädchen verwechselt. Sein schönes Gesicht mit den großen, grünen Augen und seine strohblonden Haare, die immer etwas kupfern schimmerten, unterstützten diesen Eindruck noch. Gerade dieses feminine Aussehen des jungen Redfordsprößlings, erweckte bei vielen adligen Herren ein gewisses Wohlgefallen und so kam es, dass Fürst Redford nach einigen Jahren, kurz vor dem Ruin, doch noch einen Ausweg aus seinen Schulden fand.
Nach Gabriels sechzehntem Geburtstag zwang er seinen Sohn, seinen Körper an die begierigen Adelsherren zu verkaufen.
Allein der Tribut für seine Jungfräulichkeit, erlöste seine Familie von den Schulden, die auf ihrem Haus lagen. Fürst Redford forderte einen hohen Preis für seinen Sohn, doch den bezahlten die Herren gern, denn nirgends sonst bekam man einen so schönen, gepflegten Knaben. Die meisten Stricher konnten gutes Aussehen, welches gepflegte Zähne und duftende Haare mit einschloss, jedenfalls nicht zu ihren Eigenschaften zählen.
Gabriels Mutter wusste um diese Ausbeutung ihres einzigen Kindes, ertrug dieses Wissen aber um den Luxus willen. Um ihr Gewissen zu `beruhigen` schlug sie ihrem Mann sogar vor, Gabriel nur einen Tag in der Woche den gierigen Freiern zur Verfügung zu stellen.
Dieser willigte in die Bitte seiner Frau ein, schließlich wollte er seinen Sohn durch die oft sehr strapazierenden Wünsche der Adligen nicht unbrauchbar machen lassen.
Fürst Redford stellte zusätzlich einen Hausarzt für seinen Sohn ein, um möglichen Infektionen durch die Freier vorbeugen zu können. Freier, die Gabriel außerhalb des Geschlechtsaktes verletzten, ihn zu stark mit Schlägen oder ähnlichem malträtierten, wurden beim nächsten Besuch vor den Toren des Anwesens ohne Nennung von Gründen abgewiesen.
Es waren bereits zwei lange Jahre seit dem ersten Freier vergangen, doch Gabriel hatte sich immer noch nicht an diese Vorgänge der Gewalt und der immer wiederkehrenden Pein gewöhnen können.
Die hohen Wände des kleinen Nebenzimmers waren in einem dunklen Rot gestrichen und nur eine einzelne Kerze ließ ihr fahles Licht in den Raum scheinen. Ein großes Holzbett mit mehreren Kissen und zwei Decken stand in dem sonst leeren Raum. Eine kleine Waschschüssel und ein Lappen befanden sich unter dem Bett, damit die feinen Herren nicht „beschmutzt“ den Raum verlassen mussten.
Gabriel hasste dieses Zimmer.
Bereits beim Anblick der scharlachfarbenen Wände bekam er Herzrasen und wenn es dann wieder Mittwoch war und er präpariert in diesem Raum auf seinen nächsten Freier warten musste, blickte er zwanghaft nach draußen, um sich im Grün des Gartens zu verlieren. Sich vorzustellen, das