Die Schulter in Alltag und Sport
Egal, was wir tun, die Schulter ist fast immer beteiligt und belastet – ob wir nun eine Einkaufstasche tragen, Sport treiben oder am Schreibtisch sitzen.
Die »Schulter« stellt den höchsten Teil der vorderen Gliedmaßen (der Arme) dar und wird nicht selten benutzt, um – wortgetreu – »schwere Lasten zu schultern«. An breite Schultern lehnt man sich auch gerne an oder es gefällt uns, wenn jemand seine Arme um unsere Schultern legt. Die Metaphern rund um die Schulter sind vielfältig und begegnen uns immer wieder im Alltag. Genauso fortwährend brauchen wir unsere Schultern – tagein, tagaus, für unzählige kleine und große Bewegungen. Treiben Sie Sport (was unbedingt wünschenswert ist!), potenziert sich die Belastung für die Schultern, besonders bei Ballsportarten oder anderen körperlichen Betätigungen, bei denen mit den Armen schnelle und kraftvolle Bewegungen ausgeführt werden müssen.
Schulterbeschwerden gehören darum zu den häufigsten Problemen, mit denen Patienten in meine Physiotherapie-Praxis kommen. Abgesehen von großen und ernsthaften Verletzungen treten in Alltag und Freizeit häufig eher kleinere Verletzungen (sogenannte Mikrotraumata) durch Überlastungen und Alterserscheinungen (sogenannte Degeneration) auf. Diese haben ihren Ursprung meist in übermäßigem Gebrauch beziehungsweise den daraus entstehenden Mikrotraumata. Darunter sind auch kleinste Verletzungen, die häufig im sogenannten »weißen« Gewebe vorkommen. Dazu zählen vor allem Faszien, Bänder und Gelenkkapseln. Diese Verletzungen kommen im Alltag recht häufig vor, benötigen ungünstigerweise aber eine gewisse Heilungsdauer. Meist holt man sich diese Verletzungen durch eine schnelle, ruckartige oder übermäßig große und ungewohnte Bewegung, wie z. B. dem schnellen Auffangen eines fallenden Gegenstandes. Auch bei langen und ungewohnten Belastungen wie z. B. »Über-Kopf-Arbeiten« sind die Strukturen der Schulterregion gefährdet und nicht selten treten dabei auch Mikrotraumata auf.
Was tun bei Schmerz?
Schmerz ist ein Warnsignal, das unseren Körper vor drohender oder bereits erlittener Verletzung schützen soll. Wenn wir einen Schmerz wahrnehmen, ist die Verletzung (auch kleinere Mikrotraumata) meist schon passiert. Der Schaden ist also bereits da, doch der Schmerz hindert uns, ihn durch weitere Betätigung zu verschlimmern. Wir sollten uns in solchen Situationen vor Überlastungen und damit auch vor weiteren möglichen Schädigungen in Acht nehmen. Es ist also wichtig, auf Schmerzen richtig zu reagieren.
Treten Schmerzen bei einer bestimmten Belastung auf, tun Sie gut daran, diese Belastung vorübergehend zu unterlassen. Empfinden Sie einen Schmerz bei bestimmten Bewegungen, sollte