: Olli Jalonen
: Die Kunst, unter Wasser zu leben
: mareverlag
: 9783866488182
: 1
: CHF 13.90
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: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 528
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
London, 1688: Der von St. Helena stammende Angus steht in den Diensten des Universalgelehrten Edmond Halley. Dessen aktuelles Interesse gilt dem Leben unter Wasser, und Angus ist der Erste, der mit einer Tauchglocke in der Themse tauchen darf. Angus genießt nicht nur als Forschungsgehilfe Halleys Vertrauen, sondern fühlt sich sogar als Teil der Familie Halley, wenn auch nur fast. Wegen seiner einfachen Herkunft ist ihm der Schulbesuch verwehrt, und er fragt sich zunehmend, wie er sich von Halley emanzipieren kann - und wie es seiner Familie auf St. Helena geht. Seine Zuneigung zum Dienstmädchen Henrietta mündet in einen tragischen Vorfall, und Halley scheint ihn immer wieder zu vertrösten, wenn es um seine Zukunftsaussichten geht. Doch dann erhält Angus bei einer großen Schiffsexpedition zur Bestimmung der Längengrade die Chance, endlich aus dem Schatten seines Meisters zu treten.

Olli Jalonen, 1954 in Helsinki geboren, studierte Sozialwissenschaften und hat viele Jahre in Schweden und Irland gelebt und gearbeitet. Er zählt zu den bedeutendsten Autoren Finnlands. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet und in verschiedene Sprachen übersetzt. Für seinen Roman »Die Himmelskugel« (mare 2021) um den Jungen Angus erhielt er den Finlandia-Preis, Finnlands renommiertesten Literaturpreis.

KLAR, SEHR KLAR und schön ist der Teich tatsächlich, Frau Halley hat vollkommen recht. So hat sie es beim Frühstück erzählt und dann befohlen, dass wir heute zum Karpfenteich fahren und ich, Angus, den Wagen holen darf.

Margaret springt gleich am Wendeplatz ab und läuft ans Ufer, sie hört einfach nicht, obwohl ihr Frau Halley hinterherruft, sie soll sich nicht den Kleidsaum im Gras schmutzig machen. Ich steige vom Bock, halte aber die Zügel mit einer Hand, während ich Frau Halley helfe, denn sie hat die kleine Catharine auf dem Arm, und die Stufen am Mietwagen sind hoch.

Danke, Angus. Du hast gute Manieren und bist flink, bei dir muss man nie warten, sagt Frau Halley und lässt Catharine mit den Kleinkindschuhen den Boden berühren. Sie sind neu und aus weichem Leder, ich habe nicht gewusst, dass der Schuster schon für so Kleine passende Schuhe nähen kann, mit Sohle und Oberleder und Schnüren, die das Oberleder in Falten ziehen und festigen.

Das Danke ist Frau Halleys Lob. Ich fühle mich dadurch erhaben, weil sie nur aus gutem Grund lobt und wenn sie gute Laune hat, und jetzt hat sie die gewiss, denn es ist ein schöner Tag, und der Park und die Parkbäume um den Karpfenteich herum tragen Herbstfarben, am meisten zwar noch Grün, aber auch schon Rot und Orange wie der