: Johann Simons
: Herr Heiland und ein mörderischer Gaumenschmaus Provinz-Krimi
: beTHRILLED
: 9783751721554
: Herr Heiland ermittelt
: 1
: CHF 4.50
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 117
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Folge 12 - Herr Heiland bleibt der Bissen im Halse stecken: Sonntals Bürgermeister Mindenfeld hat einen neuen Plan, die Kreisstadt Bad Blümchen alt aussehen zu lassen - ein Street-Food-Festival mit exotischer Küche und topmodernen Imbiss-Trucks! Dumm nur, dass viele der eigens angereisten Profi-Foodisten einander spinnefeind sind und die alteingesessene Sonntaler Gastronomie die Veranstaltung nach Kräften boykottiert. Schlimmer noch: Am Vorabend des großen Spektakels wird die junge, sympathische Köchin Karo Benn ermordet aufgefunden. Polizist Kern steht vor einem Rätsel. Gemeinsam mit Pastor Heiland macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit und stößt in ein Wespennest aus Macht und Intrigen ...

Über die Serie: Der gemütliche Dorfpastor Klaas Heiland wagt einen Neuanfang im bayrischen Touristenidyll Sonntal am See. Dabei muss er nicht nur mit seiner resoluten Haushälterin, dem überambitionierten Bürgermeister und den eigenwilligen Traditionen der Sonntaler zurechtkommen: Nein, hier in der Provinz geben sich die Mörder die Klinke in die Hand! Und im Gegensatz zum sympathischen Dorfpolizisten Tobias Kern hat der friedliebende Heiland ein Talent zur Lösung von Kriminalfällen ...

Herr Heiland - ein himmlischer Cosy-Krimi für alle Fans von gemütlichen Ermittlungen.

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.



<p><strong>Joha n Simons</strong> ist ein deutscher Autor, der bereits viele Romane unter vielen Namen verfasst hat. Unter diesem Pseudonym lebt er seine Vorliebe für gemütliche Krimis mit charmantem Schmunzelhumor aus.</p>

Kapitel 1


Flaute mit Biss


Geht mit Gott, dachte Pastor Klaas Heiland.Aber geht.

Schmunzelnd sah er seinen Schäfchen nach, wie sie durchs Mittelschiff der Pfarrkirche zurück ins Freie drängten. Auch er selbst war schon wieder auf den Beinen und ging zum Klang der letzten Orgeltöne gen Ausgang. Die letzte Abendandacht der Woche war vorüber, und nun wurde es Zeit für den guten Zweck.

Wie viel wohl diesmal im Spendenkörbchen lag? Das Bistum sammelte aktuell für ein Schulprojekt in Indien, und Heiland hatte die Andacht erneut genutzt, um einen Spendenkorb an der Kirchenpforte aufzustellen. Jeder, der das Gotteshaus betrat oder verließ, konnte einen Obolus einwerfen – in beliebiger Höhe und ganz nach eigenem Ermessen. Wie Heiland seine Sonntaler kannte, ließen diese sich nicht lumpen. Entsprechend gespannt war er nun auf die heutige Ausbeute für den guten Zweck.

»Guten Abend, Herr Pfarrer«, grüßte Magdalena Schönbach leise. Die Vorsitzende des Frauenvereins war ungewöhnlich fröhlich und nickte ihm zu, während er sich den Weg durch den Pulk an Menschen bahnte, und ihr auffallend starkes Parfum stieg ihm in die Nase. »Das war wieder ein sehr schönes Abendgebet. Vielen Dank.«

»Nichts zu danken, Frau Schönbach«, erwiderte Heiland. Dann musste er husten ob des eindringlichen Dufts, der so gar nicht der Schönbach entsprach, die er kannte. »Das dient alles dem Herrn. Er …«

»Herrgottkruzifix!«, schnitt ein wütender Ruf durch seine sanften Worte. »Auf gar keinen Fall, Herrschaften! Aber aufgar keinen!«

Die Stimme war weiter vorn erklungen, direkt an der Pforte. Heiland erkannte sie am Klang und sah, dass auch andere Kirchenbesucher verwundert auf sie reagierten.

»Ist das der Gerd?«, fragte Erich Bender, der Betreiber des kleinen Dorfkinos.

Bahnhofsvorstand Severin Winkelhuber, der neben Bender gen Ausgang – und, wie Heiland vermutete, dann mit selbigem weiter zur Theke des Dorfgasthofs – schlenderte, hob die schmalen Schultern. »Hört sich so an.«

»Nein, hab ich gesagt!«, erklang das donnernde Organ des Wirts erneut. Gerd Söhnchen und seine Gattin Gerda betrieben den GasthofZur stolzen Kaiserkrone, der so urbayrisch war wie der blau-weiße Himmel über dem Stausee. »Das kann er sich in die Haare schmieren, verflucht noch eins. So nicht!«

»Was in aller Welt ist denn los?«, wunderte sich Heiland.

In Gedanken sah er Söhnchen schon vor seinem Spendenkörbchen stehen. Galt der Zorn des Gastwirts etwa ihm und seinem guten Zweck? Heiland beschleunigte seinen Schritt und eilte gen Kirchenpforte.

Es ging nicht um die Spenden. Erleichtert registrierte der Pastor, dass sein Körbchen voll und unbehelligt da stand, wo er es aufgestellt hatte. Gerd Söhnchen stand allerdings direkt daneben und sah wütend auf die Weltvor der Pfarrkirche.

Das Gotteshaus St. Hilarius, dem obskuren Schutzpatron der Linkshänder geweiht, lag im Zentrum von Sonntal am See, direkt am kreisrunden Dorfplatz. Diesen teilte sich die Kirche mit weiteren Anrainern wie dem erwähnten Gasthof, dem gelben Rathaus und dem Bäckercafé Bais, dessen Torten und Kuchen in Heilands Augen beinahe eine Sünde wert waren. Auf dem Platz selbst plätscherte der Brunnen, und blau-weiße Fahnen wehten im sanften Wind. All das war hier draußen herrlicher, friedlicher Alltag. Was da aber gerade von links auf den Platz einbog, war alles andere als alltäglich!

Heiland staunte nicht schlecht, als er die vielen kleinen Trucks sah. Etwa ein halbes Dutzend kam gerade am Kioskbüdchen und dem winzigen Supermarkt vorbeigefahren, einer bunter lackiert als der andere. Es war