Ich saß in der Redaktion und arbeitete. Meine Arbeit besteht darin, die eingehenden Manuskripte zu lesen. Jährlich werden uns an die tausend Romane und Erzählungen zugesendet. Wie viele Menschen es gibt, die es als wichtig, notwendig, ja unerlässlich empfinden, ihr Leben zu erzählen! Wie wunderbar der Mitteilungsdrang des Menschen doch ist.
Es klopfte an der offenen Tür, und herein trat ein Mann mit langen Beinen. Er sagte nichts, lächelte nur, und ich erkannte in ihm meinen Landsmann György Joó, einen Kleinbauern aus der Gegend Tiszahát.
»Schönen guten Tag, Vetter Zsigmond«, grüßte er höflich.
»Grüß Gott. Was führt dich denn zu mir?«, fragte ich.
Er lächelte immer noch, etwas verstohlen, und suchte sichtlich nach Worten.
»Ich komme in wichtiger Angelegenheit«, sagte er schließlich.
»Setz dich und erzähle.«
Er nickte, setzte sich, nickte noch einmal. Er sah nicht aus wie jemand, der um etwas bitten wollte, vielmehr so, als führte er etwas ganz Bestimmtes im Schilde. Er streckte die langen Beine breit aus, als säße er auf einer Ofenbank, kreiste mit den bestiefelten Füßen, blickte zum Boden und schwieg voller Vertrauen.
»Nun zünd dir eine Zigarette an und erzähl, was du mir mitgebracht hast«, sagte ich.
Er nahm eine Zigarette aus der Schachtel, rollte sie fachmännisch zwischen den Fingern und zündete sie an, dann wandte er mir den Blick zu, die schwarzen Augen glänzten, das Gesicht leuchtete.
»Ich sage Ihnen, warum ich gekommen bin. Vetter Zsigmond, ich